23. DG-Badminton-Einzelmeisterschaften
21. DG-Badminton-Doppel- und Mixed-Meisterschaften
am 09.06.2018 in Freiburg Im Breisgau
Am 09.06.2018 fanden die Deutschen Badmintonmeisterschaften der Gehörlosen in Freiburg im Breisgau statt. Bei diesem Turnier sind Badmintonspieler(-innen) mit einer Hörbehinderung spielberechtigt. Die Hörgeräte und Cochlear Implantat-Geräte sind während des Turniers nicht zulässig. Auf Grund der geringen Anmeldungen bestand die Gefahr, dass das Damen-Einzel und Doppel ausfällt. Jedoch kam es kurzfristig zu Nachmeldungen, so dass alle Disziplinen durchgeführt wurden.
Die Turnierleitung, der Spartenleiter Volker Diesslin und der technische Leiter Thomas Pfeiffer, begrüßten alle Anwesenden. Unter den Anwesenden waren erstmalig die Magdeburger angemeldet. Des Weiteren meldete sich auch die Ex-Nationalspielerin Svenja Untiedt.
Der technische Leiter eröffnete das Turnier mit Damen und Herren-Einzel. Im Damen-Einzel spielte jeder gegen jeden. Finja Rosendahl gewann ohne Satzverlust und souverän das Einzel. Die Plätze 2 und 3 belegten Ines Sommer und Helga Dießlin.
Im Damen-Einzel gewann Finja Rosendahl beide Spiele gegen Ines Sommer und gegen Helga Dießlin deutlich in zwei Sätzen. Sie ist zum zweiten Mal Deutsche Meisterin.
Damen-Einzel:
1. Platz: Finja Rosendahl (GSV Düsseldorf)
2. Platz: Ines Sommer (GSV Brandenburg)
3. Platz: Helga Dießlin (GSV Freiburg)
Im Herren-Einzel setzte sich Oliver Witte im Halbfinale gegen Matthias Kroll und im Finale zum wiederholten Male gegen Jan Burike durch. Michael Löw hat nach seinem erfolgreichen Studium ohne Vorbereitungszeit überraschend den dritten Platz belegt.
Herren-Einzel:
1. Platz: Oliver Witte (GSV Düsseldorf )
2. Platz: Jan Burike (GSV Düsseldorf)
3. Platz: Michael Löw (GSC Nürnberg)
Im Herren-Doppel konnte sich Oliver Witte mit seinem Doppelpartner Jens Bischoff zum sechsten Mal hintereinander gegen die starke Doppelpaarung Matthias Kroll und Jan Burike in zwei Sätzen durchsetzen. Die Doppelpaarung Michael Klees und Markus Seichter (Ex-Nationalspieler) meldeten sich nach 20 Jahren Abwesenheit überraschend für dieses Turnier an und belegten immerhin den 4. Platz.
Herren-Doppel:
1. Platz: Oliver Witte (GSV Düsseldorf)/Jens Bischoff (GSV Brandenburg)
2. Platz: Matthias Kroll (GSV Freiburg)/Jan Burike (GSV Düsseldorf)
3. Platz: Konrad Hildebrandt/Michael Löw (GSC Nürnberg)
Im Damen-Doppel spielte jeder gegen jeden. Gegen die starke Paarung Finja Rosendahl/Helga Dießlin war kein Kraut gewachsen. Die Gegner aus Schleswig Svenja Untiedt/Nina Binkowski konnte zwar Paroli bieten. Jedoch reichte es nicht zum Sieg. Somit wurden Finja Rosendahl und Helga Dießlin Deutsche Meisterinnen. Ines Sommer und Tina Hatwagner belegten den dritten Platz.
Damen-Doppel:
1. Platz: Finja Rosendahl (GSV Düsseldorf)/Helga Dießlin (GSV Freiburg)
2. Platz: Svenja Untiedt/Nina Binkowski (GSC Schleswig)
3. Platz: Ines Sommer (GSV Brandenburg)/Tina Hatwagner (GSV Freiburg)
In der letzten Disziplin Mixed erreichte die neu formierte Paarung Ines Sommer und Oliver Witte den 1. Platz. Die Paarung Finja Rosendahl und Jan Burike, die sich im Halbfinale gegen Helga Dießlin und Matthias Kroll in drei Sätzen durchsetzte, waren im Finale Favorit. Jedoch spielte Ines Sommer sich durch diszipliniertes und engagiertes Auftreten in einem Rausch. Hervorzuheben ist ihr fast fehlerloser Aufschlag. Oliver Witte erzeugte dadurch noch höheren Druck. Schließlich setzten sie sich in zwei Sätzen deutlich durch.
