13. Tischtennis-EM in Baden/Österreich
Annalena Moll und Mark Mechau jeweils im Viertelfinale
In den traditionell an den Schlusstagen gespielten Einzelwettbewerben der Tischtennis-Europameisterschaften war den Spielerinnen und Spielern des DGS kein weiterer Medaillengewinn mehr vergönnt. Am besten schnitten aus deutscher Sicht Annalena Moll und Mark Mechau ab, die jeweils das Viertelfinale erreichten.
Über die Medaillenausbeute können sie sich freuen: Das Tischtennis-Team des DGS
Sechs von acht Deutschen überstanden die Gruppenphase und erreichten die im K.o.-System gespielte Hauptrunde, in der die Männer in einem 32er Feld spielen mussten, während es bei den Damen mit dem Achtelfinale weiterging. Dabei erwischten Thomas Bähr mit dem an Eins gesetzten Ukrainer Gennadii Zakladnyi und Sebastian Schölzel mit dem späteren Europameister Thomas Keinath/Slowakei die schwersten Gegner und schieden ohne Satzgewinn aus.
Jan Erik Baron zog mit einem ungefährdeten 4:1 Sieg ins Achtelfinale ein, musste sich dort aber sehr knapp dem russischen Abwehrkünstler Asilbek Synaliev mit 3:4 geschlagen geben, nachdem er schon mit 3:0 Sätzen geführt hatte. Mark Mechau zog mit klaren Siegen gegen Gergely Bencsik/HUN und Nicholas Gilmour/GBR ins Viertelfinale ein, wo er dann gegen Europameister Keinath auf verlorenem Posten stand. Bei einer etwas günstigeren Auslosung wäre für Mark der Gewinn der Bronzemedaille in Reichweite gewesen.
Europameister Thomas Keinath ist ursprünglich Deutscher, der zu seinen besten Zeiten auf dem Sprung in die Nationalmannschaft der Hörenden stand. Das war für ihn seinerzeit in der Slowakei einfacher, so dass er sich entschloss, den slowakischen Pass anzunehmen. Pech für den DGS, Thomas Keinath wäre gegenwärtig der Topstar der deutschen Gehörlosen-Nationalmannschaft.
Bei den Damen überstanden mit Anke Nestler und Annalena Moll ebenfalls zwei DGS-Spielerinnen die Gruppenphase. Im Achtelfinale blieb Anke Nestler gegen die Ungarin Zsuzsanna Fekete chancenlos und schied klar mit 0:4 aus. Besser machte es Jungtalent Annalena Moll, die sich mit 4:2 gegen die Russin Anastasiia Egorova durchsetzte und im Kampf um Bronze auf die Ukrainerin Marija Vasylieva traf. Anfangs war die Partie ausgeglichen, Annalena gewann den ersten Satz mit 11:9, verlor dann den zweiten mit demselben Ergebnis. Danach ging dann nichts mehr, vielleicht ein Tribut an die harten Wettkampftage zuvor, und Annalena verlor dann letztlich deutlich mit 1:4 Sätzen.
Das DGS-Team kann insgesamt ein erfreuliches Fazit ziehen: Zwei Bronzemedaillen in den Mannschaftswettbewerben, Silber für das „Veteranen-Duo“ Mark Mechau/Thomas Bähr im Doppel und gleich drei Jugendeuropameistertitel für die erst 15-jährige Nachwuchshoffnung Annalena Moll, die beinahe auch bei den Damen ins Halbfinale eingezogen wäre. Wenn es dem DGS gelingt, weitere talentierte Jugendliche aufzubauen, wird er im internationalen Gehörlosen-Tischtennis auch in den kommenden Jahren eine gute Rolle spielen.