Kirsten Sohl und Rayk Männich vom GS Saarland überraschten die Delegierten, Fachwarte und das Präsidium des DGS mit einer perfekten Vorbereitung des DGS-Verbandstages 2006, in der Hermann Neuberger Sportschule, in Saarbrücken. Für einige ein ungewohntes Flair, das Leben in einer Sportschule. Präsident Karl-Werner Broska erinnert sich an den letzten Verbandstag, der in einer Sportschule stattfand. Das war 1974 in der Sportschule Duisburg-Wedau. Trotzdem wurde uns der Aufenthalt in der modern ausgestatteten Sportschule sehr angenehm gemacht.

Auf der Tagesordnung stand neben den üblichen Rechenschaftsberichten auch eine wichtige Änderung der Satzung. Das Präsidium hatte den Antrag gestellt, das Präsidium um einen Vizepräsidenten für Breitensport zu erweitern. Sein künftiges Arbeitsfeld soll die Vertretung der Nichtdeaflympischen Sportarten, sowie auch die Bereiche Schul- und Jugendsport, Seniorensport, Frauensport und auch den Gesundheitssport umfassen. Eine Position, die bisher im DGS vernachlässigt wurde. Der Antrag wurde mit wenigen Gegenstimmen, die auf die zusätzliche finanzielle Belastung hinwiesen, angenommen. Auf eine folgende Wahl zur Besetzung dieses neuen Amtes wurde aber noch verzichtet, da im kommenden Jahr ohnehin Neuwahlen des gesamten Präsidiums anstehen.

Präsident Broska berichtete in seinem Rechenschaftsbericht von der Teilnahme am EDSO Kongress in Baden/Österreich, sowie von der Gründungsversammlung des DOSB, der aus dem DSB und NOK entstanden ist. Weiterhin trug er seine Bitten vor, einem weiteren Vizepräsidenten und der Aufnahme der neuen Sparte Golf zuzustimmen, damit der DGS auf diesen Gebieten verbessert tätig sein kann und auch um das Sportsspektrum zu erweitern. Mit diesen und weiteren Maßnahmen will der DGS den anhaltenden, aber verlangsamten Mitgliederschwund stoppen.

Vizepräsident Josef Scheitle konnte eine gute Bilanz bei den im Jahre 2006 stattgefundenen Welt- und Europameisterschaften vorlegen. Insbesondere die Schwimmer, mit ihrem neuen Star Björn Koch, die 3 Gold- 3 Silber und 5 Bronzemedaillen gewannen, aber auch die Schachspieler mit dem Vize-Weltmeistertitel, machten ihm und dem DGS große Freude. Daneben gab es noch 2 Bronzemedaillen im Crosslauf, 1 Silbermedaille der Bowlerinnen und Erfolge beim Ranking-Turnier, den British Open. Sehr gut schnitten auch die Badminton Spielerinnen und Spieler bei ihrer EM ab. Mit der Mannschaft wurden sie Vize-Europameister, im Herren-Einzel holten sie Bronze, im Damen-Doppel und Mixed sogar 2 Europameistertitel. Bei einer sehr schlecht organisierten Wasserball-EM wurden die DGS-Spieler Vize-Europameister. Den Abschluss machten die Frauen-Fußballerinnen bei der Futsal-EM in Moskau, die dort Bronze holen konnten. Auch für das kommende Jahr konnte er ein umfangreiches Sportprogramm, darunter 2 Weltmeisterschaften (Tennis und Badminton) auf deutschem Boden, sowie die 16. Winter-Deaflympics in Salt Lake City, neben weiteren Europameisterschaften vorstellen. Natürlich machte er auch auf den finanziellen Rahmen der Jahresplanung (400.000 €) aufmerksam, der eine Ausweitung auf neue Weltmeisterschaften kaum ohne zusätzliche Mittel möglich macht.

Eine weiter verbesserte Öffentlichkeitsarbeit mittels Homepage, dgs-news und Pressearbeit konnte Vizepräsident Peter Fiebiger vorstellen. Sehr gut angenommen wird unser wichtigstes Informationsmedium die Homepage unter www.dg-sv.de. Monatliche Besucherzahlen von fast 12.000 Aufrufen belegen das Interesse an Neuigkeiten aus dem Gehörlosensport. Für die kommenden Großveranstaltungen sind sogar eigene Websiten, sowie weitere Sonderseiten geplant. Mehr Mitglieder will man mit einer Informationskampagne gewinnen. Die dafür benötigten Mittel sollen über Spenden und weitere Sponsoren gewonnen werden. Die Bemühungen dazu laufen Erfolg versprechend.

Dass die Haushaltlage des DGS weiter verbessert wurde, konnte Vizepräsidentin für Finanzen, Birgit Payer-Hermann präsentieren. Besonderes Lob erhielt sie für die Aufarbeitung der Altlasten aus den früheren Jahren. Erfreulich ist auch die verbesserte Kontrolle und Abstimmung in der laufenden Jahresplanung. Sie macht es möglich, dass schnell abgerechnet wird, überhängende Finanzmittel durch Umbewilligungen für weitere Sportmaßnahmen zur Verfügung stehen. Hohe Rückzahlungen mit Zinsaufschlägen, die den ordentlichen Haushalt belasten, sollten der Vergangenheit angehören. Eine gute Grundlage für eine solide Verbandskasse.

Die Vorsitzende der dgsj konnte von 2 Kinder- und Jugendreisen berichten, die großes Interesse gefunden haben. Auch konnte eine Mitarbeiterschulung erfolgreich durchgeführt werden. Sehr schade fand sie, dass aufwendig organisierte Bundesjugend-Spiele wegen geringer Telnahme abgesagt werden mussten.

Große Zustimmung fand auch der durchgeführte Workshop mit Präsidiumsmitgliedern und den Delegierten der Landes-Gehörlosen-Sportverbände. Es zeigte, dass großer Informationsbedarf zwischen DGS und den Mitgliedsverbänden vorhanden ist. Einige Delegierte äußerten sogar den Wunsch nach einer Ausdehnung des Workshops, um einmal ungestört Informationen und Erfahrungen der Länder untereinander auszutauschen.

Den Abschluss des Verbandstages bildete der Punkt „Verschiedenes“ an dem sich zahlreiche Delegierte mit Wortbeiträgen beteiligten. Unter anderem wurden die Mitarbeiterinnen Ulrike Tefs-Rasche und Sabine Grajewski für ihre 15jährige Tätigkeit für den Verband in der Geschäftsstelle mit einem Blumenstrauß bedacht. Ein Dank des gesamten Verbandstages ging aber auch an die Mitarbeiterinnen, Anne Köster und Katja Kluttig, sowie an den Auszubildenden Stefan Ebeling.

Den Schlusspunkt setzten dann die Repräsentanten des GS Saarland, die dem Präsidenten eine Art „Grubenlicht“ überreichten und das Präsidium zu einem Umtrunk in ihr Freizeitheim einluden. Dem Präsidenten blieb es vorbehalten, den beiden ein herzliches Dankeschön zu sagen und ihnen für die gelungene Vorbereitung und Betreuung zu danken. Der nächste Verbandstag findet 2007 in Mannheim statt.

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