Es ging um viel – die Viertelfinals der deutschen Top Akteure
Text: Anne Köster, Fotos: Verena Fleckenstein
Datum: 24. Juni 2021
Zweimal Halbfinale für Deutschland!
Urs Breitenberger vs Gabriel Lutsky (ISR)
6:1, 7:5
Der 17jährige Lutsky, der schon 2019 beim Junioren Turnier der WM Potenzial gezeigt hatte, kegelte den vielfachen Turniersieger Mikael Laurent aus Frankreich im Achtelfinale mit 6:0, 6:3 aus dem Einzelturnier der Herren. Mit ihm bekam Breitenberger einen Gegner, gegen den er vor allem seine größere Wettkampferfahrung in die Waagschale werfen musste. Der junge Israeli stand zum ersten Mal in seiner Tenniskarriere im Viertelfinale.
Urs Breitenberger
Ansage für Breitenberger war, den Gegner auf keinen Fall zu unterschätzen und von Anfang an aggressiv und hellwach ins Spiel zu gehen und den Kontrahenten mit Schlägen in die Winkel in die Laufarbeit zu zwingen. Lutsky bleibt gern an der Grundlinie und bringt den Ball wie eine Maschine zurück.
Breitenberger geht fit auf den Court, bringt seinen ersten Aufschlag stark durch und holt sich den frühen Break zum 2:0. Die Spieler liefern ein schönes Match mit langen Ballwechseln, Tennis vom Feinsten. Lutsky versucht vergeblich, den Druck zu erhöhen, die schnellen Punkte zu machen, Breitenberger hält hochkonzentriert und konstant dagegen. Beim Stand von 5:0 holt sich Lutsky verdient den ersten Punkt, der allerdings im ersten Satz sein letzter ist. Im letzten Spiel des Satzes hat Lutsky dreimal den Spielball auf dem Schläger, den wichtigen Punkt macht aber dann Breitenberger und schließt zum 6:1 ab. Auch wenn es so aussieht, als hätte Breitenberger leichtes Spiel, ist der Satz sehr eng mit vielen Entscheidungen über Einstand.
Auch das erste Spiel im zweiten Satz geht mit einem Break an Breitenberger, wieder sind die Ballwechsel lang, dauern zum Teil mehr als 10 Minuten. Es steht 2:0, dann fängt der junge Gegner an, seine Aufschläge gekonnt durchzubringen, er holt auf und übernimmt mit 4:3 die Führung. Breitenberger bleibt dran, schafft es aber bis zum 5:5 nicht, den Israeli zu knacken. Dann endlich nimmt er Lutsky den Aufschlag ab, es steht 6:5 aus deutscher Sicht. Breitenberger hat Aufschlag und verwandelt den 2. Matchball zum endgültigen Sieg und Einzug ins Halbfinale.
Da trifft er dann auf Jaroslav Smedek (CZE), die zweite Halbfinalbegegnung haben Mathe Gabor (HUN) und Marino Kegl (SLO).
Marino Kegl (SLO) vs Sebastian Schäffer
6:2, 2:0, ret.
Der Slowene Marino Kegl hatte sein Debüt bei Tennis EM 2012 in Koblenz und schon da zeigte er beste Anlagen, sich mit an der Weltspitze tummeln zu können. Gegen ihn musste sich Schäffer auf ein kräftezehrendes Spiel einstellen – da standen zwei echte Bringer auf dem Court.
Sebastian Schäffer
Es herrschen gefühlte 35 Grad auf der Anlage, die Luftfeuchtigkeit ist hoch. Schäffer ist an diesem Tag nicht in Bestform, die große Hitze und die vorangegangenen Spiele bringen ihn schnell an seine Grenzen. Kegl, der nur im Einzel antritt, ist dagegen deutlich fitter, schaufelt jeden Ball zurück und holt sich Punkt um Punkt und den 6:2 Satzsieg. Beim Stand von 0:2 im zweiten Satz entscheidet Schäffer zusammen mit Trainer Schröder, ihn aus dem Spiel zu nehmen, schon allein, weil das Halbfinale im Doppel auf ihn wartet und er die Zeit zur Regeneration braucht.
Katerina Blascikova (CZE) vs Heike Albrecht
1:6, 1:6
Als Albrecht und die an acht gesetzte Blascikova auf den Platz gehen, ist es bereit halb eins, die Sonne brennt erbarmungslos, beide Spielerinnen haben mit der Hitze zu kämpfen. Albrecht startet sofort mit einem Break, sie spielt deutlich besser als im Spiel davor. Mit dem Ziel, das Match möglichst kurz zu halten, um der sengenden Hitze zu entkommen, jagt sie ihre Gegnerin mit variantenreichem Spiel über den Platz und lässt ihr kaum eine Chance. Der erste Satz geht mit 6:1 an Albrecht.
Heike Albrecht
Auch wenn die Hitze sich stark auf die Leistungsfähigkeit der Kontrahentinnen auswirkt, beißt sich Albrecht mit eisernem Willen zum Sieg auch durch den zweiten Satz, sie ruft ihr ganzes Können ab, ist technisch und läuferisch durchweg überlegen, Blascikova hat dem nichts entgegen zu setzen und gibt auch den zweiten Satz mit 1:6 an die deutsche Spielerin ab. Trainer Schröder ist sehr zufrieden: „Heike hat heute großartig gespielt, für das kommende Halbfinale gegen die ungesetzte Newcomerin Srbulovic aus Serbien und auch für das Mixed am Donnerstag haben wir guten Grund zur Hoffnung, dass wir weiterkommen.“
Albrecht trifft im Halbfinale auf die Serbin Stasa Srbulovic, im zweiten Halbfinale steht Vasiliki Kalogeropoulou aus dem Gastgeberland gegen Anastasiia Lasitsa aus Russland
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