Fußball
GER vs. USA 4:0 (2:0)
Ein Sieg musste her und er kam! Im Gehörlosen Fußball sind die Gegner oft unbekannt, die direkten Begegnungen selten. Die Mannschaft hatte in den letzten Jahrzehnten nicht gegen die USA Auswahl gespielt, lediglich Spiel Beobachtungen der Trainer halfen, die gegnerische Mannschaft einzuschätzen und dementsprechend Aufstellung und Taktik zu bestimmen.
Beide Mannschaften starten verhalten ins Spiel, den Deutschen gelingt ein verhältnismäßig flüssiger Spielaufbau, die Amerikaner, allen voran Chad Johnson mit der Nummer 13 störten dennoch empfindlich, Bälle gehen verloren, Pässe kommen nicht an. Die erste große Chance ergibt sich in der elften Minute, Eisenberg läuft sich über rechts frei, gibt ab an Nowark, der verschießt. Endlich in der 40. Minute kommt der erlösende Führungstreffer – ein Foulelfmeter, von Nowark sicher zum 1:0 verwandelt. Das Spiel nimmt deutlich an Fahrt auf, wenige Minuten später bekommt Robin Bayer von seinem Namensvetter Plank den Ball auf den Fuß und versenkt zum 2:0 Halbzeitstand.
In der zweiten Halbzeit dominieren die Deutschen das Feld, erspielen zahlreiche Chancen, allein die Verwertung lässt zu wünschen übrig. Die Amerikaner leisten heftige Gegenwehr, aber die deutsche Abwehr steht und Seiberlich, hochkonzentriert und immer hellwach, hält seinen Kasten sauber.
In Minute 70 fällt dann durch Zuspiel von Eisenberg über Nowark auf Kevin Bayer der dritte Treffer für das deutsche Team. Der Sturm auf das Tor der USA hält an, die Deutschen haben noch lange nicht genug. Der gegnerische Keeper vereitelt zwei Chancen durch den frisch eingewechselten David Plank. Immer wieder hat er alle Hände voll zu tun. Beim dritten Anlauf von David Plank, nach sauberem Pass von Kuppe, gelingt es, er versenkt den Ball zum 4:0 Endstand.
Kurz vor Spielschluss wechselt Zürn Zimbo für Seiberlich ein, er gibt sein Debüt bei diesen Deaflympics nicht aber in seiner langen Fußball Laufbahn.
Tore:
Minute 40 Foulelfmeter Nowark 1:0, Minute 43 2:0 Robin Bayer, Minute70 3:0 Kevin Bayer, 87. Minute 4:0 David Plank
Auswechslungen
David Seiberlich – Dirk (Zimbo) Zimmermann (87), Nico Knappe – Bastian Hoffmeyer (46), Steven Nowark – Roin Völkel (78), Jonathan Sedlmayer, Alexander Peters – Florian Kralani (78), Kevin Bayer, Robin Bayer – David Plank (46), Kevin Bayer, Luca Ballmann, Marc Eisenberg, Fabian Kuppe
Startelf:
David Seiberlich – Dirk (Zimbo) Zimmermann (87), Nico Knappe, Steven Nowark, Jonathan Sedlmayer, Alexander Peters, Kevin Bayer, Robin Bayer, Kevin Bayer, Luca Ballmann, Marc Eisenberg, Fabian Kuppe
Tennis
Heike Albrecht-Schröder vs Olga Melgarejo (URU) 6:0, 6:0
Albrecht-Schröder trifft in ihrem ersten Deaflympics Match auf ein neues Gesicht aus Uruguay und kann sich in kurzen ca. 25 Minuten ohne Spielverlust deutlich durchsetzen.
Verena Fleckenstein vs Rotem Ashkenazy (ISR) 6:0, 3:6, 3:6
Fleckenstein hatte die 25jährige Israelin Ashkenazy, die im internationalen Tennis schon mehrfach Turniererfahrung sammeln konnte, zur Gegnerin.
