DGS Jahresabschlussbericht 2011
Der sportliche Erfolgsbericht
Mit der Teilnahme an sechs Europameisterschaften und drei Weltmeisterschaften war das Jahr 2011 aus sportlicher Sicht ein ereignisreiches Jahr mit fünf neuen Titelträgern und –trägerinnen in den Individualsportarten, acht Vizemeistern und -meisterinnen und sechzehn dritten Plätzen.
Eröffnet wurde der DGS Sportkalender 2011 mit der Teilnahme an der 12. Tischtennis Europameisterschaft in Czechtochowa/POL. Eine Silbermedaille und fünfmal Bronze sind ein Ergebnis, mit dem die Sportler und Sportlerinnen zufrieden sein können. Noch sind die erfahrenen Spielerinnen und Spieler die Leistungsträger in der deutschen Mannschaft, dennoch ist deutlich geworden, dass auch die nachrückenden Jüngeren sich der internationalen Elite annähern.
Es folgten die 8. Volleyball Europameisterschaften in Antalya/TUR zu denen Deutschland beide Mannschaften entsandte. Lieder gelang es den Herren nicht, ihren Vizemeistertitel zu verteidigen, auch im Kleinen Finale gegen die Türkei unterlagen sie und verpassten die Chancen auf einen Medaillenrang. Nach wie vor bleiben sie mit dem 4. Platz von zehn an der internationalen Spitze. Die Damen bekamen bei der EM nach einem Jahr Vorbereitungszeit und mit vielen neuen, jungen Gesichtern eine Chance auf einen internationalen Wiedereinstieg. Es reichte zwar noch nicht für eine Platz unter den ersten Vier, aber der stark verjüngte Kader zeigte eine viel versprechende Leistung für die Zukunft.
Mit der Teilnahme an der 1. Fußball Europameisterschaft der Frauen auf Großfeld, die sich vor Ort als eine kleine Veranstaltung mit großem Namen herausstellte, setzten die Mannschaften aus Russland, England und Deutschland ein Zeichen für den Gehörlosen Frauenfußball in Europa. Drei von ursprünglich sechs gemeldeten Mannschaften nahmen tatsächlich im Turnier teil, Norwegen und Dänemark hatten im Vorfeld zurückgezogen, Griechenland sagte am Tag der Eröffnung die Teilnahme ab. Gold ging an Russland, Deutschland holte Silber, England Bronze.
Ein herausragendes Turnier lieferten die deutschen Tennisspielerinnen und -spieler bei den Mannschaftsweltmeisterschaften in Izmir/TUR – dem traditionellen Dresse & Maere Cup –, die mit kleinem Aufgebot maximalen Erfolg hatten. Das Duo Heike Albrecht/Verena Fleckenstein blieb seit drei Jahren international ungeschlagen und holte Gold, Urs Breitenberger lief zu Hochform auf und Doppelpartner Sebastian Schäffer gab während des gesamten Turniers nicht einen Satz ab. Mit dem Einzug ins Finale und dem Gewinn der Silbermedaille reihten sie sich in die internationale Spitze ein.
Die Deutsche Nationalelf der Männer zeigte bei der 7. Fußball Europameisterschaft in Odense/DEN erneut, dass sie auf hohem Niveau spielt. Wie immer schaffte sie den Einzug ins Halbfinale, der Gegner Russland verdankte den Sieg einem glücklich verwandelten Freistoß in der Verlängerung. Im Kleinen Finale gegen Großbritannien zeigte sich Deutschland klar überlegen und kam verdient mit Bronze und dem „Besten Torhüter“ der EM 2011, Christian Bölker, nach Hause.
Bei der 8. Leichtathletik Europameisterschaft im türkischen Kayserie gaben vor Allem die jungen Athletinnen einen viel versprechenden Ausblick in die Zukunft des DGS. Die 17jährige Sprinterin Jessica Urbanski wurde mit eigener Bestzeit und Juniorenweltrekord neue amtierende Europameisterin über 100m. Debütantin Nadine Brutscher, ebenfalls 17 Jahre alt, überzeugte in zwei souveränen Wettkampftagen im Siebenkampf, sie knackte konsequent eigene Bestzeiten und -weiten und holte Gold. Damit sicherten die beiden Jungtalente den fünften Rang im Medaillenspiegel. Georgina Schneid lieferte zum Gesamterfolg eine Bronzemedaille im Speerwurf, die Männer Silber in der 4x100m Staffel.
