Vergleichskampf in Berschweiler
Text: Manfred Zieselsberger/Katja Kluttig
Datum: 30. April 2014
Der Schützenkreis Kusel lud den DGS zu einem Vergleichskampf zwischen Kreisauswahl Kusel und der deutschen Gehörlosen Schießsportnationalmannschaft nach Berschweiler anlässlich der Modernisierung ihrer Schießanlage ein. Das DGS-Team nahm die Einladung gerne an und reiste mit 10 Sportlern nach Berschweiler. Berschweiler ist die Heimat von unserem Kadermitglied Sebastian Herrmany und zu unserer Freude konnten wir viele Leute sowie den Ort kennenlernen.
Sporteinsatz
Zwei Stunden nach der Ankunft war Start für den Wettkampf Luftgewehr und Luftpistole. Der Vergleichskampf wurde in zwei Runden ausgetragen.
Sebastian Herrmany eröffnete den Wettkampf und kämpfte um sein optimales Ergebnis. Mit 566 Ringen in seinem ersten offiziellen Einsatz in der Nationalmannschaft muss man sehr zufrieden sein, auch wenn es für ihn (noch) nicht reicht. Schützin Manuela Rother blieb ihrer Linie treu, obwohl sie während des Wettkampfes mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. Mit 550 Ringen schloss sie den Wettkampf akzeptabel ab. LP-Schütze Bodo Funcke startete ziemlich schlecht, holte aber am Ende auf und konnte sein Ergebnis mit 539 Ringen gerade noch ausgleichen. Erik Hess kam trotz einer andauernden Erkrankung geschwächt an den Stand und konnte seinen Wettkampf mit mäßigen Ergebnis abschließen. Die gegnerischen Kuseler Auswahlschützen überraschten mit Stolz und Ehrgeiz und zeugten gute Leistungen. In der Runde zwei gingen Marco Baron, Oldie Ingo Schweinsberg und der Deaflympics-Zweite Colin Müller an den Stand. Durch Anfangsschwierigkeiten durch die Anpassung zwischen dem Schützen und der neuen Anlage mussten die international erfahrenen Schützen kämpfen, weil die Anschläge und die Optik abgestimmt werden musste. Nachdem Colin nach einem 6er kurzzeitig aus dem Rhythmus kam, sammelte er sich und versuchte, diesen Fehltreffer zu vergessen, was ihm dann auch gelang. Ingo Schweinsberg wunderte sich über seine Anschlagsfehler mit ungewöhnlichen Folgen (5x die 8) konnte aber trotzdem die Spitze halten, nachdem sein Kuseler Gegner Dominic Blum in der letzten Serie stark ins Straucheln geriet (576 - 571). Marco Baron leidet am „9er-Syndrom“, aber die 570-Grenze hat er wie immer inne. Eine ganz starke Leistung zeigte diesmal der Luftpistolenschütze Thomas Münchenbach mit starken 554 Ringen. Deutschland siegt gegen Kusel wie erwartet mit 4487 zu 4396 Ringen.
Am 2. Wettkampftag war Pistole 50m und KK-Liegendkampf Gewehr angesagt. Marco Baron und Colin Müller waren in absoluter Topform und verließen die Stände als große Sieger. Ungewöhnlich fiel der mehrfache Goldmedaillengewinner Ingo Schweinsberg in dieser Disziplin stark ab. Ingo Schweinsberg machte persönliche Fehler dafür verantwortlich. Den Umgang mit Licht, Schatten, Stellung und Optik muss man als Leistungssportler meistern können. Ihm fiel es zu diesem Zeitpunkt schwer, alles unter Kontrolle zu bringen. Als drittbester Schütze verließ er den Stand. Erik Hess fehlte ein einziger Ring, um Schweinsberg zu schlagen. Durch den Schock über eine ihm nicht erklärbare Vier kam Sebastian Herrmany aus der Ruhe und konnte an diesem Tag kein gutes Ergebnis erreichen. Mit der Freien Pistole 50m schlossen Thomas Münchenbach und Bodo Funcke den Wettkampf mit einem Durchschnittsergebnis ab. Ganz knapp siegte die Nationalmannschaft erneut mit 3280 zu 3267. Dass es so knapp ausging, lag daran, dass die Kuseler Pistolenschützen ziemlich gut waren und den gehörlosen Schützen fast 100 Ringe abnahmen!
Bundestrainer Manfred Zisselsberger war nicht begeistert von der Leistung seiner Schützen. Vor allem mit dem Luftgewehr schaffe es immer noch keiner aus dem Schatten von Ingo, dem alten Hasen, zu treten. Insgesamt konnte er sich aber ein Bild gemacht, was auf ihn bei den nächsten zwei Lehrgängen zukommt. Diese Wettkämpfe waren äußerst wichtig, um die Fehler und das Verhalten zu analysieren und daraus zu lernen.
Der neue Bundestrainer der Pistolenschützen, Fred Joachim Keller, ist von der Nationalmannschaft gut aufgenommen worden und hat auch bereits einige „Korrekturen“ für seine Pistolenschützen im Kopf. Als Dankeschön für die Einladung überreichte der Spartenleiter Ingo Schweinsberg Wimpel, das Buch vom 100jährigen DGS Jubiläum sowie das Deaflympic-Buch 2014 an den Schützenkreis Kusel und den Schützenverein Berschweiler.
Wir werden in nächster Zeit den Schützenkreis Kusel zu einem Rückkampf einladen, falls "Revanche" gewünscht wird.
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