Fleckenstein steigt stark ins Spiel ein und dominiert den gesamten ersten Satz ungefährdet. Unruhe entsteht durch verwirrende Entscheidungen des Stuhlrichters, beide Spielerinnen sind verunsichert, Ashkenazy fängt sich und bringt sich mit 6:3 zurück ins Spiel. Fleckenstein hatte endgültig den Faden verloren und gibt auch den dritten Satz an die junge Gegnerin ab. Sie scheidet damit aus dem Einzelturnier aus und konzentriert sich jetzt voll auf ihr Doppel und Mixed.
Albrecht-Schröder/Fleckenstein vs Bhayani Kedia/Jafreen Shaik (IND) 6:0, 6:0
Die beiden Inderinnen Kedia/Shaik hatten sich am Vortag in drei Sätzen gegen das israelische Doppel durchgesetzt. Gegen das deutsche Duo waren sie chancenlos. Die deutschen Damen spielten wie aus einem Guss und fegten die jungen Kontrahentinnen zu Null vom Platz.
In der Consolation Round, die in einem langen Satz gespielt wird und Weltranglistenpunkte bringt, hatten Kaufmann und Rohwedder ihr Spiel beide fest in der Hand. Kaufmann überrollte seinen Gegner Kevin Kovacs aus den USA förmlich mit seinen präzisen Kick Aufschlägen und gewann 9:0. Der Brasilianer Carlos Pucheu, Rohwedders Gegner in der Trostrunde, war ähnlich überfordert und holte sich lediglich einen Punkt von neun.
Schwimmen
Lars Kochmann und Niklas Müller gewannen auch die zweite und dritte Medaille für Deutschland.
Müller holte in seiner Paradedisziplin 1500m Freistil Bronze und Kochmann erneut Silber über 100m Rücken.
Auch Paula Pichier qualifizierte sich wieder fürs Finale über 50m Rücken und kam mit neuem Altersklassenrekord auf Platz 7.
Paula Pichier beim 50m Rücken
Kochmann schwamm ein Kopf an Kopf-Rennen und bis zum Schluss waren die Plätze nicht vorhersehbar. Die Entscheidung fiel erst auf den letzten 20m.
Lars Kochmann beim 100m Rücken
Müller schwamm ein konstantes Rennen, blieb lange auf Platz 4 und zog im letzten Drittel an. Er überholte den Drittplatzierten, baute seinen Vorsprung stetig aus und belohnte sich mit Bronze.
Niklas Müller beim 1500m Freistil
Pichier befolgte auch beim Rückensprint die Traineranweisungen und „ballerte“. Schneller Start, guter Anschlag, alles passte. Die 13-jährige zeigte erneut, dass es nur noch wenige Jahre dauern wird, bis sie ihre ältere und damit größere und kräftigere Konkurrenz schlagen kann.
Badminton
Junioren Vize-Weltmeisterin Finja Rosendahl spielte ihr erstes Match am Freitag. Die Deaflympics-Debütantin traf auf Amanda Ferreira Sanches aus Brasilien.
Ferreira Sanches erwies sich als keine Gegenerin für Rosendahl, die die Südamerikanerin in nur 17 Minuten mit 21-7, 21-1 vom Platz fegte.
Oliver Witte traf auf eines der jungen Talente im Wettbewerb, Mahesh Mahesh aus Indien. Nach einem knappen 17-21 Satzverlust, rang Witte dem Inder den zweiten Satz mit 21-13 ab, fiel im dritten aber wieder auf 11-21 zurück und verlor das Match 1:2.
Beachvolleyball
Das Team GER 1 hatte leichtes Spiel gegen GHA 2, Blasius Kwashie/Albert Opoku. Die Ghanaer waren keine Gegner für das deutsche Duo. Ein leichter Sieg mit 21-2, 21-5 für Max Pähler/Henrik Templin.
Marko Sudy und Maximilian Schmidt konnten sich in ihrem Gruppenspiel gegen Estland ebenfalls durchsetzen. Mit 21-11, 21-7 schlugen sie das estnische Team Mihkel Taaber und Martin Sepp.
Beide deutsche Teams schlossen damit die Gruppenphase ab, qualifizierten sich trotz der Siege aber leider nicht mehr für die Finalrunde. Gespielt wird noch um die Plätze 5 – 8.