Alle Spielerinnen der beiden Mannschaften hatten intensiv auf das Finale hin gearbeitet. Und nun war es soweit – Traumwetter für die Zuschauer, für die Spielerinnen schon fast zu warm, gute trockene Platzbedingungen und die Freude auf das erste Frauenfinalspiel über 90 Spielminuten. Etwa 100 Zuschauer wollten trotz Traumwetter sehen, wie am Samstag, 21. Mai 2011 in Hannover die Außenseiter Elbstädter aus Dresden und Hamburg den Saisonhöhepunkt gegen den Favoriten aus NRW meistern.

Für NRW standen mit Fatma Alkan, Melissa Gracic, Laura Möller, Julia Müller, Jana Rerich, Laura Hesseln und Stefanie Krausen als aktuelle Nationalspielerinnen auf dem Feld, für die SG Hamburger GSV/Dresdner GSV unterstützten die beiden Kadersportlerinnen Deborah Skorupka und Luise Broedner die Mannschaft.

Bei allen Spielerinnen war eine anfängliche Nervosität und Anspannung vor dem Spiele deutlich zu spüren, die Hitze tat ihr Übriges. Vor Allem die kleinen Fehler der NRW Mannschaft machten die gegnerische Mannschaft sicherer und diese spielte mit großem Druck über beiden Seiten. Nach vier Spielminuten gelang Nicole Freitag nach einem Freistoß durch Tanja Wennefehr ein Volley aus 5 Metern ins kurze Eck und damit die 1:0 Führung für die Elbstädterinnen. Drei Minuten später bekam die Hamburgerin Anna Kumsierek nach einem Foul im Strafraum ihre Chance, sie verwandelte den Strafstoß ins obere Eck zum 2:0. Der Treffer zum 3:0 Endstand folgte wieder durch Kumsierek nach einem schnellen Pass von Mannschaftskollegin Pauline Prusinowska. Die Spielgemeinschaft aus NRW hatte 15. Minuten lang keine ernst zu nehmenden Torchancen. Das Spiel der Kölnerinnen und Essenerinnen endete häufig knapp vor der Strafraumgrenze, sie waren nicht in der Lage den gegnerischen Abwehrriegel zu durchbrechen. Endlich in der 43. Minute bekam die Mannschaft ihre erste Torchance durch Lisa Dreishing, die allerdings durch die schnelle Reaktion der Hamburger Torhüterin Grit Duwe nicht zu einem erfolgreichen Abschluss kam.

In der Halbzeitpause wurde über den Ausgang des Spieles heftig orakelt, von „es passiert nichts mehr“ bis „das wird noch gedreht“ waren alle Meinungen vertreten.

In die zweite Spielhälfte starteten die NRWlerinnen mit geänderter Aufstellung. Sie spielten mit 3 Spitzen und setzten alles daran, dem Spiel eine entscheidende Wende zu geben, während bei der SG Dresdner GSV/Hamburger GSV lediglich die Abwehr ausgetauscht wurde. NRW zeigte sich in den kommenden 45 Minuten mit einem druckvollen Spiel, der torgefährlichen Melissa Gracic und Freistoßspezialistin Fatma Alkan stark im Angriff, hatte deutlich mehr Spielanteile und scheiterte doch wieder an der Abwehr der Gegnerinnen. Ihnen gelang es wiederholt, den Ball kurz vor dem Strafraum zu stoppen und wenn das nicht gelang, stand Grit Duwe eisern und unüberwindbar im Tor. Bei beiden Mannschaften wurden in den folgenden Minuten gleichermaßen Torchancen verschenkt und zum Abschlusspfiff ertönte ungläubiger Jubel aus den Reihen der Spielgemeinschaft Dresdner GSV/Hamburger GSV über den klaren Sieg über die Favoritinnen für den Titel. Entscheidend für diesen Sieg waren die ersten 15 Minuten des Spiels, in dem die neuen Deutschen Meisterinnen die Schwachstellen ihrer Gegnerinnen zu nutzen wussten, denn im weiteren Spielverlauf gestaltete sich dieses Spiel ausgeglichen und die Spielgemeinschaft aus NRW zeigte sich erwartet stark.

Aufgebot Spielgemeinschaft Hamburger GSV/Dresdner GSV:
Grit Duwe (HH) - Deborah Skoropka (HH), Gulhat Hasso (HH), Zuzana Sykorova (DD), Juliane Strecker (DD) - Bianca Nickel (DD) (Daniela Hösel (DD)), Tanja Wennefehr (HH) – Pauline Prusinowska (HH) (Alexandra Dembowski (HH)), Luise Broedner (DD), Nicole Freitag (DD) – Anna Kumsierek (HH) (Anja Steinbock (DD)

Aufgebot Spielgemeinschaft GTSV Essen/Kölner GSV:
Maria Schneider (E) - Romana Schmidt (K), Linda Möllenbeck (K) (Laura Hesseln (E)), Julia Müller (E), Stefanie Krausen (E) – Lydia Bednarek (E) (Sarah Mandlowsky (K)) - Jana Rerich (E), Fatma Alkan (K), Sarah Bednarek (E) - Lisa Dresihing (E) (Britta Derichs (K)), Laura Möller (K) (Melissa Gracic(E))

Torfolge:
1:0 Nicole Freitag (4.)
2:0 Anna Kumsierek (7., Foulelfmeter)
3:0 Anna Kumsierek (17.)

Gelbe Karten: Luise Broedner (Dresdner GSV), Gulhat Hasso (Hamburger GSV)

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