4. Gehörlosen Leichtathletik Hallen EM
Sabine Grajewski, Fotos: Sabine Grajewski
Datum: 16. März 2012
Erfolgreicher 1. Tag für die deutschen Athleten – 2 Goldmedaillen
Ein Bombeneinstieg in die Hallen-EM gelang Daniel Helmis mit dem Gewinn der Goldmedaille über 1500 m in 4.02,91 min. Nicht nur die Goldmedaille sondern die Art und Weise des Sieges war unglaublich. In Abwesenheit des Mitfavoriten aus Polen Rafal Nowak, hatte Helmis die europäische Elite im Griff. Da Trainer Irle und Helmis nicht wussten, in welchem Tempo gelaufen würde, war man auf alle Eventualitäten vorbereitet. Ob hohes Tempo oder Bummelrennen, was es dann auch war. Die Taktik hieß jetzt, nicht auf einen überraschenden kurzen Sprint warten, sondern ab 800 m zum Langsprint ansetzen. Bis dahin hielt sich Helmis taktisch klug auf dem zweiten Platz und setzte sich dann in einem Tempo ab, bei dem keiner seiner Konkurrenten mithalten konnte. Zweiter wurde Vladislav Yakubowskiy mit 4.06,84 und dritter Alexey Elnikov mit 4.07,29, beide aus Russland. Jetzt wartet morgen die 800m Qualifikation auf Helmis und vielleicht am Samstag die 3000m?
Die 1.Goldmedaille in Tallin für Daniel Helmis
Konnte der DGS-Floh Jessica Urbanski die Konkurrenz vor vier Jahren noch überraschen, war sie dieses Mal die Favoriten und Gejagte. Auf der Bahn 4 mit der besten Qualifikationszeit ging Urbanski in das Finale über 60m. Keine Sekunde ließ die Konkurrenz sie aus den Augen. Zwei Fehlstarts, einer davon von Urbanski selber, machten das Rennen zur reinen Nervensache. Der Starter wartete zu lange, so dass die Finalistinnen in ihren Startblöcken wackelten. Darum nur Gelb, auch für Urbanski. Trainerin Petra Klein hatte sie darauf vorbereitet, dass die Russin auf Bahn drei sehr stark ist und sie angehalten, bis zum Schluss locker zu bleiben und das Rennen zu Ende zu laufen. Und tatsächlich lief auch Svetlana Kashitsyna unter 8 Sekunden und wurde mit 7.94 sec. Zweite. Urbanski siegte in 7.88 sec. Georgina Schneid war im Vorlauf als 9. mit 8,47 sec. ausgeschieden, bekommt aber morgen über 60 m Hürden ihre Medaillenchance.
Ganz stark - Jessica Urbanski vor dem Zieleinlauf
Weiterhin starteten heute für den DGS Annette Schulze, die sich überraschend für die EM qualifizieren konnte. In ihrem Vorlauf wurde sie „nur“ dritte und musste bis zum letzten Vorlauf um den Einzug ins Finale am Freitag bangen. Doch ihr Vorlauf war so schnell, dass ihre Zeit von 1.00,38 min. für den sechsten Qualifikationsplatz ausreichte. Die Freude im Team und bei ihr war riesengroß. Axel Bräuninger und Felicitas Merker sollten heute über die 60 m bzw. im Kugelstoßen schon mal in die EM finden. Hochspringer Bräuninger lief die 60m in persönlicher Bestzeit von 7.66 sec. Mehrkämpferin Merker belegte im Kugelstoßen bei ihrem EM-Debut den 7. Platz mit persönlicher Bestleistung von 10,14 m. Bereits im ersten Versuch stieß sie 10,01 m PB, die sie im letzten Versuch noch einmal verbesserte, nachdem Trainer Dr. Kluth die Stöße dazwischen mit „eine B-Note gibt es im Kugelstoßen nicht“ kommentierte. Umso zufriedener war er am Ende mit seiner Athletin, die nun selbstbewusst in den Mehrkampf gehen kann.
Das deutsche Team in Tallinn
Wettkampfstätte: Lasnamäe Athletics HSamall, Punane tn 45, Tallinn 13619
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