2. Fußball-WM 2012 in Ankara
2. Fußball Weltmeisterschaften der Gehörlosen
16. – 29. Juli 2012 in Ankara/TUR
Deutschland verpasst Einzug ins Finale durch eine 2:5 (0:0) Niederlage gegen Russland
Trotz der Niederlage gegen die Russinnen, gebührt den deutschen Frauen der größte Respekt. Vier Spiele in 8 Tagen, 4 x 90 Minuten bei durchschnittlichen Temperaturen von 40 Grad, das würde man keinem Profi zumuten. Alle Spielerinnen kommen aus der Sommerpause der Vereine und sind hier sehr harten Bedingungen ausgesetzt. Besonders die jungen Spielerinnen, die unter der Woche im Internat sind und an den Wochenenden zu Hause haben in der Regel nicht mal einen wöchentlichen Spielrhythmus. Umso höher ist es den Spielerinnen anzurechnen, dass sie sich im Verlaufe des Turniers gesteigert haben und heute ihre beste Leistung boten und bis zum Ende gekämpft haben, sicherlich auch ein Verdienst von Trainerin Silke Frank und Andrea Girruleit.
Laura Möller beschwert sich beim Schiri
Gespielt wurde mit zwei Viererketten und Schorer und Möller im Sturm. Tief stehen sollten die Frauen, beide Ketten verschieben und offensiv das Konterspiel mit Flugbällen auf das Mittelfeld oder die Stürmer eröffnen. Die Russinnen kamen mit der disziplinierten Spielweise der Deutschen in der ersten Halbzeit überhaupt nicht zurecht, hatten nur zwei Torchancen, die Torfrau Gebhard parierte. Sie fanden keine freie anspielbare Mitspielerin, da die Deutschen gestaffelt in der Abwehr standen. Anja Schorer hatte die Führung zweimal auf dem Fuß, war dann im Abschluss doch zu schwach. In der 5. Min. war es Laura Möller, die ein Tor erzielen konnte, als sie sich alleine gegen drei Mitspielerinnen durchsetzte und aus kurzer Distanz das Tor nicht traf.
In der Pause gab es dann auch nur Lob der Trainerinnen, denn so wie heute, hat das Team bisher noch nicht gespielt. So diszipliniert sollte auch weiter gespielt und geduldig auf die Torchance gewartet werden.
Russland kam sehr offensiv aus der Halbzeitpause und bereits in der ersten Minute der zweiten Halbzeit ging ein Warnschuss ans deutsche Aluminium. Ein unglücklicher Abwehrfehler führte in der 51. Min. zur 1:0 Führung für Russland, doch nur fünf Minuten später erzielte A. Schorer den Ausgleich, als sie sich gegen zwei Russinnen durchsetzte und aus 14 Metern ins Netz traf. Damit war das Spiel wieder offen. In der 60. Min. glänzte Gebhard mit einer tollen Parade im Tor, die ihr hätte Selbstvertrauen geben müssen. Doch nur eine Minute später, rollt ihr ein hoher Ball über die Finger ins eigene Tor. Nach 69 Minuten stand es 3:1 für Russland, aber die Deutschen gaben nicht auf, auch nicht ihre Ordnung auf dem Feld, obwohl M. Gracic verletzt ausgewechselt wurde und auch A. Schorer vom Feld musste. In der 73. Min. schoss L. Bovermann den Anschlusstreffer durch Elfmeter, nach einem Foul an L. Möller. Leider reichte das auch nicht mehr, denn in der 77. Min. konnte Gebhard ihre Größe wieder nicht nutzen und wurde mit einem hohen Ball zum 4:2 überwunden. Kurz vor Ende des Spiels fiel noch das 5:2 für die russische Mannschaft. Ein Ergebnis, dass den Spielverlauf und Spielstärke nicht wider spiegelt.
Morgen hat das Team die Chance, die Bronzemedaille zu gewinnen, hier zählen alle auf Physio Jakob Gathmann, dass er die Spielerinnen in dieser kurzen Regenerationszeit wieder fit bekommt.
Tore: Anja Schorer, Laura Bovermann (Elfmeter)
Aufgebot:
Torhüterinnen: Christina Gebhard - GSV Hildesheim, Fatma Alkan - GSV Aachen, Laura Bovermann - GTSV Essen, Luise Broedner - Dresdner GSV, Melissa Gracic - GTSV Essen (69. Deborah Skorupka - Hamburger GSV), Laura Möller - Kölner GSV, Jana Rerich - GTSV Essen, Anja Schorer - GSV Augsburg, Kathleen Seifert - Dresdner GSV, Stefanie Krausen - GTSV Essen, Nina Schlindwein - GSV Freiburg
Betreuerstab:
Trainerinnen: Silke Frank, Andrea Girruleit,
Mannschaftsbetreuung: Sonja Naber, med. Betreuung: Jakob Gathmann