Dresse & Maere Cup – Tennis Mannschafts-Weltmeisterschaften der Gehörlosen vom 14. – 20. Juli 2014 in Chattanooga/TEN
Text: Anne Köster u. Johannes Bildhauer; Fotos: Johannes Bildhauer
Datum: 19. Juli 2014
Glatter Einstieg in Finale
Anders als ursprünglich geplant war die Aufstellung beim Halbfinalspiel der Deutschen gegen Russlands Herren. Thomas Meiler sollte hier als Nummer 2 seinen ersten Einsatz im Turnier haben, an Nummer 1 war Breitenberger vorgesehen. Anders als geplant waren aber auch die Umstände, denn anhaltender Regen zwang die Turnierleitung, die Wettkämpfe in die Halle zu verlegen. Kontaktlinsenträger Meiler hatte Schwierigkeiten mit den dortigen Lichtverhältnissen und er verzichtete zu Gunsten eines sicheren Sieges der Mannschaft auf sein Einzel. Es wurde umgestellt, Breitenberger spielte an zwei, Schäffer an eins, das Doppel übernahmen Tödter und Meiler.
Der erfahrene Breitenberger hatte in Sergey Likharev einen ausgesprochen kämpferischen, aber keinesfalls ebenbürtigen Kontrahenten. Entsprechend schnell gelang ihm, sich auf das gegnerische Spiel einzustellen und er forderte von Likharev, der keinen Ball verloren geben wollte, erschöpfende Laufarbeit. Mit seinen traumhaften Stoppbällen setzte der Deutsche den Russen in zwei Sätzen mit 6:0/6:2 matt und holte den 1. Punkt.
In seinem Einzel gegen Alexey Lipovskiy zeigte dann Schäffer noch einmal, dass er hervorragend auf dieses Turnier vorbereitet war. Ohne dem Gegner eine nennenswerte Chance zu lassen, hetzte er ihn geduldig und technisch einwandfrei über den Court. Nach kurzen 40 Minuten und zwei Sätzen zu Null war der Einzug ins heutige Finale besiegelt.
"Der Gegner war einfach machtlos. Wenn Sebastian in dieser Topform morgen gegen Laurent antritt, verspricht das ein spannendes Match zu werden, bei dem der französische Löwe kein leichtes Spiel haben wird", orakelt Trainer Vonthein zufrieden. Beide Spieler, Schäffer wie Breitenberger, freuen sich sehr auf ihr Finalspiel. "Ich bin fit und bereit für den Versuch, mein Einzel gegen Laurent durchzubringen", bestätigt Schäffer.
Mit Doppelspezialist Tödter bekam Meiler im Spiel gegen Lapikov/Malysew seine Turnierchance, die er auch zu nutzen wusste. Die russische Paarung war nicht zu unterschätzen, das Ergebnis von 6:1/6:1 aus deutscher Sicht spiegelt nicht uneingeschränkt deren Leistungsstärke wider. Ausschlaggebend waren die Spielfreude und das ausgezeichnete Zusammenspiel auf Seiten der Deutschen, die die entscheidenden Punkte und den eindeutigen Sieg möglich machten. "Wir hatten tolle Ballwechsel dabei, dieses Spiel hat sehr viel Spaß gemacht. Wir waren beide einfach hoch motiviert und konzentriert bei der Sache", meinten Tödter und Meiler anschließend.
Heute 9 Uhr Ortszeit (15 Uhr in Deutschland) beginnt in der Halle das Finale gegen die französische Mannschaft, die die Österreicher mit 3:0 im Halbfinale ausschalteten.
Ein gelungener Ausgang war der Plan bei den Damen, die gestern um Platz 5 gegen die Russinnen antraten. Mit Anastasia Grin hatte Fleckenstein eine bekannte Gegnerin und startete sicher ins Match. Sie ließ die Russin laufen und machte schnelle direkte Punkte. Beide Sätze verliefen, ohne dass Fleckenstein ihren Sieg 6:2/6:3 durch unnötige Fehler gefährdete, obwohl Hallenboden nicht unbedingt ihr Lieblingsuntergrund ist. Trainer Krieg nach dem Spiel: "Spielweise und Spielform waren wieder das, was wir von Verena gewohnt sind, das war ihr bestes Spiel im Turnier".
Auch bei der wieder genesenen Albrecht zeigte sich die vertraute Spielstärke. Endlich konnte sie in diesem Turnier mit vollem Einsatz ihr Spiel machen, was sie auch tat. Mit ihren gnadenlosen Powerschlägen ins Eck setzte sie Anastasia Chumak, ebenfalls die Gegnerin aus dem 2. Spiel, unentwegt unter Druck. Trotz heftiger Gegenwehr und durchaus gutem Spiel konnte die Russin die Niederlage von 0:6/1:6 nicht verhindern.
Da sich Albrechts Gesundheitszustand stabilisiert hatte und es ihr Wunsch war, diesen Wettbewerb zu einem schönen Abschluss zu bringen, spielten Albrecht/Fleckenstein konsequent ihr Doppel gegen die russische Paarung Grin/Sidorenko. Und sie machten ihrem langjährigen Ruf als "unschlagbares Doppel" alle Ehre. Albrechts kraftvolles Spiel gepaart mit Fleckensteins Besonnenheit war schon immer das Rezept ihres Erfolgs gewesen. Endlich gelang ihnen in diesem Turnier, unbelastet von Albrechts Krankheit und Fleckenstein Unsicherheit, ihr außergewöhnliches Zusammenspiel, bei dem sie sich immer aufeinander verlassen konnten und ein 6:1/6:2 Sieg. "Heike und Verena haben wieder Spaß, miteinander zu spielen. Ich bin froh, dass Heike wieder fit und ganz die Alte ist, auch wenn der Gesamtausgang für unsere Damen traurig bleibt. Aber wir konnten die Gesundheit unserer Topspielerin nicht dem Erfolg opfern", ist das Fazit von Trainer Krieg.
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