PSG - Einstiegsworkshop des DOSB
Text: Anne Köster, Bilder: dsj/DGSV Archiv
Datum: 16. November 2021
Ludmilla Schmidt vertritt den DGSV
Immer wieder ein wichtiges und unumgängliches Thema ist die Prävention von sexualisierter Gewalt – auch im Sport. Seit 2010 arbeiten Verantwortliche im Sport konsequent und verstärkt an dem Thema, bzw. am Schutz der Kinder, die in besonderer Weise gefährdet sind.
PSG Workshop in Frankenthal
Als Präventionsbeauftragte nahm daher Ludmilla Schmidt am Einstiegsworkshop des DOSB teil und brachte wichtige und aufschlussreiche Inhalte zu ihrem Auftrag im Verband mit.
Faktoren, die im Sport die Täterschaft begünstigen sind die verhältnismäßig große Anzahl an Kindern, der regelmäßige Kontakt mit ihnen, die Vorbildfunktion von Trainer*innen und Übungsleiter*innen. Hier können sich Täter*innen in Ruhe diejenigen heraussuchen, deren Bedürftigkeit nach Anerkennung, Vertrauen etc. besonders groß ist.
Gruppenarbeit zum Thema - ein Fallbeispiel
Der Workshop diente vor allem dazu, eine klare Definition sexualisierter Gewalt zu vermitteln und den Beauftragten der Verbände und Organisationen die Mittel und Wege aufzuzeigen, damit umzugehen bzw. sie zu verhindern.
Neben vielen Ansätzen, die in sehr umfassend von Meike Schröer – seit 2009 als Beraterin von Vereinen, Verbänden, Nachwuchsleistungszentren, Internaten, Schulen, kirchlichen Trägern etc. tätig – vorgestellt wurden, war das Kernthema die Einführung der Beauftragten der unterschiedlichen Organisationen im Sport in ihre Arbeit.
Wie erkenne ich sexualisierte Gewalt? Wie sensibilisiere ich die Beteiligten?
Was tun, wenn ich mit einer Situation von sexualisierter Gewalt konfrontiert bin?
Was tun, um sexualisierte Gewalt zu verhindern – Prävention?
Welche rechtlichen Grundlagen gibt es?
Die Mittel zur Prävention/Intervention sind umfassend und die Möglichkeiten, sich Unterstützung zu holen ist vielfältig, nur man muss sie kennen. Dazu hat das BMI gemeinsam mit der dsj das Projekt „Safe Sport“ zum „Schutz von Kindern und Jugendlichen im organisierten Sport in Deutschland“ mit Analyse von Häufigkeiten, Formen, Präventions- und Interventionsmaßnahmen bei sexualisierter Gewalt durchgeführt. Das Ergebnis einer Befragung von Kaderathlet*innen zeigt die Strategien und Möglichkeiten von Täter*innen auf, die Konsequenzen für die Betroffenen werden deutlich.
Aus dem Projekt ergeben sich Handlungsempfehlungen an die PSG Vertreter*innen in den Organisationen.
Näheres hier
Ludmilla Schmid hat diesen Auftrag mit nach Hause genommen und wird die Umsetzung im Verband gezielt vorantreiben. Schon wenige Tage später, am 06.11. war sie auf Einladung des Vorsitzenden des LGSV Rheinland-Pfalz, Johannes Bildhauer nach Frankenthal gereist, um dort im Rahmen der Mitgliederversammlung mit einem Vortrag und einer Diskussionsrunde das Thema in die Reihen der Organisationen des DGSV zu bringen.
Ludmilla Schmidt beim Vortrag
Nach einer theoretischen Einführung folgten erste konkrete Schritte, Überprüfung von Ehrenkodex, Vertraulichkeitserklärung, Empfehlungen für Verhaltensregeln, Einführung des Handlungsleitfadens „Safe Sport“, erweitertes Führungszeugnis.
Im zweiten Teil wurde die Situation durchgespielt – wer macht was, wenn man in so eine Situation kommt und Täter*in und Opfer bekannt sind: was macht man als Freund*in, als Kolleg*in von Täter*in, als Eltern, Vorstand, Präventionsbeauftragte, was würde Fachpersonal unternehmen, wie sieht die strafrechtliche Lage aus. Das Spiel war sehr aufschlussreich, die Teilnehmer*innen entdeckten ihre Befangenheit und Unsicherheit, insbesondere, wenn Täter*in oder Opfer einem persönlich sehr nahestehen.
Ludmilla Schmidt dazu: „Ich freue mich, dass ich von Rheinlad-Pfalz dazu eingeladen wurde und danke für den herzlichen Empfang dort. Es war sehr schwer und gleichzeitig war sehr richtig, diese Diskussion zu führen. Denn dadurch haben alle Beteiligten das Thema besser verstanden.“
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