Deutsche Leichtathletik-DM in Köln
F.M./S.R.
Fotos: Anton Schneid
Datum: 06. Juli 2010
Deutsche Gehörlosen Leichtathletik Meisterschaften
am 18./19.06.2010 und den
20. Deutschen Gehörlosen Schüler-Meisterschaften
am 19.06.2010 in Köln
Bei kühlem, doch trockenem Wetter begrüßte Steffen Rosewig am 18.06.2010 zusammen mit dem Ausrichter, dem GSV Köln, die Athleten im Kölner NetCologne Stadion. Am ersten Tag fanden nur die Aktiven Meisterschaften statt, am zweiten Tag bereicherten die Schüler die Wettkämpfe.
Und es fanden wieder einmal spannende Wettkämpfe statt, bei denen der jeweilige Deutsche Meister ermittelt wurde. Die Finalisten der 100m Männer wurden zunächst in zwei Vorläufen ermittelt. Das Finale entschied der haushohe Favorit Matthias Fischer für sich. Zweiter wurde Manuel Rapp und den dritten Platz sicherte sich Christoph Bischlager, beide vom GSV München.
Die 100m der Frauen hielten eine Überraschung bereit. Anna Matthaei gewann den Lauf in 13,31sec und wurde so Deutsche Meisterin vor der favorisierten Annette Schulze, die zweite wurde. Nina Wuczynski holte sich die Bronzemedaille. Die 200m der Männer wurden wie erwartet von Matthias Fischer dominiert. Der Altmeister sammelte einen weiteren Titel ein. Zweiter wurde Daniel Jankowsky, ein Newcomer, der normalerweise Fußball spielt.
Die 200m der Frauen gewann Annette Schulze, die auf ihrer Paradestrecke Anna Matthaei auf den zweiten Platz verwies. Georgina Schneid erreichte den dritten Platz.
Den zweiten Meistertitel holte sich Anna Matthaei über 400m vor Kathrin Wolter und Nicole Gaube, die eigentlich von der Marathonstrecke kommt. Bei den Männern wurde diese Disziplin nicht durchgeführt.
Die 1500m der Männer gewann Maik Müller, der sich jedoch über 5000m Jörn Christ vom HgSV Ludwigslust geschlagen geben musste. Die 4x100m Staffel gewann der GSBV Halle nachdem München verletzungsbedingt aufgeben musste.
Den Hochsprung anzusehen war wieder einmal spannend. Man weiß nie, welcher der beiden Favoriten gerade der stärkere ist. In diesem Jahr war es wieder Marc Kotowenko, der damit Christoph Bischlager auf den zweiten Platz schickte. Beide Kontrahenten waren höhengleich.
Im Weitsprung siegte Manuel Rapp vor Daniel Jankowsky. Florian Schlosser, das Weitsprungtalent erreichte nur den dritten Platz. In den Wurfdisziplinen wurde Christoph Bischlager beide Male zweiter, im Kugel musste er sich dem Spezialisten Hanjo Klimpel unterordnen, und im Diskus, eine seiner stärksten Disziplinen gewann Altmeister Henry Schmidt, der so ein kleines Comeback feierte.
Bei den Frauen gab es weitere Überraschungen, nicht nur was die Meldungen, sondern auch die Titelvergabe angeht. So gewann Annette Schulze den Weitsprung vor der Spezialistin Marta Dausch und verwies im Speerwurf die starke Georgina Schneid auf den zweiten Platz.
Die männliche Jugend A konnte viele Teilnehmer vorweisen, von denen einige fast alle Disziplinen bestritten. Die meisten Titel räumte Rasak Spangenberg vom GSBV Halle ab. Auch in der Männlichen Jugend B gewann ein Athlet des GSBV Halle viele Titel. Die Titel in den Sprungdisziplinen holte sich jedoch der Münchner Axel Bräuninger.
