Während des ICSD Kongresses bei den 21. Sommer-Deaflympics 2009 in Taipeh, noch während die Wettkämpfe liefen, erhielten die teilnehmenden Handballmannschaften die schockierende Nachricht, dass Handball aufgrund sinkender Teilnehmerzahlen ab 2013 vom deaflympischen Programm gestrichen werde.

Diese Entscheidung wurde glücklicher Weise beim darauf folgenden ICSD Kongress 2011 in Rom wieder revidiert, was insbesondere die europäischen Mannschaften mit Erleichterung zur Kenntnis nahmen, da eine Herunterstufung des Handballsports auch Konsequenzen auf die Teilnehmerzahlen bei Europameisterschaften gehabt und deren Durchführbarkeit in Frage gestellt hätte. Aber die gute Nachricht aus Rom kam noch rechtzeitig, so dass die Vorbereitungen der Handball EM der Gehörlosen ohne Verzögerungen weitergehen konnten.

Für die 10. Handball Europameisterschaft in Lignano Sabbiadoro/ITA meldeten folgende Länder ihre Mannschaften an:

Deutschland, Italien, Kroatien, Serbien, Türkei und Ungarn

Favoriten sind die Teams aus Kroatien und Serbien: Kroatien als amtierender Deaflympics-Meister und Serbien als Titelverteidiger. Beide Mannschaften teilen sich schon seit 2005 zusammen mit Deutschland die Medaillenränge bei EM und Deaflympics.

Das DGS-Team um Trainer Wolfgang Koch tritt mit vorwiegend altbekannten Gesichtern an, allen voran Kapitän Frank Herzer, für den dies vielleicht die letzte EM-Teilnahme sein wird.

Erstmals bei einem internationalen Turnier dabei sind die beiden Hamburger Matthias Stommel und Achim Zier, die aber beide schon einige Jahre Erfahrung im Handballsport mitbringen.

Verletzungspech und berufliche Prioritäten führten im Vorfeld der EM zu vielen Veränderungen innerhalb des Teams und es war lange Zeit fraglich, ob einer der stärksten Spieler, Nils Schaknies, der sich von einer Schulterverletzung erholte, zur Europameisterschaft wieder fit sein würde.

Ende März kam endlich die gute Nachricht: Schaknies wird spielen können.

Die Vorbereitungslehrgänge zeigten das Team in starker Form und auch in Testspielen konnte die Mannschaft überzeugen. Mit etwas Glück wird Deutschland die Leistung auch vor Ort abrufen können und von dieser Handball-EM wieder mit Edelmetall zurückkommen.

Die deutsche Mannschaft bestreitet ihr erstes Spiel am Montag, 16. April um 16:00 Uhr gegen Gastgeber Italien, den einzigen wirklich unbekannten Gegner bei dieser EM.

Wir drücken die Daumen!

Spieler:
Tor: Hendrik Mitschke (GSC Hamm), Tim Carstens (Kieler GSV), Norman Biesel (Kieler GSV), Nils Enders-Brenner (GSC Nürnberg), Frank Herzer (GSV Münster), Daniel Kinnback (Hamburger GSV), Benjamin Klahold (GSV Bielefeld), Sven Lauckner (Hamburger GSV), Erik Möller (Hamburger GSV), Nils Schaknies (Hamburger GSV), Matthias Stommel (Hamburger GSV), Felix Werling (GSV Karlsruhe), Achim Zier (Hamburger GSV)

Trainer:
Wolfgang Koch, Georg Zöller (Trainerassistent)

Delegationsleiter:
Ivan Rupcic, DGS Vizepräsident für Leistungssport

Verbandsfachwart und Betreuer:
Norbert Hensen

Physiotherapeutin:
Silke Kemmer

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