1. Gehörlosen Leichtathletik Junioren EM
19. – 23. September 2012 in Bromberg/Bydgoszcz /POL

Am zweiten Wettkampftag war Kevin Rohwedder auch über die 200 m nicht zu bremsen. Nach dem Start beschleunigte er voll, lief dann in der Kurve ohne Druck aber mit hoher Geschwindigkeit und kam dann noch einmal mit Druck aus der Kurve, um die heranstürmende Konkurrenz nieder zu ringen. Mit drei Goldmedaillen gab er damit einen äußerst erfolgreichen Einstand ins Nationalteam und man darf gespannt sein, wie seine sportliche Karriere weiter verlaufen wird. Auch bei ihm werden Gespräche zur Optimierung seiner Rahmenbedingungen erforderlich sein, da sein Vereinstrainer nicht mehr finanziell vom Behindertenverband unterstützt wird und seit einigen Wochen nicht mehr für das Training zur Verfügung steht.

Nachdem für Axel der Weitsprungwettbewerb nicht optimal verlaufen war, gelang es ihm, sich erneut zu motivieren und einen guten Saisonabschluss hin zu legen. 1,89 m reichten für ihn zum Sieg. Als Zugabe versuchte er sich noch am Deutschen Jugendrekord. Da aber die Spannung durch seinen überlegenen Sieg nicht mehr so hoch war, blieb es dieses Mal beim Versuch.

Nach einem sehr durchwachsenen Jahr, dass Nadine eigentlich schon im Sommer abschließen wollte, gelang ihr mit der Silbermedaille im Hochsprung doch noch ein schöner Erfolg mit dem sie motiviert in das Wintertraining gehen wird, um im nächsten Jahr wieder in gewohnter Stärke beim Siebenkampf mit zu mischen.

Das Wetter spielte trotz des späten Termins für eine Europameisterschaft zwei Tage lang sehr gut mit. Erst kurz vor dem 4 X 400 m Finale verfinsterte sich der Himmel, Blitz Donner und Sturm zogen auf und es schüttete aus Kübeln. Nicht einmal das konnte die deutschen Junioren bremsen.

Nach zwei anstrengenden Wettkampftagen mit Mehrfachstarts wurden noch einmal die letzten Reserven mobilisiert, schließlich brauchte Niko Feißt noch seine Medaille. Niklas Mang behielt trotz „Wetterweltuntergang“ beim Start die Nerven und hielt als Startläufer den Kontakt zur Spitze. Niko Feißt übernahm den Stab, brachte das Team an zweiter Stelle auf die Innenbahn und konnte als Erster übergeben. Axel Bräuniger, der nach seinem Hochsprung das Gefühl hatte, nicht mehr Laufen zu können, machte ein großes Rennen und übergab den Stab als Erster mit letzter Kraft an den Schlussläufer Michael Romancev. Auch Michael lief ein beherztes Rennen konnte aber den auf der Zielgeraden heranstürmenden türkischen Läufer nicht ganz halten.

Der Jubel über Silber war riesengroß und der verdiente Lohn für eine ausgezeichnete Moral und Leistungsbereitschaft.

Nach ihrem für sie nicht befriedigenden Saisonverlauf ging Jessica diesmal sehr verunsichert in das 200 m Finale. Ihre Taktik, verhalten anzulaufen, ging nicht ganz auf. Sie war zu sehr auf die vor ihr laufende türkische Athletin fixiert, die sie nach dem 100 m lauf unbedingt schlagen wollte. Im Lauf drehte sie den Kopf nach rechts und verlor dabei fast die übrige, innen laufende Konkurrenz, aus den Augen. Auf der Zielgeraden wurde ihr der Fehler bewusst und sie gab noch einmal Alles, um die Silbermedaille zu erringen. Katja Rakusa hatte einen sehr guten Start und bog als Erste auf die Zielgerade, wo sie dann ihre Position gegen die Konkurrenz nicht halten konnte. Nach dem gestrigen anstrengenden 400 m Lauf konnte sie mit diesem Ergebnis sehr zufrieden sein.

4. Platz: Michael Rumancev (94), GSBV Halle 200m Lauf U20 männl. Jugend in 23,77 sec. (-1,3)
7. Platz: Niklas Mang (94), GSV Trier 200m Lauf U20 männl. Jugend in 24,28 sec. (-1,3) PB. Im Halbfinale erzielte er die persönliche Bestleistung in 24,21 sec. (-1,1).
4. Platz: Nico Feißt (93), GSV Karlsruhe 800m Lauf U20 männl. Jugend in 2:07,91 sec.

HERZLICHE GRATULATION AN DEUTSCHEN MEDAIILLENGEWINNER!

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