3. Futsal-Weltmeisterschaften der Gehörlosen
vom 18. – 26. November 2011 in Örebro/SWE

Die Spannung vor dem ersten Spiel war groß, die Brasilianerinnen, in deren Heimat die Wiege des Futsals steht, waren international noch nicht in Erscheinung getreten. Die deutschen Spielerinnen konnten sich daher taktisch nicht am Spiel der gegnerischen Mannschaft orientieren, sondern mussten einfach ihre gute Vorbereitung abrufen.

Der Einstieg ins Spiel war nervös, die deutschen Spielerinnen nahmen jeden Zweikampf an, anstatt mit gekonntem Kombinationsspiel ihre zahlreichen Torchancen zu nutzen. Auch den Brasilianerinnen gelang kein Spielaufbau und die Deutschen zeigten sich trotz Schwächen überlegen. Das 1. Tor fiel in der 2. Minute durch Luise Broedner. Laura Möller lief sich über links frei, passte auf Broedner, die zum 1:0 verwandelte. 3 Minuten später traf Stefanie Ziegler nach einem Pass von Melissa Gracic elegant ins hohe Eck zum 2:0. In der 6. Minute bekamen die Brasilianerinnen mit Vanderleia Gonzales ihre erst große Chance zum Gegentor, Nicole Loeck parierte erfolgreich. Nach Pass von Fatma Alkan auf Gracic erzielt diese den 3. Treffer für Deutschland. Debütantin und mit 17 Jahren Deutschlands jüngste Spielerin im Turnier, Laura Bovermann, bekam nach einem Pass von Möller ihre erste Chance auf ein internationales Tor in der 7. Spielminute. Marcia Cianfa, Brasiliens Torhüterin, die während des gesamten Spiels alle Hände voll zu hatte, hält. Aber auch die deutsche Abwehr muss in den letzten fünf Minuten vor Halbzeitpfiff noch einmal richtig arbeiten, mit ausgezeichnetem Kombinationsspiel üben die Brasilianerinnen hohen Druck auf das deutsche Tor aus, das Loeck aufmerksam und konsequent sauber hält.

In die 2. Halbzeit stiegen die deutschen Frauen mit sehr viel mehr Druck auf das gegnerische Tor ein. Zwei wunderbare 1:1 Chancen von Stefanie Ziegler und Gracic gingen Cianfa gehen leider verloren. Dann kann Gracic sich in der 26. Minute über links freilaufen und passt auf Julia Müller, die den Ball sicher ins brasilianische Tor schießt. Bei einem Spielstand von 4:0 sorgt die brasilianische Nr. 10 Gonzales immer wieder für gefährliche Situationen, aber die deutsche Abwehr steht. Bovermann bekommt ihre 2. Chance nach einem Pass durch Stefanie Ziegler, der Ball geht an die Latte. Die brasilianische Torhüterin Cianfa zeigt noch einmal Stärke, als sie den 10 Meter für Deutschland, ausgeführt durch Müller, erfolgreich abwehrt. In der folgenden Auszeit fordern die Trainerinnen mehr Geschwindigkeit im Angriff und die Tore fallen im Sekundentakt. Die beiden Zieglerschwestern erhöhen in der 37. Minute mit gelungenem Passspiel auf 5:0, 29 Sekunden später folgt ein weiterer Treffer von Stefanie Ziegler zum 6:0, Möller erzielt den abschließenden Treffer und das 7. Tor kaum 20. Sekunden danach. Wehrmutstropfen bleibt das einzige Tor der Brasilianerinnen eine Minute vor Spielschluss durch die Nr. 9, Aline Kaiser, der völlig unnötig nur durch die mangelnde Aufmerksamkeit in der deutschen Abwehr möglich war.

Die Trainerinnen zeigten sich mit dem Ergebnis des Auftaktspiels zufrieden, und wissen, dass die deutsche Mannschaft durchaus mehr Potential hat: „Die 1. Halbzeit hindurch gab es zu viele Zweikämpfe und zu wenig Kombination. Dadurch gingen Torchancen verloren. Debütantin Laura Bovermann meinte nach dem Spiel: „Ich war sehr aufgeregt, erst als ich auf dem Spielfeld stand, wurde es besser. Die Nominierung für die Weltmeisterschaft hat mich und meine Familie sehr stolz gemacht, aber die Angst davor, zu versagen, war genauso groß. Der Lattentreffer hat mich geärgert, ich war zu nervös. Ich muss und werde mich noch steigern, das ist klar.“

SWE vs. RUS – 2:9

nächste Spieltermine:
Samstag, 19.11 – 14:20 Uhr SWE vs. GER – Idrottshuset (Sporthaus)
Sonntag, 20.11. – 12:50 Uhr GER vs. RUS – Melringe Sporthalle

Torschützinnen:
Stefanie Ziegler (3), Luise Broedner (1), Gracic (1), Möller (1), Müller (1)

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