9. Schwimm-EM
Abschlussbericht
Die 9. Schwimm-Europameisterschaften hatten für die Deutsche Nationalmannschaft unter keinem guten Stern begonnen. Zuerst trat Nicky Lange, einer unserer erfolgreichsten Schwimmer zurück. Dann fiel Nicole Schöner, ebenfalls eine sichere Medaillenkanditatin des Teams, wegen Krankheit aus. Auch die Teilnahme von Victoria Zarn war krankheitsbedingt eine zeitlang nicht sicher. Glücklicher Weise erholte sie sich aber noch rechtzeitig, um das Training wieder aufzunehmen. Trotzdem konnte sie nicht in Topform antreten, dazu war die Vorbereitungszeit zu knapp.
Verbandsfachwart für Schwimmen, Peter Thiele, und Trainerin Garnet Charwat schraubten daher von vorn herein ihre Erwartungen für diese EM ein wenig zurück. Der Altersdurchschnitt von 16,8 Jahren war so niedrig wie nie zuvor und man wollte vor allem den jungen Sportlerinnen und Sportlern die Möglichkeit geben, Erfahrung auf internationaler Ebene zu sammeln.
Als das deutsche Team in Thessaloniki im Hotel eintraf, wurde die kleine Mannschaft von der Konkurrenz ein wenig belächelt: nur sechs Schwimmerinnen und Schwimmer und davon vier Neulinge.
Was für eine Überraschung war daher der spontane Goldmedaillen-Gewinn von Björn Koch schon am ersten Wettkampftag. Der junge Schwimmer, der zusammen mit den beiden jüngsten des Teams erst seit diesem Jahr offiziell zum Kader des DGS gehört, überzeugte mit seiner hervorragenden Leistung und steigerte die ohnehin schon hohe Motivation innerhalb der Mannschaft noch weiter. Angespornt durch den unerwartet großen Erfolg gleich zu An-fang der EM kämpfte sich das Team unbeirrbar weiter durch die Wettbewerbe, erzielte persönliche Bestleistungen und brach Deutsche, Europa- und Weltrekorde.
Victoria Zarn und Phil Goldberg bewiesen, dass sie eine solide Stütze der Nationalmannschaft sind. Obwohl nicht in Bestform konnte auch Victoria noch eine Bronzemedaille gewinnen und Phil brachte sogar insgesamt 4 Einzel-Medaillen und 1 Staffel-Medaille mit nach Hause.
Für Robin Goldberg war es der erste internationale Einsatz. Er machte bei dieser EM den größten Leistungssprung, schwamm einen neuen Junioren-Europarekord und verpasste zweimal nur knapp eine Medaille in der Einzelleistung.
Auch Florian Schön und Samantha Lorenz, die beiden Jüngsten des Teams waren zum ersten Mal auf internationaler Ebene dabei. Beiden gelang es, ihre persönlichen Bestzeiten zu übertreffen und Samantha konnte sich in zwei Disziplinen für das A-Finale qualifizieren. Leider war auch sie krank-heitsbedingt nicht in Bestform, zeigte aber als jüngste im Team, dass sie alle Voraussetzungen erfüllt, in Zukunft noch Großes zu leisten. Für Florian, der sich in den Einzelwettkämpfen noch nicht gegen "gestandene" Männer durchsetzen konnte, war es vor allem wichtig, in den Staffeln mitzuschwimmen und jeweils Bestzeiten zu erreichen. Das gelang ihm und der verdiente Lohn dafür war die Bronzemedaille in der 4x100m Lagen-Staffel.
Den Erfolg, den die junge deutsche Mannschaft bei diesen Europameister-schaften hatte, verdankt sie nicht zuletzt dem Geschick ihrer erfahrenen Nationaltrainerin Garnet Charwat. Darüber hinaus wurde das Team vor Ort unterstützt von Physiotherapeut Bernd Linß, der nicht nur fachkundig, sondern auch mit großer Gelassenheit und Ruhe die jungen Schwimmerinnen und Schwimmer betreute. Delegationsleiter und DGS-Präsident Karl-Werner Broska und Verbandsfachwart Peter Thiele sorgten für Fotomaterial und Informationen, die dann von Peter Schöler und Katja Kluttig für das Internet und die Presse weiter bearbeitet wurden. Die Zusammenarbeit klappte sehr gut.
Der Dank der Schwimmsparte geht auch an die Heimtrainer der Sportlerinnen und Sportler, die durch ihren Einsatz wesentlich zum Erfolg beigetragen haben.
Bilanz der 5 Wettkampftage: 3 Gold-, 3 Silber- und 5 Bronzemedaillen und damit Platz 5 in der Gesamtwertung. 1 neuer Weltrekord, 2 Europa- und 10 Deutsche Rekorde sowie 1 Junioren-Europarekord.
Ein unerwarteter aber hoch verdienter Erfolg für eine Schwimm-Mannschaft von der wir sicherlich noch viel hören werden.