NRW-Sportplakette des Jahres 2006 verliehen
Minister Dr. Ingo Wolf betont Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements
Das Innenministerium teilt mit:
„Ehrenamtliches Engagement hat für unsere Gesellschaft eine immense Bedeutung“, sagte Innen- und Sportminister Dr. Ingo Wolf heute (6. März 2007) in Düsseldorf. Er verlieh in Vertretung des Ministerpräsidenten 18 Ehrenamtlichen und Sportlern, die meist über Jahrzehnte ihr Engagement im Sport in den Dienst der Gemeinschaft gestellt haben, die Sportplakette des Landes Nordrhein-Westfalen.
„Unsere gesellschaftspolitischen Herausforderungen können nur bewältigt werden, weil viele bereit sind, sich freiwillig für andere einzusetzen“, betonte der Minister. „Aber wir müssen für die Zukunft auch diejenigen gewinnen, die heute noch abseits stehen.“ Außerdem leiste der Sport einen bedeutenden Beitrag zur Integration. Wolf: „Wenn es uns gelingt, Menschen aus anderen Kulturkreisen durch den Sport anzusprechen, sie für unsere Strukturen und Vorstellungen vom Zusammenleben zu begeistern, könnte der Sport mit seiner Idee des freiwilligen und ehrenamtlichen Engagements zu einem der wichtigsten Integrationsfaktoren für unsere Gesellschaft werden. Dabei müssen aber auch wir die notwendige Offenheit bewahren, Neues aus anderen Kulturkreisen aufzunehmen.“
Seit 1959 wird die Sportplakette des Landes verliehen. 730 ehrenamtlich Engagierte, Sportlerinnen und Sportler sowie drei Mannschaften wurden bisher mit dieser höchsten Sportauszeichnung des Landes Nordrhein-Westfalen geehrt.
Die Laudationes auf die Preisträger hielt der im Innenministerium Nordrhein-Westfalen für den Sport zuständige Parlamentarische Staatssekretär Manfred Palmen.
Bettina Steup-Bauer, Wuppertal,
gewann bei fünf Teilnahmen an den Deaflympics eine Silber- (1985) und eine Goldmedaille (1989) im Volleyball. Sie nahm darüber hinaus seit 1982 an sechs Europameisterschaften teil und gewann je zweimal Bronze und Silber. 1990 wurde sie zur besten Spielerin Europas gewählt. Mit 130 Länderspielen ist Bettina Steup-Bauer deutsche Rekordnationalspielerin.
Auch ihre Erfolge auf nationaler Ebene sind außergewöhnlich: fünfzehn deutsche Meistertitel, neunmal Vizemeister, zwei dritte Plätze, dreizehn Pokalsiege sowie weitere Spitzenplatzierungen bei deutschen Mixed-, Jugend-, Senioren und Beach-Volleyball-Meisterschaften.
Auch als Skifahrerin war sie erfolgreich: 1987 und 1988 wurde sie Deutsche Vizemeisterin im Slalom und 1988 jeweils fünfte in der Abfahrt und im Riesenslalom. Ehrenamtlich engagierte sich Bettina Steup-Bauer als Geschäftsführerin und Volleyballleiterin in verschiedenen Gehörlosen-Sportvereinen. Seit 2002 ist sie Fachwartin Volleyball im Gehörlosen Sportverband Nordrhein-Westfalen.
Winfried Wiencek, Dortmund,
war bis 1999 mit 16 Deutschen Meistertitel und 36 NRW-Meisterschaftsgewinnen einer der erfolgreichsten Aktiven im deutschen Gehörlosen-Tischtennis. Als Nationalspieler und später als Betreuer der Tischtennis-Nationalmannschaft bei vier Europameisterschaften und vier Weltspielen lernte er die internationale Seite seines Sports kennen. Neben seiner aktiven Teilhabe engagierte er sich in seinem Verein, dem GTSV Dortmund 1917, als Sport- und Jugendwart, später als Geschäftsführer und Erster Vorsitzender.
Der jetzige Präsident des Gehörlosen-Sportverbandes Nordrhein-Westfalen war zuvor Jugendwart, Hauptkassierer, Beisitzer und Zweiter Vorsitzender. Im Deutschen Gehörlosen-Sportverband war er Jugendsekretär, Verbandsfachwart für Tischtennis und Beisitzer. Seit 2003 ist Winfried Wiencek Generalsekretär des Deutschen Gehörlosen-Sportverbandes.
1991 übernahm er im Europäischen Gehörlosen-Sportverband (EDSO) - bis 2003 - und im Weltverband für Gehörlosensport (Deaflympics) - bis 2001 - jeweils das Amt des Technischen Delegierten für Tischtennis.