Sportschießen
Das Luftgewehr-Mixed brachte den deutschen Schütz*innen die erste Medaille. Sabrina Eckert und Sebastian Herrmany holten Silber.
Freuen sich auf die gewonnene Silber-Medaille: das Schützen-Mixed Sabrina Eckert und Sebastian Herrmany
Nach einem nicht ganz zufriedenstellenden Einstieg der beiden im Luftgewehr Einzelwettbewerb, fanden Eckert und Herrmany im Mixed zu ihrer gewohnten Form.
Sie zogen am starken ukrainischen Team Violeta Lykova/Oleksandr Kostyk vorbei und qualifizierten sich für das Goldmedaillen-Finale.
Gegen das indische Team Priyesha Sharadrao/Dhanush Srikanth konnten sie sich nicht durchsetzen, aber beide waren überglücklich die erste deutsche Schützenmedaille dieser Deaflympics gewonnen zu haben.
Handball
Deutschland - Kenia 43:17
Die Deafboys trafen in ihrem zweiten Gruppenspiel auf einen unbekannten Gegner, die Auswahl aus Kenia. Die Einschätzung der Trainer zu dieser Mannschaft war, dass sie keine große Herausforderung darstellen würde, trotzdem mahnten sie zu souveränem Auftreten. Konsequentes Ausspielen der erarbeiteten und vorgegebenen Auslösehandlungen sowie aggressives aber faires und antizipatives Abwehrverhalten waren die taktischen Vorgaben.
Bereits zu Beginn des Spiels machte sich anhand der Körpersprache bemerkbar, dass die Spannung im deutschen Team im Vergleich zu der Partie gegen Serbien deutlich abgefallen war. Die Spieler wirkten gegenüber dem schwächeren Gegner unkonzentriert und nicht ganz bei der Sache.
Einer von den vielen Toren für die deutschen Deafboys gegen Kenia
Die Kenianer nutzten mit unorthodoxer Spielweise diese Schwäche aus und konnten bis zum 4:4 mithalten. Dabei wurde der deutsche Keeper Gero Gertenbach oftmals von seiner Mannschaft „im Stich gelassen“ und musste sich gegen Freiwürfe der Kenianer verteidigen.
Trotz klarer Überlegenheit, mit der sich die Deutschen immer weiter absetzten, wurde die geforderte Souveränität nicht erreicht. Durch zu viele unvorbereitete Einzelaktionen und technische Fehler gelang es den Kenianern in der ersten Halbzeit 9 Tore zu erzielen.
Im Rückraum links fehlte es bei Felix Werling und Sönke Petersen an Konzentration. Und auch bei Spielmacher Jörg Tomaschewski führten technische Fehler und Fehlwürfe zu Beginn der Partie zu unnötigen Ballverlusten. Im Laufe des Spiels fand Tomaschewski aber zurück zu seiner gewohnten Form.
Mit Beginn der 2. Halbzeit kamen die Deafboys alle besser ins Spiel und durch konzentriertes Abwehrverhalten wurden Bälle erobert und der Vorsprung durch schnelle Gegenstöße weiter ausgebaut.
Rechtsaußen hielt Joshua Hild sich an die Trainervorgaben und wurde auch im rechten Rückraum eingesetzt. Linksaußen spielte Dominik Götz gewohnt sicher und Sebastian Klein konnte starke Akzente im Angriff setzen. Seine Verletzung machte sich im Spielverlauf nicht bemerkbar.
Ausnahmslos stark spielte Lukas Keßler, er setzte Trainervorgaben in Angriff und Abwehr perfekt durch.
Mitte der 2. Halbzeit wurden Spieler durchgewechselt, um allen die Gelegenheit zu einem hohen Spielanteil zu geben, und die Chance, sich in die Liste der Torschützen einzureihen.
Mit 43:17 ging die Partei klar und wie erwartet an das deutsche Team. Mit dem zweiten Gruppensieg in der Tasche, bereitet sich die Mannschaft nun auf die Begegnung mit Gastgeber Brasilien vor.
Aufgebot: Gero Gertenbach – Moritz Klein, Sven Lauckner (2), Daniel Kinnback (4), Sönke Petersen (3), Hung Ngoc Le (1), Dominik Goetz (4), Joshua Hild (7), Philipp Bayer (1), Felix Werling (4), Lukas Kaut (1), Jörg Tomaschewski (3/1), Sebastian Klein (6/1), Lukas Keßler (5).
Badminton
Finja Rosendahl blieb auch am Samstag weiter auf Erfolgskurs. Sie schlug Ihre Gegnerin Jana Havlova aus Tschechien in drei Sätzen mit 19-21, 21-14, 21-15.
