8. Leichtathletik-Europameisterschaften der Gehörlosen
Text Anne Köster/Steffen Rosewig, Fotos DGS Archiv
Datum: 15. Juli 2011
8. Leichtathletik-Europameisterschaften der Gehörlosen
vom 10. – 16. Juli 2011 in Kayseri/Türkei
Keine Medaillen für Deutschlands Finalisten
Als Erste startete gestern Jessica Urbanski in sehr guter Form in ihr Rennen über 200m. Bundestrainerin Petra Klein hatte die erfolgreiche 17jährige 100m Spezialistin angewiesen, mit weiter Körpervorlage im Start vor allem auf den letzen Metern an ihre Armarbeit zu denken. Urbanski setzte diese taktischen Anweisungen wunderbar um, aber mit einer Zeit von 26:28 sec. konnte sie nicht an die Leistungen ihrer wirklich starken Konkurrenz anknüpfen, dazu fehlte es ihr auf den zweiten 100 Metern noch an Stehvermögen. Da die junge und ehrgeizige Deutsche bereits eine Goldmedaille und einen Weltjuniorenrekord mit nach Hause bringt und ihre Leistung auf 200m in der Zukunft durchaus ausbaufähig ist, konnte sie der 5. Platz in dieser Disziplin nicht erschüttern. Europameisterin wurde Ksenia Golovina (RUS) mit einem neuen Weltjuniorenrekord von 25:03 sec., gefolgt von Natalia Iezlovetska (UKR) mit 25:37 sec. und Alena Tsiarentsyeva (BLR) mit 25:51 sec.
Matthias Fischer hatte sich in einem Teilnehmerfeld von 16 Sprintern für den Endlauf qualifizieren können und im gestrigen Finale konnte er seine Qualifikationsmarke von 23:32 sec. mit einem sehr guten Start noch auf 22:73 sec. verbessern, dennoch lief er als Achter über die Ziellinie. Nummer eins belegte Mykola Nosenko (RUS) 21:67 sec., Sergiy Mazuro (UKR) 21:89 sec. folgte aus dem 2. Platz und Bronze holte John Ruddy (GBR) mit 22:23 sec. Der 34jährige Hallenser selber gibt sich zufrieden, da es ihm gelungen ist, gegen eine durchschnittlich jüngere Konkurrenz ins Finale einzuziehen. Am Samstag, dem letzten der fünf Wettkampftage, kann Fischer noch einmal in der 4x100m Staffel sein Können unter Beweis stellen und die Chance auf Edelmetall zusammen mit Christoph Bischlager, Axel Bräuninger, Florian Schlosser nutzen.
Marta Dausch versuchte sich in ihrer Paradedisziplin Dreisprung, leider konnten zwei ihrer Sprünge berechtigt nicht gewertet werden, ihr zweiter Versuch hätte nach internationalen Regularien gültig sein können, wurde aber vom örtlichen Kampfgericht nicht anerkannt. Damit fiel sie aus der Wertung und bestreitet am Samstag in der 4x100m Staffel ihren letzten Wettkampf in der Meisterschaft. Der Titel ging mit einer Weite von 12:46m an Marharyta Hralko (BLR), die Deutschland damit im Medaillenspiegel auf Rang 5 verwies, Vizemeisterin wurde Magdalena Bachmatiuk (POL) mit 12:08m und Marina Grishina (RUS) holte mit 11:79m Bronze.
Der deutsche Mittelstreckenfavorit Daniel Helmis hatte sich den Einzug in den Endlauf über 800m in einem taktisch klugen Rennen gesichert, auch im Finale lief er sehr gut an, reihte sich schnell unter den Ersten ein und hatte bis kurz vor Schluss konsequent Anschluss zur Spitze. 40m vor Ende lief er auf Position 2, und wurde dann zu seiner maßlosen Enttäuschung von Andrey Andreev (RUS) und Rivale Rafal Novak (POL) doch noch auf den unglücklichen 4. Platz mit 1:57,66 min verwiesen. Das Rennen machte Michal Kulpa (POL) in 1:55,22 min., Andreev holte Silber mit 1:57,13 min, gefolgt von Novak mit 1:57,28 min.
Morgen im Wettkampf:
Hochsprung - Nina Wuczynski
Finale 10:30 Uhr
4x100m - Marta Dausch, Georgina Schneid, Jessica Urbanski, Nina Wuczynski - Finale 18:00 Uhr
4x100m - Christoph Bischlager, Axel Bräuninger, Florian Schlosser, Matthias Fischer
Finale 18:10 Uhr
4x400m - Axel Bräuninger, Daniel Helmis, Lucas Pudschun, Florian Schlosser,
Finale 18:30 Uhr
Weitere Informationen auf diese Seiten:
förderer
partner & ausstatter
unterstützer
medienpartner