23. Deaflympics 2017 Samsun – Fußball Qualifikation gegen Polen
Text: Anne Köster, Fotos: DGS Archiv
Datum: 22. April 2016
Es geht um viel!
Morgen, am Samstag, den 23. April um 15 Uhr ist im Mzoc „ZNICZ“ Stadion im polnischen Pruszkow bei Warschau Anpfiff für das erste Qualifikationsspiel der Deutschen.
Und es geht um viel – Polen hat im Gehörlosen Weltfußball der Männer bislang keine bedeutende Rolle gespielt, Deutschland hingegen hat einen Ruf zu verlieren. Dreimal in Folge Bronze bei den Deaflympics in Melbourne, Taipeh und Sofia, Weltmeister 2008, Europameister 2003 und immer wieder Platzierungen an der Spitze. Und das Glück bei der Qualifikation für die Deaflympics 2013 in Sofia für die deutsche Nationalelf wird sich für 2017 wohl kaum wiederholen. Die Mannschaft war als bester Verlierer der Qualifikationsrunde Europa nachgerückt, weil Ausrichter Bulgarien keine eigene Mannschaft im Wettkampf in Pravets/Sofia hatte. In keinem Spiel wurde Deutschland 2013 als Favorit gehandelt und setzte sich dennoch als Gruppenerste und drittbeste Mannschaft des Gesamtturniers durch. Diese Chance besteht für Samsun 2017 nicht, die Türkei stellt mit dem amtierenden Europameister eine starke Mannschaft und hat zudem im Sommer in Italien den WM Titel aus 2012 zu verteidigen. Diesmal muss die Qualifikation auf Anhieb klappen, es gibt keine Hintertür.
Das DGS Team beim Abflug nach Polen
Auf dem Papier sieht es zunächst nach einer verhältnismäßig leichten Partie für Deutschland aus. Polen konnte sich bei der EuroDeaf 2015 im vergangenen Jahr lediglich in zwei Spielen durchsetzen, die Mannschaft gilt nicht als Favorit in dieser Begegnung. Dennoch unterlag Polen in der Hinrunde gegen Schweden, die bei der EuroDeaf2015 in Hannover mit einer ausgezeichneten, jungen Auswahl überraschte, nur mit 0:1, ein Ergebnis, das vorsichtig macht. Dazu kommt, dass die gegnerische Mannschaft mit zahlreichen neuen und damit unbekannten Spielern antritt, zu Hause vor eigenem Publikum. Ok Chef bei der Ausrichtung, PDSA Präsident Jaroslaw Janiec, erwartet an die 2000 polnische Fans, die ihre Mannschaft bei diesem Spiel unterstützen werden. Und Polen will endlich mal dabei sein, wenn es beim Höhepunkt des Gehörlosensports, den Deaflympics 2017 Samsun, darum geht, an der Weltspitze ein Wörtchen mitzureden.
Deutschland dagegen muss auf beide Stammtorhüter verzichten und wird ebenfalls mit einer stark veränderten Mannschaft antreten.
„Es bleibt schwer, unsere Chancen in diesem Spiel einzuschätzen. Unsere Torhüter, Bölker und Seiberlich, werden uns in jedem Fall fehlen, deshalb heißt, es hochstehen, den Ball möglichst in der gegnerischen Hälfte halten und schnell umschalten. Darin sehe ich unsere besten Aussichten auf einen möglichst eindeutigen Sieg“, so Bundestrainer Zürn beim vorbereitenden Nationallehrgang in Duisburg-Wedau dazu. „Denn selbstverständlich wollen wir zu den Deaflympics, wer will das nicht?“
DGS Auswahl:
GSV Düsseldorf: Tobias Berg, Andreas Fischer, David Plank, Fabian Trappe, André Zapf – GTSV Essen: Benjamin Christ, Marc Christ, Alexander Peters, Benjmain Schmitz – GSV Karlsruhe: Robin Bayer, Domenico de Marco, Marcus Seeburger – GVIUS Ingolstadt: Denis Jukovskiy – GSV Augsburg: Andre Neuhaus – Berliner SC Comet: Steven Nowark – GSC Göttingen: Jan Medewitz – GSV Berlin: Stephan Kuritz – GTSV Frankfurt: Raisi Zalla
Betreuerstab:
Mannschaftsleitung: Jens Becker – Trainerteam: Werner von der Ruhren, Frank Zürn – med. Betreuung: Ralf Leonhardt
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