Nachruf Dr. Hans-Uwe Feige 1952-2021
Text: Detlef Melior und Norman Steinbach
Datum: 24. Februar 2021
Die Nachricht vom Tod von Dr. Hans-Uwe Feige hat uns schwer getroffen und wir erleben ihn als großen Verlust für den Gehörlosen Sportverband Sachsen.
Wir erinnern uns an ihn als respektvollen und äußerst engagierten Sportkoordinator vom GSV Sachsen.
Dr. Hans-Uwe Feige wurde im Jahr 1952 in Leipzig geboren und ertaubte 1957 infolge einer Meningitis-Erkrankung. Nach dem Schulbesuch in Leipzig und Berlin studierte er 1970-1974 an der Karl-Marx-Universität Leipzig Geschichte. Anschließend arbeitete er dort als Assistent und später Oberassistent. Im Dezember 1978 promovierte er mit einer Dissertation zur Leipziger Universitätsgeschichte 1945/46 zum Dr. phil.
Die 1990 einsetzenden Umbrüche an der Universität Leipzig überstand die Arbeitsgruppe Universitätsgeschichte, der Dr. Feige angehörte, nicht. 1996-1998 wirkte er im Rahmen eines Forschungsprojekts am Institut für Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser an der Universität Hamburg.
Danach arbeitete er als Autor und Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft am Projekt zur Geschichte der Gehörlosen in Sachsen.
Von Dr. Feige erschienen zahlreiche Veröffentlichungen zu Problemen der Universität- und Hochschulgeschichte (bis hier entnommen aus der Aufschlagseite des Buches zur Deafhistory des 18. und 19. Jhd.). Neben zahlreichen Veröffentlichungen war er auch in vielen ehrenamtlichen Funktionen unterwegs, u.a. als 1. Vorsitzender der „Gesellschaft für Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser e.V.“(GGKG). Eine besondere Ehre war im Jahr 2004 die direkte Teilnahme an der Wahl des Bundespräsidenten.
Von 2005 an arbeitete er im Gehörlosen-Sportverband Sachsen e.V. als Sportkoordinator. Der Quereinstieg vom sozial-kulturellen zum Sportbereich gelang ihm gut. Dabei ging sein Engagement für den Sportverband über das Notwendige weit hinaus. Auf Grund seiner sprachlichen Kompetenz war er stets bereit Gehörlose beim Schriftverkehr, insbesondere in behördlichen Belangen, zu unterstützen.
Seit seiner Kindheit war er dem Schachsport zugetan und bis zuletzt begeistertes Mitglied in der Abteilung Schwimmen beim GSV Leipzig.
Wir sind ihm sehr dankbar für seine geleistete Arbeit. Insbesondere gelang es ihm den Kontakt und die Zusammenarbeit zwischen Sportlehrern, Schulen und den Institutionen der Öffentlichkeit zu ermöglichen und zu verbessern.
Wir werden die schöne Zeit mit ihm niemals vergessen und ihn immer als freundlichen, Rat gebenden sowie um Konsens bemühten Menschen und Freund in Erinnerung behalten.
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