Bei den weiblichen Klassen fand leider keine eigene Austragung von A-Jugend Wettkämpfen statt. In der weiblichen Jugend B konnte man dafür jedoch den beiden Talenten Jessica Urbanski und Nadine Brutscher bei dem Kampf um die Titel zuschauen. Die 100m und 200m entschied Jessica Urbanski ganz klar für sich. Auch im Kugelstossen und im Weitsprung räumte sie ab. Nadine Brutscher holte sich jedoch den Titel im Hochsprung, nachdem sie den 5,31m von Jessica Urbanski „nur“ 5,16m entgegenhalten konnte. Beide Athletinnen sind junge Talente, die eine erfolgversprechende Zukunft vor sich haben.
Die SchülerInnen, die am zweiten Wettkampftag dazukamen, belebten das Bild. In diesen Altersklassen sind immer recht viele Sportler zu vermelden, die die Zukunft des Gehörlosensports sind.
Von SchülerInnen C bis SchülerInnen A waren alle Klassen vertreten. Nur bei den Schülerinnen D waren leider keine Teilnehmerinnen zu vermelden. Bei den Schülerinnen C ist eine kleine Hoffnung zu finden, Kölnerin Delia Gaede gewann im 50 m Lauf und Weitsprung und belegte im 800 m Lauf den zweiten Platz.
Bei den Schülerinnen B räumte sehr talentierte Clara Friedrich aus Kassel in fast jeder Disziplin ab. Mit 8 Teilnehmern bei manchen Disziplinen waren genügend Teilnehmerinnen da, um die Wettkämpfe spannend zu machen. Bleibt jedoch zu hoffen, dass sie alle dabei bleiben und für die (internationale) Zukunft gefördert werden können.
Mit drei Teilnehmern waren die A-Schülerinnen eher schwach besetzt. Passend dazu gab es auch vier Disziplinen. Zwei davon gewann Lilli Klinkhart aus München. Sprint und Weitsprung scheinen ihr zu liegen.
Alexander Gaul aus Essen dominierte überraschend ihre Altersklasse Schüler D bei den 3 von 4 Wettbewerben. Aus ihm könnte vielleicht künftig ein großes Talent werden?
In der mit 4 Teilnehmern schwach besetzten Schülerklasse C holte Tim Burchhardt aus Bremen dreimal Gold bei den 50m, 1000m und Schlagball 80g-Wettkämpfen. Für die Schülerklasse B waren 9 Teilnehmer und 3 Staffelteams zu melden. Überraschend gewann der überragende Pascel Hömke aus Güstrow in den 4 Disziplinen (75m, Kugelstoß, Weit- und Hochsprung), wobei es ihm um 4 cm an die deutsche Schülerbestleistung von 9,90m im Kugelstoßen verfehlte. In der Staffel 4x75m gewann das Team aus Bremen ganz klar.
Die Teilnehmerzahlen bei den Schülern A waren überraschend hoch, zwar 11 Teilnehmer, was hoffen lässt, dass diese jungen Sportler künftig auch in der Jugendklasse noch dabei sein werden und ihre Leistungen weiterhin steigern wollen und können. In dieser Alterklasse siegte Marco Hollweck vom Gehörlosen Bergfreunde München im 1000m Lauf, Weit- und Hochsprung sowie zusammen mit seinen 3 Vereinkameraden in der 4x100m Staffel. Dabei hielten der Kölner Kevin Rohwedder und Dominik Schröter aus Güstrow ganz gut mit.
Die Wettkämpfe gingen gegen 16 Uhr zu Ende und alle hatten Glück, dass das Wetter nicht so kalt und etwas regnerisch war. Anschließend gab es noch für die Übriggebliebenen im Gehörlosenzentrum am Lachemweg in Köln, wo die schöne Ehren- und Sachenpreise an den Tagesbesten vergeben worden sind. Nach angenehmer Unterhaltung traten einige LA-Gruppe aus Halle, München und Potsdam die Heimreise an.
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