Handball Golden Deaf Cup
Text: Norbert Hensen/Handballbeauftragter, Fotos: DGS-Handball
Datum: 09. Juni 2015
Die Hiobsbotschaften vor dem Turnierbeginn fingen damit an, dass unser Stammtorwart mit einem Kreuzbandriss und unser Bundestrainer Wolfgang Koch zu Hause bleiben mussten. Dann hatte die Bahn auch noch gestreikt, so dass vieles umdisponiert werden musste, was aber gut geklappt hatte.
 
Mein Dank gilt auch unserem Spieler Sven Lauckner, der sich bereit erklärt hatte, Spieler unentgeltlich bei sich und seinem Elternhaus zu beherbergen. Jeder hatte dann eine Obolus dazu beigesteuert. Er besorgte uns eine Halle, wo wir einmal zusammen trainieren konnten. Dort machten wir auch unsere Fotoshooting, wo Peter Fiebiger auch anwesend war. Das Fotoshooting verlief sehr gut. Am Sonntag fuhren wir ohne Probleme nach Dänemark und wurden von den Dänen zum Empfang begrüsst. Wir bekamen 4 Zimmer mit 5-,4-,4-,3 und ein 1-Bettzimmer, welche wir aufgeteilt hatten.
Montag hatten wir spielfrei und konnten so die anderen Mannschaft beobachten und machten eine Trainingseinheit und sind zudem gelaufen. Am Abend hatte wir eine Besprechung und stellten uns auf Kroatien ein. Kroatien sind ohne zwei sehr starke Rückraumspieler angereist, weil die von deren Verein keine Freigabe erhalten hatten. Wir haben die taktische Ausrichtung besprochen und die Mannschaftaufstellung bekannt gegeben.
Dienstag um 10 Uhr war das Spiel gegen Kroatien.
Das Spiel fing gut an und wir führten schnell mit 3:1. Die Abwehr stand gut aber vorne sind passierten zu viele einfache Fehler. Die Kroaten zogen zur Halbzeit auf 11:16 davon. Georg und ich stellten die Mannschaft um und gaben einige taktische Marschrouten. Es ging auf und wir kamen auf 19:21 heran. Da schlichen sich wieder einfache Fehler im Angriff ein und so konnten die Kroaten das Spiel mit 31:25 gewinnen. Das diese Mannschaft noch nie in dieser Formation zusammen gespielt hatten, war es schon ein guter Anfang. Jetzt wusste jeder wo er steht und woran er arbeiten muss. Abwehr top Angriff naja
Mittwoch Spiel gegen die Franzosen
Das Spiel war schnell gelesen. Die waren für uns mehr oder weniger eine Aufbauhelfer und wir konnten so einige Spielzüge optimieren. Die letzten 15 Min spielte nur die 2. Garde.
Das Spiel wurde klar mit 39:18 gewonnen. Fazit: jeder konnte mal ran und das hob die Stimmung.
Donnerstag Spiel gegen die Russen
Das Spiel war eng, aber wir waren immer mit 2 Toren vorn. Wir haben die Mannschaft optimal auf den Rückraum einstellen können. Die Abwehr stand bombenfest und vorne hätte wir mehr Tore werfen können. Mir war klar, dass wir das Spiel nicht verlieren würden, aber 2 Toren sind beim Handball sehr schnell wett gemacht. Da stellten wir nach einem Time-Out die Mannschaft um und konnten uns so absetzen. Dadurch gewannen wir das Spiel klar mit 29:23.
Freitag Spiel gegen die Dänemark.
Platz 2 war uns sicher trotzdem wollten wir ein ordentliches Spiel abliefern. Man merkte das es das 4. Spiel in 4 Tagen war und wir mussten Tribut zollen. Dänemark wurde von den Fans gepuscht und machten von Anfang an Druck und wir lagen mit 3 Toren hinten. Eine energische geschlossene Mannschaftsleistung hat uns bis zur Halbzeit das 10:10 gebracht. Die Dänen waren wirklich sehr gut auf unseren Rückraum eingestellt und der Torwart hielt wirklich sehr gut. Wie in der 1. Halbzeit, so haben wir in der 2. Halbzeit weiter gemacht und lagen auch wieder mit 2 Toren zurück. Die Mannschaft wollte, aber es gelang nicht mehr. Die Abwehr stand wie ein Bollwerk und deswegen haben die Dänen nicht gegen uns gewonnen. Uns fehlte ein Quentschen Cleverness und einfache Tore. Auch da wurde in der letzten 10 Minuten die Mannschaft umgestellt und einige unkonventionelle taktische Vorgaben gesetzt, wo mich alle Spieler angeschaut haben. Ich sagte alles oder nichts. Zum Glück ging mein Plan auf und wir haben das 20:20 in der Schlussminute gemacht. Das hätte auch in die andere Richtung gehen können.
Samstag war Heimfahrt angesagt und einige Spieler waren erst gegen Mitternacht wieder zu Hause.
Fazit:
Ein gelungenes Turnier, in dem die neuen Spieler mal gegen die gehörlosen Mannschaften gespielt haben und wissen was wir bei der EM besser machen müssen. • Die Kroaten sind, wenn alle Spieler an Bord sind sehr schwer zu schlagen. Trotzdem haben wir sie als einzige Mannschaft bis jetzt immer zum Wanken gebracht. Wir müssen vorne mehr einfache Tore werfen und cleverer beim Torwurf sein.
• Dänemark und Russland sind sehr stark geworden und man muss mit denen rechnen. Die haben auch andere Möglichkeiten als wir. Die Dänen treffen sich alle 2 Monate und die Russen bereiten sich intensiv mit mehrere Lehrgängen darauf vor, während wir nur 3 Lehrgänge im Jahr haben, was uns nicht viel weiter bringt. Ich weiss nicht wie stark die Türken sind, aber man sollte die nicht unterschätzen
• Die Franzosen werden noch Jahren brauchen, bis sie auf unser Niveau kommen, aber die machen schon ordentlich Propaganda in ihrem Land und wollen bei der EM 2020 ein gutes Wort mitspielen
• Deutschland hat sich ein wenig verbessert und konnten einige Abgänge mit gute neue Spielern auffangen. Sebastian Klein wurde Torschützenkönig beim Turnier mit 44 Toren und 3x zum Spieler des Matches von der Mannschaft gewählt. Dann haben wir noch Sönke Petersen, Timo Everding und Nils Schaknies, der seinen Comeback gefeiert hat. Alle 4 sind eine Verstärkung für unsere Mannschaft.
Wir müssen in den Lehrgängen drauf achten, dass die Mannschaft eingespielter wird und das Abwehrverhalten und auch die Spielzüge im Angriff müssen immer wieder einstudiert werden. Wir müssen auch versuchen in hektischen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren, da sind die Kroaten uns meilenweit voraus.
Ein paar neue gute Spieler würden uns auch in der Breite verstärken, da wir keine so gute Bank wie die Kroaten haben und müssen weiter nach guten jungen Spielern scouten. Wir werden uns im August beim Lehrgang zusammensetzen und einen Plan entwickeln, wie wir die Mannschaft optimal auf das EM vorbereiten können.
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