In ihrem dritten Match traf Rosendahl auf die Litauerin Vaiva Zymantaite, eine Spielerin, gegen die sie 2019 in Taiwan noch verloren hatte. Auch hier lag Rosendahl nach dem ersten Satz zurück, legte dann aber nach und holte sich mit 18-21, 21-18, 21-18 den Sieg.
Taktik und Spielidee konnte Rosendahl hervorragend umsetzen. Trainer und Spielerin sind sehr zufrieden mit dem bisherigen Wettkampfverlauf.
Oliver Witte traf in seinem zweiten Gruppenspiel auf Cana Tadeu Ferreira Da Silva aus Brasilien, der kein Gegner für den Deutschen war. Nach einem 14-21 verlorenen Satz gab der Brasilianer beim Stand von 3-18 im zweiten Satz auf.
Leichtathletik
Am Vormittag war Hannah Peters im 7-Kampfeinsatz. Nach drei Fehlstarts kam Peters bei ihrer Angstdisziplin bei der drittletzten Hürde in ihren Rhytmus und setzte ihre Wechseltechnik hervorragend um. Beim Hochsprung steigerte sich Peters um 1 cm zu neuer persönlicher Bestleistung. Anschließend überzeugte sie im Kugelstoßen ebenfalls mit neuer Bestleistung von mehr als 30cm Steigerung. Auf der Außenbahn lief sie als 3. Ins Ziel und liegt aktuell nur knapp hinter den vier besten. Der zweite Tag gehört ihr, wobei sie ihre Leistung voll ausspielen kann.
Hannah Peters beim Hochsprung im Siebenkampf
Die jüngste Athletin Tessa Lang gab ihr Debüt im Nationaltrikot. Sehr nervös ging sie an sie an den Start, dann explodierte sie in ihrem stärksten Lauf und mit einem kleinen q qualifzierte sie sich für den Halbfinallauf, der heute ansteht. Somit hat sie ihr Ziel erreicht, mindestens das Halbfinale zu erreichen.
Christoph Bischlager (GSV München) kam wie auch andere Konkurrenten mit dem Kugelstoßring nur mäßig zurecht, die Fläche auf dem Ring ist ungewohnt grob. Die Leistung reichte trotzdem für das Finale, das übermorgen stattfindet.
Nele Alder-Baerens (GSV Karlsruhe) reiste leicht verletzt an und konnte schon im Vorfeld nicht voll trainieren. Die Spitzengruppe bestand aus drei Kenianerinnen und einer Mexikanerin. Auf der ersten Hälfte der Renndistanz war das Tempo optimal für sie und dann verschärfte die Läuferin aus Mexiko das Tempo. Es war ein Kopf an Kopf-Rennen. Etwa 3km vor dem Ziel musste Alder-Baerens sich von der Gruppe verabschieden und die Chance auf eine Medaille war verpasst.
Dr. Nele Alder-Baerens im 10.000m-Lauf
Orientierungslauf
3,4km mit 26 Posten und 75m HM
Der Start zum ersten Wettkampf im Orientierungslauf lag am Deaflympics-Zentrum „DL-Square“ mitten in Caxias do Sul. Der Regen hatte sich verabschiedet, die Sonne schien.
Nicht nur für Sergei Roskop, auch für den Verband, war es ein Debüt im Orientierungslauf bei Deaflympics.
Die Laufstrecke führte direkt durch den Square. Die Karte lieferte mit irritierenden Schraffierungen keine klaren Orientierungsmöglichkeiten bei diesem „Indoor“ Lauf über die unterschiedlichen Etagen und sorgte für Verwirrung. Zeitverluste entstanden dadurch, dass man durch Menschenansammlungen laufen musste. Dann folgte eine kurze Outdoor Strecke, die in eine weitere Halle mit angelegtem Labyrinth mit nur einem Ein- und einem Ausgang führte – Konzentration und Spannung pur, der Kopf war gefragt. Die Streckenführung leitet zurück durch die Natur zum Ziel, das Sergei an Posten 26 als Siebter erreichte.
Eine gut organisierte, zuschauerfreundliche und auch anspruchsvolle Streckenführung, allein die Karte ließ sehr zu wünschen übrig. Roskop, dessen Schwerpunkt auf der Mittel- und Langstrecke liegt ist zufrieden und hat den Fokus jetzt auf den kommenden Wettkampf, die morgige Mittelstecke, gerichtet.
Tennis Herren Einzel
Als einziger noch verbliebener im Herren Einzel verlor Sebastian Schäffer gegen den Franzosen in drei Sätzen mit 7-5 6-7(1) 7-5 denkbar knapp. Am heutigen Sonntag tritt er zusammen mit Urs Breitenberger im Herren Doppel gegen das Duo aus Argentinien an
Sebastian Schäffer im Einzel gegen den Franzosen Maxime Sanchez