Zum Gedenken
Text:DGS-Öffentlichkeitsarbeit, Fotos:DGS Archiv
Datum: 23. Januar 2015
Zum 100. Geburtstag von Friedrich Waldow
Am 13. Januar 2015 wäre der vor zwei Jahren verstorbene ehemalige DGS-Präsident und spätere Ehrenpräsident Friedrich Waldow 100 Jahre alt geworden. Seine Verdienste um den Gehörlosensport in Deutschland und weltweit sind bis heute unvergessen.
1915 in Stettin geboren und mit fünf Jahren ertaubt, besuchte Waldow zunächst die „Taubstummenanstalt“ Stettin und später die Gehörlosenschule in Berlin-Neukölln. Seinen Traum, Lehrer an einer Gehörlosenschule zu werden, konnte er sich Anfang der 30ger Jahre leider nicht erfüllen und machte stattdessen eine kaufmännische Ausbildung.
Früh fand Waldow zum Gehörlosensport, trat bereits mit 6 Jahren in den Stettiner Gehörlosen-Sportverein ein und wurde dort mit 17 Jahren Dank seiner hohen sprachlichen Kompetenz auch Schriftführer.
Nach dem zweiten Weltkrieg lebte Waldow zunächst mit seiner Familie in Luckenwalde, bis er 1950 die Gelegenheit zur Ausreise nach Westdeutschland bekam und gemeinsam mit Heinrich Siepmann in Mülheim an der Ruhr den Deutschen Gehörlosenverlag gründete.
Neben der Herausgabe der Deutschen Gehörlosen-Zeitung engagierte sich Waldow zunehmend für den Deutschen Gehörlosen-Sportverband und übernahm dessen Geschäftsführung.
Aufgrund seines Engagements und seiner Kompetenz auch international anerkannt wurde Waldow 1971 unter Jerald Jordan Vizepräsident des Weltverbandes CISS, des heutigen ICSD.
Bilder aus dem Wirken von Waldow
Nach Heinrich Siepmanns Tod übernahm Friedrich Waldow den Vorsitz des Deutschen Gehörlosen-Sportverbandes, blieb bis 1991 Präsident und wurde anschließend zum Ehrenpräsidenten auf Lebenszeit ernannt.
Einer der sportlichen Höhepunkte in der Zeit von Waldows Präsidentschaft waren die Deaflympics, damals noch „Weltspiele der Gehörlosen“ 1981 in Köln. Nach einer sehr kurzfristigen Übernahme der Organisation, nachdem dem Iran aufgrund von politischen Unruhen im Land die Ausrichtung entzogen wurde, gelang es dem DGS unter der Leitung von Waldow in kürzester Zeit eine eindrucksvolle Veranstaltung zu organisieren und durchzuführen. Selbst der damalig IOC Präsident Juan Antonio Samaranch ließ es sich nicht nehmen, persönlich die Gäste aus aller Welt willkommen zu heißen.
Für seine Verdienste im Rahmen seiner Arbeit wurde Waldow 1977 mit der Sportplakette des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. 1981 erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und 1983 die höchste Auszeichnung des DGS, die Heinrich-Siepmann-Plakette.
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