Auch bei der Schwimm Weltmeisterschaft in Coimbra/POR waren es die beiden jungen Schwimmerinnen, Jarmila Gupta, siebzehnjährig und die 18jährige Linda Neumann, die die Medaillen für Deutschland holten. Aber auch die Goldberg Brüder, vor Allem der mehrfache Europameister 2010, Phil Goldberg, verpassten den Sprung auf das Siegerpodest oft nur um einen Wimpernschlag von wenigen Zehntelsekunden. Das sehr hohe Niveau dieser WM und die große Teilnehmerzahl machte aus diesem Wettkampf ein hochkarätiges internationales Sportevent, bei dem sich die deutschen Teilnehmer durchgehend an der Spitze etablieren konnten.
Eine beeindruckende Erfolgsbilanz lieferte der Schießsportnationalkader mit insgesamt 11 Medaillen und Platz 4 in der Gesamtwertung bei den 12. Schießsport Europameisterschaften in München/GER. Stärkste Mannschaft war die Ukraine, die mit Oleksandr Kolodii in den Pistolendisziplinen die Nase vorn hatte. Mit der starken Gewehrschützin Olga Komarenko sicherte sich die Ukraine auch bei den Frauen, die erstmals getrennt gewertet wurden, weitere Titel. In den Gewehrwettbewerben dominierte der Schweizer Thomas Mösching alle Wettkämpfe und die Schweiz belegte mit nur einem Teilnehmer den dritten Platz im Medaillenspiegel vor den Deutschen.
Wieder verdiente sich der der DGS als Ausrichter dieser Europameisterschaften mit einem organisatorisch reibungslosen und aus sporttechnischer Sicht einwandfreien Verlauf der Veranstaltung, an der insgesamt 15 Nationen aus ganz Europa teilnahmen, eine Goldmedaille. Bei der Ausrichtung wurde der Verband maßgeblich unterstützt von den ehrenamtlichen Mitgliedern vor Ort. Die DGS Schießsportsparte und der GSV München leisteten einen entscheidenden und unverzichtbaren Beitrag zum Gelingen dieser Veranstaltung.
Den sportlichen Abschluss bildeten die 3. Futsal Weltmeisterschaften der Gehörlosen in Örebro/SWE im November des Jahres. Die Mannschaft ging gut vorbereitet in die Meisterschaft und zeigte sich hinter den Russinnen klar als die zweitstärkste im Turnier. Mit einer Niederlage gegen die Russinnen im Gruppenspiel und im Halbfinale und einem klaren Sieg am letzten Spieltag gegen Belgien brachte die Mannschaft für den DGS die 16. Bronzemedaille und die „Beste Spielerin“ der WM 2011, Spielführerin Natascha Laier, nach Hause.
An dieser Stelle möchten wir uns bei unseren Sportlerinnen und Sportlern für ihre Leistungen bedanken, ihnen und ihrem Engagement verdanken wir Erfolgsberichte wie diesen. Auch einem Sportler, der jahrelang mit seiner Leistung und Treue zum Verband zu dessen Erfolg beigetragen hat und dieses Jahr seinen Abschied aus den Nationalmannschaft genommen hat, gilt unser Dank – dem Schwimmer Nicky Lange.
Weitere Höhepunkte im Jahr 2011
Juniorsportlerin der Stiftung Deutsche Sporthilfe – Sonderpreis, Verleihung im Rahmen des Fests der Begegnung in Dresden:
Jessica Urbanski – Leichathletik
DGS Sports Trophy, Verleihung im Rahmen des Verbandstages in Berlin:
Beste Teamleistung:
Schwimmstaffel – Jan-Hendrik Anstipp, Phil Goldberg, Björn Koch, Nicky Lange
Bester Sportler:
Björn Koch - Schwimmen
Beste Sportlerin:
Viktoria Zarn - Schwimmen
Bester Nachwuchs:
Nadine Brutscher – Leichtathletik
Es war auch das Wahljahr des DGS Vorstand:
Präsident: Karl-Werner Broska, bestätigt
Vizepräsident: Leistungssport: Ivan Rupcic, bestätigt
Vizepräsident: Öffentlichkeit: Peter Fiebiger, bestätigt
Vizepräsident: Finanzen: Günter Fressmann, bestätigt
Vizepräsident: Breitensport: Lars Neuhaus, neu im Amt
Wir danken den ehrenamtlichen Mitarbeitern im DGS, die mit ihrem Engagement in den Landesverbänden und Sparten aktiv mitgewirkt haben. Auch möchten wir an dieser Stelle gegenüber den großzügigen Sponsoren des Verbandes unsere Wertschätzung und unseren Dank zum Ausdruck bringen und nicht zuletzt allen Förderern und Freunden des Gehörlosensports und dem Bundesministerium des Innern und der Stiftung Deutsche Sporthilfe.