Mixed:
1. Platz: Ines Sommer (GSV Brandenburg)/Oliver Witte (GSV Düsseldorf)
2. Platz: Finja Rosendahl/Jan Burike (GSV Düsseldorf)
3. Platz: Svenja Untiedt/Thorsten Gottwald (GSC Schleswig)
Auf Grund der geringen Anmeldungen wurde das Turnier anstatt an zwei Tagen an einem Tag durchgeführt. Vor diesem Hintergrund hat die Deutsche Meisterin Finja Rosendahl 11 Spiele und der Deutsche Meister Oliver Witte 14 Spiele bestritten.
Während der Siegerehrung bedankte sich der Spartenleiter Volker Dießlin für die gute Zusammenarbeit in der Badmintonsparte. Er teilte außerdem mit, dass er sich bei der nächsten Spartenversammlung am 09.09.2018 nicht mehr zur Wahl aufstellen lässt. Für einen kurzen Moment war er emotional und musst inne halten.
Des Weiteren teilte er mit, dass er nicht zur Badminton-Europameisterschaft in die Slowakei fahren wird. Die Badminton-Europameisterschaft der Gehörlosen findet vom 21.07. bis 29.07.2018 in der Stadt Trencin statt.
Durch die starke finanzielle Kürzung des Bundesministeriums des Innern und der deutschen Sporthilfe erhält Finja Rosendahl als aussichtsreiche Leistungssportlerin vom Leistungszentrum Mühlheim an der Ruhr sportliche und finanzielle Förderung. Der Rest wird aus Spendengeldern (Spartengeld der Badmintonabteilung und sonstiges) finanziert, so dass der Leistungssportler Oliver Witte auch an diesem Event teilnehmen kann. Hier wird Oliver Witte mit Finja Rosendahl im Mixed angreifen und hoffentlich einen der drei Medaillenplätze erreichen. Mit Saskia Fischer erreichte er dreimal hintereinander die Europameisterschaft. Im Damen-Einzel wird Finja Rosendahl bei der Jugend-Europameisterschaft erstmalig teilnehmen.
Ich wünsche Finja Rosendahl, Oliver Witte und Julian Lohau (Bundestrainer) im Namen aller Badmintonmitglieder(-innen) im Deutschen Gehörlosen-Sportverbandes eine sehr erfolgreiche und unvergessliche Woche bei der Europameisterschaft in Trencin.
Personen, die sich angesprochen fühlen:
Seit vielen Jahren gibt es die Badmintonsparte im Deutschen Gehörlosensportverband. Wir sind in zahlreichen Vereinen in Deutschland vertreten und tragen verschiedene Wettkämpfe aus. Besondere Höhepunkte dabei sind die jährlich statt findenden Deutschen Gehörlosenmeisterschaften sowie Europameisterschaften und Gehörlosenolympiaden, auch Deaflympics genannt. Neben dem gemeinsamen Mitfiebern bei sportlichen Ereignissen ergibt sich die Möglichkeit, mit anderen Gleichgesinnten in Kontakt zu kommen und sich gerade im Hinblick auf vergleichbare Situationen als Hörgeschädigte entsprechend auszutauschen, aber auch andere gemeinsame Aktionen im Rahmen des Vereinssportes zu erleben. So manche Freundschaften sind dadurch entstanden. Für die Spitzenspieler sowie jungen Talente im Gehörlosensport gibt es besondere Förderungsmöglichkeiten wie z.B. Form von Kaderlehrgängen.
Falls du schwerhörig, ertaubt oder gehörlos bist und dich die Aussicht einer ganz neuen sportlichen und menschlichen Herausforderung anspricht, freuen wir uns auf eine Mail an den Badmintonspartenleiter Volker Dießlin (vdiesslin@t-online.de). Wir bitten auch herzlich darum, andere hörgeschädigte Personen auf diese Möglichkeit hinzuweisen.