Nach dem lockeren Vorlaufsieg am Vortag ging Alexander Bley hochkonzentriert an den Finalstart über 1500m, es gab viele taktische Möglichkeiten und der Verlauf des Rennens war nicht vorauszusehen.
Schnell und wie erwartet übernahmen die Russen Andreev und Baganov die Führung, Bley blieb dahinter. Mit in der Spitzengruppe liefen der Weißrusse Charniak, Wojeiechowski aus Polen und der Spanier Martinez Morga. Der Japaner Morimitsu lief das Finale zunächst in Lauerstellung.
Die Positionen blieben in den ersten drei Runden beinahe unverändert.
Nach dem Läuten der Glocke setzte sich Charniak sofort an die Spitze und versuchte alle andere Läufer abzuhängen. Etwa 200m vor dem Ziel war der Abstand zwischen dem Spitzenfeld und Läufer sechs bereits groß, aber Bley hielt an zweiter Position konsequent den Kontakt zu Charniak. Für den Japaner sah es inzwischen eigentlich nahezu aussichtslos aus. Doch für ihn begann das richtige Rennen erst 150 m vor der Ziellinie und er gab mächtig Gas. Bley kämpfte mit dem Weißrussen verbissen um den Sieg, da lief Morimitsu immer mehr über außen und überholte beide mit einem überragenden Spurt. Auf den letzten Metern zeigte Bley dann mehr Biss als der Weißrusse und wurde hinter Morimitsu hervorragender Zweiter.
„Ich freue mich riesig über meine erste Einzelmedaille, doch es ärgert mich, dass der Japaner mich 20 Meter vor dem Ziel völlig überraschend noch eingeholt hat! Egal, nächstes Jahr bei den Deaflympics in Samsun wird mir die Revanche gelingen!