Europe TOP 12
Katja Kluttig / Peter Bergmann
Fotos: Peter Schöler
Datum: 30. September 2006
2. Spieltag
Die fünfte Runde der Gruppenspiele wurde am Samstagvormittag gespielt. Für die deutschen Spielerinnen und Spieler gab es dabei zwei Überraschungen: Mark Mechau verpasste den Einzug ins Halbfinale denkbar knapp und Thomas Bähr gelang er.
Von den deutschen Damen schaffte es Sybille Franke, die sich in ihrem letzten Gruppenspiel klar gegen die Ungarin Eva Lazane-Bregocs durchsetzte. Thomas Bähr gewann ebenso klar die fünfte Runde gegen den Bulgaren Halit Hasan.
Die Spiele um die Plätze machten die Damen jeweils unter ihren Mannschaftskameradinnen aus. So musste Mandy Naumann gegen Teamkollegin Nazia Leger um den 9. und 10. Platz spielen, Eva Lazane-Bregocs und Ilona Reider machten die Plätze 7 und 8 unter sich aus und Annette Hein und Anke Nestler spielten um den 5. und 6. Platz.
Ergebnis (Plätze 5 – 10):
5. Annette Hein GER
6. Anke Nestler GER
7. Eva Lazane-Bregocs HUN
8. Ilona Reider HUN
9. Nazia Leger GER
10. Mandy Naumann GER
Bei den Herren verteilten sich die Plätze wie folgt:
Ergebnis (Plätze 5 – 11):
5. Mark Mechau GER
6. Sergey Bezdenezhnyy RUS
7. Sebastian Schölzel GER
8. Mladen Bek CRO
9. Bela Hegedus GBR
10. Halit Hasan BUL
11. Pawel Pienta POL
Dann begannen die Halbfinals. Sybille Franke lief zu Hochform auf und ließ ihrer Gegnerin Tatjana Mironova kaum eine Chance zu punkten. Mit einem zu keinem Zeitpunkt gefährdeten 4 : 0 siegte sie souverän und zog damit ins Finale ein.
Das zweite Halbfinale der Damen trugen die beiden jungen Ukrainerinnen unter sich aus. Mariya Vasylyeva schlug ihre Mannschaftskameradin Olena Pavliukova mit 4 : 2.
Thomas Bähr hatte in Andriy Gnatiyuk aus der Ukraine einen schweren Gegner und bestritt gegen ihn das vielleicht spannendste Spiel des Turniers. Bähr konnte seinen jungen, starken Gegner zwar immer wieder in die Enge treiben und bis auf ein 2 : 2 herankommen aber nachdem der fünfte Satz an den Ukrainer ging, spielten die Nerven nicht mehr mit und im entscheidenden sechsten Satz konnte Bähr nicht mehr in sein Spiel finden. Trotzdem eine großartige Leistung und ein aufregendes Spiel.
Das zweite Herrenhalbfinale spielte Gennadiy Zakladnyy aus der Ukraine gegen Vladimir Barashkin aus Russland. Hier triumphierte Jugend über Erfahrung und der Ukrainer gewann überlegen mit 4 : 0.
Um 15:00 Uhr begannen die Spiele um den dritten Platz. Tatjana Mironova zeigte noch einmal ihre Klasse und schlug die mehr als 25 Jahre jüngere Olena Pavliukova souverän mit 4 : 0.
Und auch der dritte Platz bei den Herren ging nach Russland. Vladimir Barashkin, mit 55 Jahren der älteste Teilnehmer des Turniers, hatte in Thomas Bähr jedoch keinen leichten Gegner. Mit eiserner Konzentration und einigen atemberaubenden Ballwechseln gelang es ihm den Deutschen am Ende mit 4 : 2 zu schlagen. Seine erstaunliche Fitness ließ ihn die 6 Sätze ohne große Anstrengung überstehen. Schade für Thomas Bähr, der insgesamt ein sehr gutes Turnier spielte. Ein schöner Erfolg für die beiden Russen, die schon seit so vielen Jahren an der Weltspitze im Gehörlosen-Tischtennis mitspielen.
Alle Erwartungen und Hoffnungen lagen nun auf Sybille Franke, der letzten deutschen Teilnehmerin im Turnier.
Anfangs sah es fast so aus, als könne sie die Schwächen der jungen Ukrainerin Mariya Vasylyeva zu ihrem Vorteil nutzen. Beim 1 : 3 Rückstand gelang ihr noch ein Satzgewinn aber letztendlich konnte sie das Ruder nicht mehr herumreißen. Mit einer 2 : 4 Niederlage erreichte sie Platz 2, den sie auch beim letzten Europe Top 12 Turnier vor 4 Jahren belegt hatte.
Das ukrainische Finale bei den Herren gewann Gennadyi Zakladnyy gegen seinen Teamkollegen Andriy Gnatyuk ungefährdet mit 4 : 0.
Fazit des gesamten Turniers:
Abgesehen davon, dass leider nicht alle ursprünglich eingeladenen Spieler teilnehmen konnten, so dass die Ansprüche an die Veranstaltung schon im Vorfeld ein wenig zurückgeschraubt werden mussten, zeigte sich eines sehr deutlich: Es gibt in der Sparte Tischtennis zu wenig Nachwuchs und das nicht nur in Deutschland. Einzig die Ukraine, die gleich mit vier jungen und sehr starken Spielerinnen und Spielern antrat, konnte den Altersdurchschnitt senken. Darüber hinaus wurde deutlich, dass nicht Jugend allein oder Erfahrung allein einen großartigen Spieler auszeichnet. Die jeweils ersten drei des Damen- und Herrenwettbewerbs waren weder alle jung noch alle erfahren. Als entscheidender erwies sich die allgemeine Fitness, die leider auch in der deutschen Mannschaft ein bisschen zu wünschen übrig ließ.
Für die Europameisterschaft 2007 in Malmö war das Turnier eine gute Generalprobe.
Hoffen wir, dass unsere Mannschaft in den kommenden sechs Monaten ihre Schwächen bekämpfen und die Stärken ausbauen kann.
Ergebnis Damen (Plätze 1 – 4)
1. Mariya Vasylyeva UKR
2. Sybille Franke GER
3. Tatjana Mironova RUS
4. Olena Pavliukova UKR
Ergebnis Herren (Plätze 1 – 4)
1. Gennadiy Zakladnyy UKR
2. Andriy Gnatyuk UKR
3. Vladimir Barashkin RUS
4. Thomas Bähr GER
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