EuroDeaf 2015 – 3. Spieltag
Text: Reinhard Brandt, Fotos: Anton Schneid
Datum: 19. Juni 2015
7:0 - Deutschland im Torrausch!
Mit einem souverän herausgespielten 7:0 gegen Griechenland zieht EM-Gastgeber Deutschland als Gruppenerster ins Viertelfinale ein und trifft dort am Sonntag auf den Erzrivalen Russland, der in Gruppe B den zweiten Platz hinter Großbritannien belegt.
Von der ersten Minute an bestimmte die deutsche Elf das Spiel und setzte sich in der griechischen Hälfte fest. Die ersten Angriffsaktionen brachten jedoch keine klaren Torchancen. Ein wenig nervös wirkten die Deutschen schon, eine Niederlage hätte das Aus in der Gruppenphase bedeuten können. Die Griechen wiederum gaben das Mittelfeld von vornherein auf, bildeten einen aus zehn Mann bestehenden Abwehrriegel um ihren eigenen Strafraum herum und hofften wohl auf Glück beim Kontern.\
4facher Torschütze im Spiel gegen die Griechen, Benjamin Christ (GER (12)
So dauerte es bis zur 25. Minute bis ein Tor von Benjamin Christ, der bei der EuroDeaf 2015 ein Abo auf Tore zu haben scheint, den Bann brach. Er köpfte eine schöne Flanke von Markolf zum Führungstreffer für Deutschland ein. Danach ging es Schlag auf Schlag. Nur zwei Minuten später war es wieder Christ, der einen Pass von rechts nur noch einzuschieben brauchte. Einen lupenreinen Hattrick innerhalb von nur fünf Minuten sieht man auch nicht alle Tage. Im Oststadt-Stadion von Hannover war es heute soweit, als wiederum Benjamin Christ eine Flanke von Andre Zapf verwertete.
Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt praktisch entschieden. Die harmlosen Griechen kamen kaum einmal vors deutsche Tor, die Deutschen nahmen bis zum Ende der ersten Hälfte einen Gang raus.
Zur zweiten Hälfte nahm Trainer Zürn Marc Christ und Andre Zapf raus und brachte dafür Marcus Seeburger und David Plank. Vor allem Plank sollte in den zweiten 45 Minuten noch von sich reden machen. Gleich zwei Minuten nach seiner Einwechslung prüfte er den griechischen Keeper, der in dieser Situation noch die Oberhand behalten sollte. Der Einbahnstraßenfußball setzte sich fort und in der 52. Minute erzielte – na wer wohl – Benjamin Christ das 4:0.
Danach spürte man deutlich, dass die deutsche Mannschaft Kraft für das in nur zwei Tagen stattfindende Viertelfinale gegen Russland sparen wollte. Man spielte sich im Mittelfeld den Ball zu, ohne dabei ein allzu hohes Tempo anzuschlagen. Für den erst 22-jährigen Einwechselspieler David Plank galt das jedoch nicht. Nach einem wunderschönen Solo schiebt dieser in Minute 76 zum 5:0 ein. Das war´s für ihn aber noch lange nicht. Plank erwies sich in der Schlussphase als Benjamin Christ der 2. Halbzeit. In der 85. Minute nutzte er einen Patzer des griechischen Keepers um zum 6:0 abzustauben. Zwei Minuten später machte auch er seinen Hattrick perfekt.
Am kommenden Sonntag um 16 Uhr ist es im Kalweit-Stadion dann so weit. Praktisch wie bei jedem großen internationalen Turnier der letzten Jahre trifft Deutschland auf Russland. Bei den Deaflympics 2009 in Taipeh und 2013 in Sofia sowie der EM 2011 in Odense scheiterte das deutsche Team jeweils im Halbfinale an den Russen. Besonders schmerzlich ist die Erinnerung an das Deaflympics-Halbfinale vor zwei Jahren. Bis in die Nachspielzeit führte Deutschland, das Finale vor Augen, mit 1:0, als dann praktisch mit dem Schlusspfiff der Ausgleich fiel und das Spiel dann in der Verlängerung mit 1:4 verloren ging. Sind die Russen dieses Mal fällig? Sonntag wissen wir mehr!
Die Aufstellungen:
Deutschland: Bölker; Jukovskiy, M. Christ (46. Seeburger), Fischer; Zapf (46. Plank), Kralani, K. Bayer, Trappe; Markolf; Berg, B. Christ (69. Weisse)
Griechenland: Stogiannidis, Nikolaidis (74. Petridis), Meraklis, Papadakis, Begkai, Magkos (46. Margaritidis-Ziakas), Priftis, Dimopoulos, Avlakiotis, Tournas, Mouklea (46.Touardis)
Weitere Informationen auf diese Seiten:
förderer
partner & ausstatter
IUBH
unterstützer
Autodoc.de
medienpartner