Schachmeisterschaften in Berlin
Holger Mende, DGS-Verbandsschachwart
Datum: 17. Oktober 2006
Deutsche Gehörlosen – Schach - Mannschaftsmeisterschaft und Pokal –Mannschaft - Meisterschaft am 29. Sept. bis 3. Okt. 2006 in Berlin
Hamburger Gehörlosen-Sportverein - Deutsche Meister 2006
12 Mannschaften von Deutschland reisten frohgelaunt nach Berlin, die Hauptstadt von Deutschland. Das größte Teilnehmerfeld der Vereine ist der Hamburger Gehörlosen-Sportverein. Sie reisten mit einer 6er Mannschaft und zwei 4er Mannschaften (= 14 Schachspieler) an.
Für die meisten Sportlern war der im Mai 2006 eröffnete Berliner Hauptbahnhof mit große Halle und einem 3,5 km langen Nord-Süd-Tunnel-Strecke schon ein Erlebnis.
Gespielt wurden wir im Gehörlosen-Zentrum Berlin Friedrichstr. im großen Saal. Bei der Dt. Meisterschaft werden an 6 Brettern pro Mannschaft um den Meistertitel gekämpft und um die Fahrkarte zum Gehörlosen - Europa – Cup im Schach in Primorsko / Bulgarien am Schwarzes Meer vom 1. – 13.06.2007 (davon 4 Tage Wettkampf).
Eröffnet wurden die Spiele durch den 1. Vorsitzenden des Landes Sportverbandes Berlin – Brandenburg Spfd Köster und Spfd J. Heidenreich, Schachwart von Berliner GSV. Nachdem sie die Spieler in Berlin herzlich Willkommen heißen und wünschten viel Erfolg bei den Wettkämpfen.
Der Verbandsschachwart H. Mende gab die Ergebnisse der Weltmeisterschaften vom 8. -17.Sept. 2006 in Nyiregyhaza / Ungarn bekannt. Wir haben dort den achtungsvollen Vize – Weltmeistertitel für Deutschland erreicht. Dank den guten Leistungen von den Spielern: S. Salov (Hamburg), R. Hoffmann (Dresden), M. Gründer (Braunschweig), D. Jentsch (Hamburg), A. Mucha (Dresden), Trainer G. Sobeck und Betreuer G. Arnold (beide Chemnitz).
Es startete 5 starke Mannschaften: Hamburger GSV (Titelverteidiger), Dresdner GSV, GSV Braunschweig, GSC Fürth (Bayern) und Berliner GSV. GSV Leipzig möchte nicht mitspielen, dafür spielten sie bei der Pokalmannschaft – Meisterschaft mit, obwohl 7 Männer mitgebracht worden. Es wurde 5 Runden gespielt.
Bei der Pokalmannschaft-Meisterschaft starteten kleinere Vereine und 2. Mannschaften der Vereine: GFSC Ortenau, GSBV Halle/S. , Hamburger GSV II und III, Berliner GSV II, GSV Leipzig I und II. Es wurde 5 Runden nach dem Schweizer System ausgetragen.
Der Hamburger GSV zog das glückliche Los, schon in der 1. Runde gegen GSC Fürth glatt mit 6 – 0 Pkt und in der 2. Runde gegen GSV Braunschweig mit 5,5 –0,5 Pkt zu gewinnen. Danach erholte sich diese Mannschaft in der 3. Runde (spielfrei) und die Spieler genoß die Berliner Luft bei einer Stadtbesichtigung bei Sonnenschein.
Die Dresdner Spielern hatten es nicht leicht, den damaligen Deutsche Meistertitel zurückzuholen. In der 1. Runde gewannen sie mühevoll gegen den Berliner GSV mit 4,5 – 1,5 Pkt. und in der 2. Runde ging es kräftezehrend weiter gegen den GSC Fürth. Diese Partie gewann der Dresdner GSV mit 4 – 2 Pkt.
In der 3. Runde gewann der Dresdner GSV glücklicherweise haushoch durch die Unaufmerksamkeiten aller Spieler des GSV Braunschweig mit 5,5 – 0,5 Pkt.
Somit zog der Dresdner GSV in die 4. Runde gegen den Titelverteidiger Hamburger GSV ein. Nach langem Kampf gewann der Hamburger GSV mit seinem Weltmeisterschaftsteilnehmern in Ungarn S. Salov und D. Jentsch knapp aber verdient mit 3,5 – 2,5 Pkt.
