Corona – was macht das mit der Psyche?
Text: Felicitas Merker und Anne Köster, Fotos: Felicitas Merker
Datum: 16. Juni 2021
Ein Online-Seminar des DGSV dazu
Der bundesweite Inzidenzwert sinkt, viele Regelungen zur Eindämmung des Corona-Virus‘ werden gelockert und immer mehr Sportvereine öffnen ihre Pforten für ihren Trainings- und Wettkampfbetrieb. Auch der DGSV fährt seinen Sportbetrieb unter Beachtung des TÜV-zertifizierten Hygienekonzepts vom DOSB wieder hoch.
Online-Seminar
Wir hatten bereits darüber berichtet, wie unsere Athlet*innen durch die Krise gekommen sind – verhaltenes, manchmal fast gar kein sportspezifisches Training, ergo ein gefühlter Rückstand in Fitness und Leistung. Und wir haben berichtet, wie die Situation im internationalen Wettkampfgeschehen aussieht, welche Begegnungen anstehen und sich der Fokus wegen der Verschiebung der Deaflympics ebenfalls verschiebt.
Was hat die Zwangspause mit unseren Aktiven gemacht? Was geht ihnen durch den Kopf? „Wieviel Leistungsfähigkeit habe ich in den letzten Monaten verloren?“, „Wo stehe ich aktuell, kann ich international mithalten?“, oder „Ich muss unbedingt Training aufholen“. Es arbeitet in uns, wir verspüren Druck. Das kann zum einen in zu viel Motivation münden – zu viel Training, zu hartes Training. Oder aber auch in unmotiviertes Verhalten, nicht alles funktioniert im Training so, wie erhofft und gewünscht, man fühlt sich nicht leistungsstark genug. Beides ist für die Leistungsentwicklung ungünstig.
Online-Seminar
Um dem Druck, dem unsere Kaderathlet*innen ausgesetzt sind, entgegenzuwirken, bot der DGSV einen Impulsvortrag zum Thema „Motivation“ an, der von zwei ausgebildeten Sportpsychologen aus den eigenen Reihen vorbereitet wurde: Marius Schröder (Bundestrainer Tennis) und Maximilian Schmidt (Kaderathlet Beachvolleyball). Das Seminar fand am 8. Juni abends online statt und es nahmen über 30 Kaderathlet*innen, Trainer*innen und Fachwarte teil.
Schwerpunkte waren Motivation und Volition. Maximilian Schmidt begann mit dem Begriff „Motivation“. Das Wort Motivation ist allen ein Begriff, das Ziel, die Richtung wird gesteckt, erreichen will man beides durch Aktivierung, Emotion, Ausdauer und Intensität.
Weniger bekannt ist der Begriff „Volition“. Volition – was ist das? Dazu gab Marius Schröder einen Einblick in die Thematik und die damit verbundenen Prozesse. Volition bedeutet, dass man seine Ziele dadurch erreicht, dass man seine Gedanken, Emotionen und Handlungen bewusst so steuert, so dass man seine Motivation so lange wie möglich aufrechterhalten kann und so Unlust, Ängste, Ablenkungen durch Selbstkontrolle überwindet
Nach dem Vortrag stellte er ein Fallbeispiel vor und die beiden Sportpsychologen gaben zum Abschluss den Teilnehmer*innen hilfreiche Tipps mit, wie sie mit den Gedanken (Angst, Zweifel, Unsicherheit) in ihren Köpfen umgehen und mit der richtigen Einstellung in das Training und in die Wettkämpfe einsteigen können.
Der äußerst informative Vortrag stieß bei den Teilnehmer*innen auf positive Resonanz und es wurde eine Fortsetzung über dieses wichtige Thema für den Leistungssport erwünscht.
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