Dresse & Maere Cup – Tennis Mannschafts-Weltmeisterschaften der Gehörlosen vom 14. – 20. Juli 2014 in Chattanooga/TEN
Text: Anne Köster u. Johannes Bildhauer Fotos: Johannes Bildhauer, Verbandsfachwart Tennis
Datum: 15. Juli 2014
Ein harter erster Wettkampftag
Gestern begann für die deutschen Damen das Turnier im Auftaktspiel gegen USA. Knappe 40 Grad auf dem Platz, eine lange Anreise am Vortag und eine unangenehme Magenverstimmung waren keine optimalen Voraussetzungen für Topspielerin Heike Albrecht gegen die Favoritin aus den USA, Emily Hangstefer, die bei den Deaflympics 2013 in Sofia mit Partnerin Laura Chapman Gold geholt hatte.
Heike Albrecht
Trotzdem stieg Albrecht gewohnt stark ins Spiel ein, holte sich den frühen Break und es sah zunächst sehr ausgeglichen aus. Beim Stand von 4:3 aus Albrechts Sicht wurde sie allerdings so von Übelkeit gequält, dass sie für fünf Minuten unterbrechen musste. Nach dieser kurzen Erholungspause fand sie nicht wieder zu der notwenigen körperlichen Verfassung zurück und gab trotz spielerischer Überlegenheit beim 5:5 erschöpft und enttäuscht auf.
Partnerin Vanessa Krieg überraschte mit einem beherzten Einstieg in ihr Einzel gegen Laura Chapman. Sie spielte hochkonzentriert und ließ sich von der Gegnerin nicht einschüchtern. Vielmehr gelang es ihr, ihre Leistung im Verlauf des ersten Satzes deutlich zu steigern. Nachdem es bei einem Stand von 2:5 bereits so aussah, als sei Chapman der schnelle Sieg gewiss, erhöhte Krieg zum 4:5, verlor dann aber das letzte Spiel. Nach dem Krieg es der Spielerin aus den USA im ersten Satz nicht leicht gemacht hatte, spielte Chapman ihre gesamte Erfahrung aus und konnte auch den 2. Satz, diesmal deutlich, mit 6:1 für sich verbuchen. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Spiel von Vanessa“, lautet Trainer Vontheins Kommentar.
Das Doppel schenkten die Deutschen, um sich für die Begegnung mit Russland heute zu schonen.
Urs Breitenberger
Bei den Herren war es Urs Breitenberger, der den ersten Punkt für seine Mannschaft holte. Hervorragend in Form erspielte er sich eine schnelle 2:0 Führung. Der unangenehm zu spielende Brite Lewis Fletcher, ein technisch versierter und gefährlicher Gegner, ließ sich allerdings nicht beeindrucken. Die beiden Kontrahenten lieferten sich eine spielerisch schöne und ausgeglichene Partie auf hohem Niveau. Nach einem ersten 6:3 Satzsieg für Breitenberger machte sich die ungewöhnliche Hitze bei beiden bemerkbar. Sieger war am Ende der deutsche Favorit mit 6:4 ohne Aufschlagverlust im 2. Satz.
„Respekt vor dem Gegner, ein tolles Spiel.“ Breitenberger ist sehr froh, den ersten Punkt nach Hause geholt zu haben.
Der 19jährige Jack Clifton, der sein internationales Debüt bei der EM2012 in Koblenz gegeben hatte, schien kein schwerer Gegner für Hans Tödter sein. Das verleitete den Deutschen zu einem eher leichtsinnigen Spiel, das Clifton die Möglichkeit gab, auf dessen Fehler zu warten. Die machte Tödter dann auch erwartungsgemäß, sehr zu seinem eigenen Ärger. Zwar entschied er den 1. Satz mit seinem gewohnt kraftvollen Spiel mit 6:4 für sich, im 2. Satz quälten ihn neben erhöhter Nervosität die inzwischen unerträgliche Hitze und schwere Beine und er unterlag mit 3:6. Das Spiel ging in den entscheidenden dritten Satz.
Hans Tödter
Es schien zunächst als habe Tödter ins Spiel gefunden, er holte eine schnelle 4:1 Führung heraus. Dann unterliefen ihm wiederum zahlreiche Fehler, die sich der junge Gegner zunutze machte. Er holte zum 6:6 auf, das Spiel ging in den Tie-Break. Eine aus deutscher Sicht fehlerhafte Entscheidung des Schiedsrichters beim 4:6 Matchball führte zum endgültigen Sieg von Clifton.
Das Doppel musste entscheiden. Großbritannien brachte den erfahrenen Peter Willcox ins Spiel. Breitenberger und Tödter, Deaflympicssieger im Doppel 2013 in Sofia, erspielten sich den 1. Satzsieg mit erwartet guter Leistung und 6:3. Weniger verlässlich zeigten sie sich trotz eines durch perfektes Doppelspiel erzielten 3:0 Vorsprungs und gaben damit der britischen Paarung die Chance zum 3:3 aufzuholen. Beim Stand von 5:4 vergaben die Deutschen den entscheidenden Punkt beim Aufschlag, verwandelten dann jedoch kurze Zeit später beim 6:5 ihren Matchball zum 2:1 Sieg. Trainer Krieg dazu: „Ich bin sehr zufrieden. Das Spiel war ein reiner Arbeitssieg mit viel Mühe“.
Zweiter Gruppengegner in Chattanooga ist am 16.07. die USA.
Ergebnisse:
Herren:
Gruppe A
AUT vs ARG 3:0
Gruppe B
GER vs. GBR 2:1
Gruppe C
FRA vs JPN 3:0
Damen:
Gruppe A
GER vs USA 0:3
GBR vs RUS 3:0
Gruppe B
ESP vs IND 3:0
TPE vs JPN 3:0
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