5. Gehörlosen Leichtathletik Hallen EM
Text: A.Köster/S.Rosewig, Fotos: A.Schneid
Datum: 18. März 2016
17. – 19. März 2015 in Torun/POL
Eine strahlende und selbstbewusste Dritte stand gestern in der Torun Arena auf dem Siegerpodest, Nadine Brutscher holte Bronze im Wettstreit um Medaillen im Hochsprung. „Ich weiß, dass ich es kann und bin fast wieder an meine Bestleitung von 1,57m herangekommen“, freute sich die 21jährige aus Haldenwang. Bei der Höhe von 1,58m gelang es ihr nicht, die Ablaufmarke zu treffen und sie geriet zu nah an Latte. Heute nimmt sie eine zweite Chance auf Edelmetall im Weitsprung wahr. Unschlagbare Favoritin war die Russin Kristina Karapetyan mit 1,70m, die auch entsprechend spät in den Wettkampf einstieg, gefolgt von Marja-Liisa Landar aus Estland mit 1,58m.
Rumancev (links) im Sprint-Einsatz
Die junge deutsche Debütantin Delia Gaede aus Erftstadt hatte nach dem 60m Finale wenig Zeit bis sie das erste Mal auf internationalem Parkett gegen die starke Rivalinnen aus Europa im Hochsprung antreten musste. In Deutschland ist sie in ihrer Altersklasse konkurrenzlos. In Torun blieb sie bis zur Höhe von 1,50m fehlerfrei und hatte noch Raum nach oben. Die Höhe von 1,55m kam dann doch zu plötzlich. Den ersten Sprung brach sie ab und die weiteren Sprünge waren nicht mehr ausreichend schnell und druckvoll, so dass kein optimaler Absprung gelang. Die junge Athletin hatte sich hohe Ziele gesteckt, war eine derart starke Konkurrenz nicht gewohnt und entsprechend groß war ihre Enttäuschung.
Anders ging es ihr beim 60m Finale, in dem sie persönliche Bestleistung lief. Aufgrund ihrer Größe kam sie nicht so schnell aus dem Startblock und lag in der Beschleunigungsphase weit zurück. Sie holte jedoch immer mehr auf und konnte sich bei 55m auf den 5. Platz vorkämpfen. Die Erstplatzierte Ksenia Golovina lief 7,81 sec., hinter ihr lagen ihre beiden Landsmänninnen Marina Grishina und Oxana Klimova, der Halleneuroparekord bleibt mit 7,78sec bei Jessica Urbanski in Deutschland. Ihre ersten internationalen Wettkämpfe als jüngste Starterin wird Gaede als wertvolle Erfahrung mitnehmen und sich zukünftig voraussichtlich auf die längeren Strecken spezialisieren.
Überhaupt nicht zufrieden war Michael Rumancev mit seinem Ergebnis. Der dreifache Deutsche Meister aus Halle konnte in seinen beiden Disziplinen über 60m und 400m nicht die gewünschte Leistung abrufen. Es wurde auf den Startschuss verzichtet, der in der Regel das Ampelsignal begleitet. Mit dem ungewohnten ausschließlich visuellen Startsignal wurde eine 100ige Chancengleichheit gewährleistet, allerdings führte das beim Finalstart über 60m zu einiger Verwirrung und zu Fehlstarts. Rumancev konnte seine Spannung nicht halten und trotz hervorragender Lauftechnik belegte er den 7. Platz in der Gesamtwertung.
Über 400m ging Rumancev die ersten 200m zu vorsichtig an, so dass sich die Konkurrenten schnell absetzen konnten. Damit verpasste er frühzeitig den Anschluss. Auf den letzten Metern näherte er sich dem vorderen Feld, um über die Zeitschnellsten den Einzug ins Finale zu erreichen, der Plan ging nicht auf.
Wie erwartet dominieren die Russen die meisten der Wettkämpfe, lediglich im Rennen über 400m der Männer belegen sie keinen Medaillenrang und führen derzeit mit 11 Medaillen den Medaillenspiegel an.
Wettkampfbeginn am Freitag, den 18. März 2016: 15 Uhr
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