In der 5. Runde musste die Dresdner Spieler (spielfrei) bei dem Wettkampfverlauf Hamburg gegen Berlin zusehen und hoffen, dass die Berliner mit vollem Krafteinsatz den Gewinn erreichen können. Am Ende gewann der Hamburger GSV sicher mit 4,5 – 1,5 Pkt. und wurde Deutscher Mannschaftsmeister.
Bei den Pokalmeisterschaften gab es ein Rennen zwischen dem Favoriten GSBV Halle und Pokalteilnehmer – Neuling GSV Leipzig I um den Gewinn.
In der 1. Runde gewann der GSBV Halle/S. mühsam gegen den Berliner GSV II mit 2,5 - 1,5 Pkt. Sogar der Verbandschachwart H. Mende (GSBV Halle) hat den eigenen Springer gefangen durch eine falsche Partie – Vorausberechnung und verlor.
GSV Leipzig I – GSV Leipzig II in der 1. Runde ging 4 – 0 Pkt.
In der 2. Runde wurde der Turniergewinn durch die Begegnung Halle – Leipzig I mit 2 – 2 Pkt. entschieden.
GSV Leipzig I gewann gegen Hamburger GSV II mit 2,5 – 1,5 Pkt., gegen Hamburger GSV III mit 4 – 0 Pkt. und gegen den GFSC Ortenau mit 2,5 – 1,5 Pkt.
GSBV Halle/S. gewann ebenfalls gegen GFSC Ortenau mit 3 – 1 Pkt., gegen GSV Leipzig II mit 3 – 1 Pkt. und gegen den Hamburger GSV II mit 3 –1 Pkt.
Am Ende gewann GSV Leipzig I mit 9 Mannschaftspunkten und 15 Brettwertungspunkten, während der GSBV Halle/S. mit 9 Mannschaftspunkten und nur 13,5 Brettwertungspunkte hatte.
Der Kampfrichter Holger Möllmann und der Turnierleiter Holger Mende hatten es durch die Computer – Arbeit und das vorbildliche Verhalten der Wettkampfteilnehmer keine schwierigen Arbeiten hat.
Nach der 1. Runde am 30. September 2006 führte der Deutsche Gehörlosen Sportverband eine Schach – Sparten – Tagung mit einer Neuwahl der Spartenleitung durch. Holger Mende (GSBV Halle/S.) wurde als Verbandsschachwart von 2006 bis 2010 von den Delegierten gewählt.
Desweiteren wurden gewählt: Technischer Leiter Alois Kwansy (Hamburger GSV), Spartenkassierer Carsten Gottwald (GSV Neuwied), Passstelle Stefan Krause (Dresdner GSV) und Verbandsjugendwart Sergej Salov (Hamburger GSV). Der GWZ-Verantwortlicher Andreas Jahnke (Berliner GSV) und der Rechtssausschuss-Vorsitzende Holger Möllmann (GSC Hagen) wurden in ihren Posten bestätigt.
Bei der feierlichen Siegerehrung im Saal des Gehörlosenzentrums Berlin wurden die besten 3 deutsche Mannschaften 1. Hamburger GSV, 2. Dresdner GSV und 3. GSV Braunschweig mit Medaillen und Urkunden von dem neugewählte Verbandsschachwart H: Mende geehrt.
Herzlich Glückwunsch. Wir wünschen dem Hamburger GSV viel Erfolg bei den ICSC- Gehörlosen – Europa – Cub für Mannschaften in Primorsko/Bulgarien.
Bei den Pokalmeisterschaften nahm Holger Möllmann die Ehrungen für die 3 besten Mannschaften dem 1. GSV Leipzig I, 2. GSBV Halle/S. und 3. Hamburger GSV II vor. GSV Leipzig I erhielte den Wanderpokal.
Wir danken dem Ausrichter Berliner GSV und finanzieller Unterstützung von der Berliner Senat für die sehr guten Vorbereitung und Durchführung ganz herzlich. Ein ganz besonderer Dank gilt den Familien Heidenreich und Lorgie für den ausreichenden Imbiß – Bewirtschaftung. Wir fühlten uns hier wohl.
Unsere nächste Deutschen Gehörlosen Mannschaft - Meisterschaft im Schach findet in Offenburg (Schwarzwald) statt.
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