1. Tennis Weltmeisterschaften der Gehörlosen 19. – 26.07.2015 in Nottingham/GBR
Text: Peter Fiebiger, Vizepräsident Öffentlichkeitsarbeit, Fotos: Peter Fiebiger, Johannes Bildhauer
Datum: 21. Juli 2015
Der Tag der gemischten Gefühle
Am 2. Tag der 1. Tennis-Weltmeisterschaften der Gehörlosen in Nottingham griffen zum ersten Mal die deutschen Spielerinnen und Spieler ins Geschehen ein. Fünf Einzel und ein Doppel standen auf dem Programm für den 21.Juli. Dabei kam es zu folgenden Begegnungen:
Varkoly Gabor (HUN) vs. Hans Tödter (10) (GER) 0 - 6, 1 - 6
Kaum gefordert wurde Hans Tödter, an 10 gesetzt, in seinem Auftaktspiel bei den Tennis-Weltmeisterschaften gegen den Ungarn Varkoly Gabor, nicht zu verwechseln mit seinem Landsmann Gabor Mathe, der den Namen als Vornamen trägt. Trotz schwieriger Windverhältnisse auf dem Court 1 brauchte Tödter nur 39 Minuten, um als Sieger ins Achtelfinale einzuziehen. Trainer Torsten Vonthein, der sich entspannt zurücklehnen konnte: „Hans hat das sehr souverän runtergespielt“. Nun muss er gegen den an 5 gesetzten Mario Kargl aus Österreich antreten.
Hans Tödter, kraftvoll wie man ihn kennt
Stephen Swann (AUS) vs. Urs Breitenberger (6) (GER) 0 - 6, 4 - 6
Für Urs Breitenberger (6) schien es in seinem ersten Spiel mit insgesamt 12 Assen gegen den Australier Stephen Swann ähnlich auszusehen. Breitenberger gewann den 1. Satz schnell mit 6-0. Im 2. Satz konnte der Australier, der nun etwas warm geworden war, ein paar gute Punkte machen und das Spiel ausgeglichen gestalten. Der Deutsche leistete sich dazu auch noch einige Konzentrationsfehler, so dass sich beim Stand von 4-4 bei Trainer Krieg einige Sorgenfalten bildeten. Doch Breitenberger fand zu seiner alten Stärke zurück und holte sich den auch den 2. Satz mit 6-4. Im nächsten Spiel trifft Breitenberger auf den Inder Prithvi Sekhar.
Stephen Swann, ehrenvoll verabschiedet
Sebastian Schäffer (7) (GER) vs. Jamie Zafir (AUS) 6- 0, 6 - 1
Auch Sebastian Schäffer kann für die nächste Runde planen. Selbstbewusst zog er sein variables Grundlinienspiel durch und verleitete seinen australischen Gegner immer wieder zu Fehlern. Ein unspektakuläres Spiel, denn der Leistungsunterschied war einfach zu groß. Hoch zufrieden, freute er sich schon auf seinen nächsten Gegner, den an 12 gesetzten Briten Peter Willcox.
Sebastian Schäffer freut sich auf den nächsten Gegner
Heike Albrecht (1) (GER) vs. Valerie Copenhagen (GBR) 6 - 0, 6 - 0
So einen geruhsamen Nachmittag hatte Heike Albrecht lange nicht. Schon fast gelangweilt, spielte sie ihre Überlegenheit aus. Valerie Copenhagen, übrigens nicht wie gestern geschrieben 12 Jahre alt (Anmerkung der Redaktion) war sichtlich überfordert mit den Aufschlägen und Returns von Heike. Auch der Versuch das Spiel langsamer zu gestalten, immerhin 53 Minuten, schlug fehl. Nach dem glatten Sieg muss Heike Albrecht gegen die junge Slowakin Jana Janosikova antreten.
Zu schnell für Valerie Copenhagen
Verena Fleckenstein (6) (GER) vs. Amanda Wu (USA) 3 - 6, 6 - 7 (0)
Mit ihrem 2. Sieg im Turnier hat die bisher unbekannte Amanda Wu aus den USA nun schon das Viertelfinale erreicht. Immer einen Ball besser als Verena Fleckstein, die den 1. Satz komplett verschlafen hatte. Erst im 2. Satz kam die Deutsche besser mit der Amerikanerin zurecht, die sich aber auch ein paar Auszeiten leistet, so dass es fast zum Satzausgleich und somit zum 3. Satz gereicht hätte. Nach dem 6-6 musste der Tiebreak entscheiden. Wieder war die Amerikanerin hell wach und gewann den Tiebreak mit 7-0. Damit ist von den deutschen Damen nur noch Heike Albrecht im Wettbewerb. Verena Fleckenstein kann sich somit auf ihren Doppel- sowie Mixedeinsatz konzentrieren.
Die Amerikanerin Amanda Wu, zu stark für Verena
Urs Breitenberger/Hans Tödter (1) (GER) vs. Daniel Hangstefer/Samuel Kirk (USA) 4 - 6, 4 - 6
1 Stunde 15 Minuten dauerte das Doppel zwischen den Deutschen Urs Breitenberger/Hans Tödter und den Amerikanern Daniel Hangstefer/Samuel Kirk, dann stand fest, die an Nummer 1 gesetzten Deutschen waren aus dem Turnier draußen. Immerhin die Deaflympicsgewinner von Sofia 2013. Nur Normalform reichte heute nicht um die überraschend starken Amis zu schlagen. Insbesondere der bisher unbekannte Samuel Kirk, der sehr stark am Netz spielte, erzielte die Big Points im Match. Ein Break reichte Hangstefer/Kirk um den 1. Satz mit 6-4 für sich zu entscheiden, nachdem beide Doppel ihre Aufschläge durchgebracht hatten.
Die Deutschen ließen ein wenig den Kopf hängen, so dass es im 2. Satz es schnell 0-4 stand. Breitenberger, gleich zu Beginn des 2. Satzes und Tödter konnten ihr Aufschlagspiel nicht durchbringen. Endlich schienen sie den Faden gefunden zu haben und konnten ihrerseits 1 Break machen und damit auf 3-4 aufschließen. Zu wenig gegen die Doppelspezialisten, die sich auf dem Hartplatz bärenstark fühlten. Trainer Ronald-Oliver Krieg war überrascht und enttäuscht zugleich. „Etwas mehr Aggressivität hätte ich schon erwartet“. Weiter Krieg: „man muss sehen, wie die Amerikaner sich weiter im Turnier schlagen, erst dann kann man die heutige Leistung des DGS Doppel beurteilen. Das Potential für weitere Siege haben sie“.
Schade für die beiden
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