7. Fußball Europameisterschaft der Gehörlosen 2011
7. Fußball Europameisterschaft der Gehörlosen 2011
vom 27.Juni – 09. Juli 2011 in Odense/Dänemark
Souveräner 4:0 (3:0)Sieg über Großbritannien - Deutschland holt Bronze
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Und wieder spielte ein anderes deutsches Team. Saighani, Bovermann und Berg verletzt, Friedrich gelb gesperrt und ein Formtief bei dem einen oder anderen Spieler zwang Trainer Zürn und von der Ruhren zu weiteren Umstellungen. Bayer bekam seinen ersten Einsatz von Beginn an neben Jukovskiy – der einzige Spieler, der alle Spiele durchgespielt hat - im zentralen Mittelfeld und im Sturm sollte B. Christ seine Chance wieder nutzen und der junge Peters. Die Spielansage lautete, den Ball erst einmal in den eigenen Reihen halten und dann schnell flach nach vorne spielen, hinter die gegnerische Abwehr. Diese Taktik verfolgten auch die Briten, so dass beide Mannschaften auf Konter lauerten. In der ersten Viertelstunde hatten beide Teams auch ihre Chancen, wobei die der Deutschen überwogen, der Abschluss ließ aber zu Wünschen übrig. Ein Steilpass von Fischer auf B. Christ führte in der 18. Min. zur 1:0 Führung.
In der 28. Min. zeigte Markolf seine ganze Klasse, spielte vier fünf Briten aus, behielt dabei den Überblick, passte auf Peters der den Ball zum 2:0 versenkte. Die Briten gaben aber nicht auf und prüften den deutschen Keeper immer häufiger. Dieser wollte sich heute eine „1“ holen, dass konnte er auch und wurde zum Player of the Game gewählt. Ihm war es zu verdanken, dass die Briten nicht zum Anschlusstreffer kamen. Nach 40. Minuten war Trainer Zürn gezwungen, noch einmal umzustellen. Kieffer musste nach einem Foul verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Jukovskiy ging in die Abwehr, Markolf ins Mittelfeld und Trappe auf links Außen. Das schadete dem deutschen Spiel aber nicht und der Zug zum Tor blieb weiter erhalten, immer wieder eingeleitet durch Bayer oder Jukovskiy, viele Chancen wurden vergeben, aber in der 44. Min. erzielte wieder B. Christ auf Vorlage von Bayer das 3:0.
Mit dieser sicheren Führung gingen die Spieler unter dem Jubel der zahlreich angereisten deutschten Fans und Eltern in die Pause. Trainer Zürn verlangte weiterhin Disziplin, denn noch war das Spiel nicht fertig. Ruhiges Spiel und die Briten kommen lassen.
In der 46. Min. setzten jedoch alle schon zum Torjubel an. Peters nahm sein Herz in die Hand, setzte sich mit seinem Dribbling durch, doch der Abschluss war einfach zu schwach und kein Problem für den britischen Keeper. Insgesamt fanden die Briten kein Mittel und hatten keine Idee gegen diese deutsche Mannschaft. Plank kam zu seinem zweiten Einsatz bei der EM in der 54. Min. für Peters und hatte nur zwei Minuten später das 4:0 auf dem Fuß, doch der gegnerische Keeper parierte. Mit einer weiteren Glanzparade verhinderte Bölker einen Treffer der Briten in der 61. Min. Schweda, der ein läuferisch hervorragendes Spiel lieferte war auch in den letzten 20 Minuten des Spiels nie zu stoppen. Obwohl die Briten ihm körperlich überlegen waren, fand er immer Mittel sie auszuspielen. Er bediente die Stürmer, versuchte sich selbst mit Torschüssen, spielte die Briten in der 80. Min. schwindelig, passte dann noch genau in den Lauf von B. Christ, der den Pfosten traf. Und wieder war es Schweda, der in der 84. Min. auf Bayer spielte, dieser nahm den Ball und schoss direkt aufs Tor, der Keeper konnte nur mit der Faust abwehren und Plank nutzte diese Chance zum Endstand von 4:0.
Wieder zu Null. Die Abwehr mit Kieffer, Christ, Fischer und Heckenberger oder Jukovskiy war bis auf zwei Standartgegentore nicht zu überwinden. Besonders Heckenberger hatte die eingewechselte Nr. 10 der Briten im Griff und gab dem bekannten Schwalbenkönig keine Chance.
Die Deutschen befolgten heute zum ersten Mal konsequent die Anweisungen der Trainer. Souveräne Ballführung, Spiel mit Köpfchen, Tempowechsel im richtigen Moment, Siegeswille und Herz, so einfach und schön kann Fußball sein. Der angereiste Präsident des DGS – Herr Karl-Werner Broska freute sich über Edelmetall seiner Fußballer.
Tore: 1:0 B. Christ, 2:0 Peters, 3:0 B. Christ, 4:0 Plank
Gelb: Markolf, Schweda, Player of the Game: Bölker
Startelf:
Christian Bölker, Fillip Kieffer (40. Fabian Trappe), Alexander Peters (53. David Plank, Kevin Bayer, Denis Jukovskiy, Edris Saighani Benjamin Christ (86, Daniel Jagla), Andreas Fischer, Klaus Heckenberger, Benjamin Schweda, Stefan Markolf, Marc Christ
Trainer: Werner von der Ruhren, Frank Zürn
Mannschaftsbetreuung, Guido Zimmermann,Susanne Malzkorn (Physio)