Deaflympics 2021 - Zehnter Wettkampftag - Erstes Gold!
Text: A.Köster und K.Kluttig, Fotos: A.Schneid und D.Kleinert
Datum: 11. Mai 2022
Sportschießen: Erste Goldmedaille für Deutschland!
Die erlösende erste Goldmedaille für Deutschland holten die Schützen. Nicht unerwartet und souverän setzte sich Colin Müller im Kleinkaliber liegend gegen die zum Teil altbekannte Konkurrenz durch.
Sportschütze Colin Müller mit Gold
Das Ergebnis war denkbar knapp: mit 245,9 Punkten lag Müller nur 0,3 Punkte vor dem zweitplatzierten Ukrainer Dmytro Petrenko. Auf Platz drei der Koreaner Changhoon Choi.
Mitfiebernde Zuschauer
Zweiter deutscher Schütze im KK liegend Wettbewerb war Sebastian Herrmany, der Platz 5 erreichte. Inzwischen haben auch die Wettkämpfe der Pistolenschützen begonnen. Offizielle Endergebnisse liegen uns hier noch nicht vor.
Sebastian Herrmany
Orientierungslauf
Sergei Roskop verpasst beim Orientierungslauf auf der Mittelstrecke bei den Deaflympics den Bronzerang.
Sergei Roskop im Orientierungslauf
Der Wettbewerb wurde im abgelegenen Gebiet Cruvia auf einem Ranch Gebiet ausgetragen, das vom Besitzer zur Verfügung gestellt worden war, die Laufstrecke ist schön gelegen, hügelig und sehr abwechslungsreich. Auf dem Programm stand 5,2km mit 18 Posten und 180Hm (Luftlinie).
Roskop, einziger Orientierungsläufer des DGSV hatte einen guten Tag, er kam im Gelände sehr gut zurecht. In den teilweise dicht bewaldeten Abschnitten überzeugte er am Kompass und in der Feinorientierung, legte in den sumpfigen unebenen Abschnitten ein gutes Tempo vor. Im grün verlor er etwas Zeit, die er nicht mehr aufholen konnte zu den drei starken ukrainischen Läufern, die das Rennen klar dominierten und sich Medaillenplätze sicherten.
Insgesamt zeigte Roskop mit dem 4. Platz eine gute solide Leistung, die er auf der Langstrecke steigern möchte.
Tennis
Kaufmann/Rohwedder vs Laurent/Novelli (FRA) 4:6, 3:6
Das französische Doppel besetzt seit Jahren den ersten oder zweiten Platz, im Wettstreit mit den deutschen Herren Breitenberger, Schäffer und Hans Tödter.
Die beiden an eins gesetzten Toppartner im Halbfinale besiegen zu wollen, war ein ambitioniertes Ziel!
Kaufmann/Rohwedder und Laurent/Novelli (FRA)
Verständlicherweise gingen Kaufmann und Rohwedder in ihr erstes Halbfinalspiel bei einem so hochkarätigen Teilnehmerfeld ausgerechnet gegen die Favoriten im Turnier entsprechend nervös auf den Court. Und sofort kassierten sie den Break, den sie nicht mehr aufholen konnten, dazu sind die beiden Franzosen einfach zu routiniert.
Der zweite Satz lief gut für die beiden deutschen Spieler mit ausgewogenen Ballwechseln bis zum Stand von vier zu drei aus französischer Sicht als sie erneut einen Break hinnehmen mussten, Laurent/Novelli setzten dann noch einen drauf und holten sich mit 6:4, 6:3 den Einzug ins Finale.
So oder so hat die deutsche Paarung für eine Überraschung gesorgt und lässt den Ausfall vom Topteam Breitenberger/Schäffer ein bisschen vergessen machen. Im kleinen Finale treffen sie auf die Argentinier Mateo Gobbi und Nicolas Lahitte.
Fußball
Deutschland - Senegal 4:3 n. V. (4:3, 2:2, 2:1)
Was für ein Spiel!
Ein Spiel, das nicht so schnell vergessen sein wird! In der Verlängerung gewinnen unsere Männer mit 4:3, zum Abpfiff nach 90 Minuten stand es 2:2!
Spielszene
Die DGSV Elf startet gut, es scheint ihr Spiel zu werden, sie geht der 17. Minute mit einem Treffer von David Plank in Führung. Aber die Rechnung geht nicht so auf wie erwartet, der Kampfgeist der gegnerischen Mannschaft ist erstaunlich, der Druck auf die Deutschen schnell sehr hoch. Die Senegalesen verstehen es, sich zu pushen, ihr Spiel ist lebhaft und unerschrocken. Trotz guter Chancen gelingt den Deutschen das zweite Tor nicht.
Der Ausgleich fällt schnell in der 20. Minute durch einen Freistoß von Mbaye Serigne, er zieht aus achtzehn Metern ab und der Ball fliegt schnurgerade und unhaltbar für Seiberlich ins Tor. Wieder geht die deutsche Mannschaft in Führung, David Plank nutzt eine unübersichtliche Situation vor dem gegnerischen Tor und schiebt ein. Der Unparteiische gibt den Treffer, trotz Protestes wegen angeblichen Handspiels.
Nach wie vor werden Möglichkeiten liegen gelassen, eine Großchance zum 3:1 hat Robin Bayer kurz vor der Halbzeit, auch David Plank kann seine wegen zu ungenauem Zuspiel von den Flügeln nicht nutzen. Es geht mit 2: in die zweite Halbzeit und das Team von Trainer Zürn kassiert gleich in der 57. Minute das 2:2 durch Sarr Alassane. Beide Mannschaften haben eine 50:50 Chance, weiterzukommen. Auf der einen Seite Deutschland mit einer gut aufgestellten Mannschaft, die ihre Ordnung beibehält, auf der anderen Seite die läuferisch starken und verbissen kämpfenden Westafrikaner, die keine Minute nachlassen und wirklich alles auf eine Karte setzen.
Es geht in die Verlängerung, Senegal kommt wegen eines Foulelfmeters, ausgeführt von Marro Khadim die Chance zum Führungstreffer, Seiberlich hält, es kommt erneut zu einer Wiederholung, weil er nicht richtig steht, Khadim versenkt.
Ab in die Verlängerung und den Spielern sind die Erschöpfungen anzusehen
Es steht 2:3 in der 95. Minute, so richtig scheint die Mannschaft des DGSV nicht mehr an ihren Sieg zu glauben, es regnet, der Boden ist aufgeweicht, alle sind erschöpft. Zumindest der Ausgleich musste her, um im Elfmeterschießen die Chance auf einen Sieg zu bekommen.
Und dann kommt das ‚kleine Wunder von Flores da Cuna‘; noch einmal mobilisieren auch die Deutschen wirklich alle Kräfte, das Spiel läuft und auch Robin Bayer, der den Ball in der 99. Minute zum erlösenden 3:3 im senegalesischen Kasten versenkt. Aber nicht genug, vier Minuten später schießt Sedlmayer aus dem 16ner ins linke Eck, Keeper Diaw Mouhamadou ist machtlos. Es ist die 103. Minute, noch sind 17 Minuten gegen die unermüdlichen Angreifer durchzuhalten, die jede Gelegenheit nutzen, Tore zu machen, aber die deutsche Abwehr steht, der ersehnte Abpfiff kommt in der 120 Minute und es wartet das Halbfinale gegen Frankreich.
Erleichterung und Freude über den Einzug ins Halbfinale. Nun kommt Frankreich.
Es war ein unvergessliches und ganz besonderes Spiel, und das war noch einmal mehr für Marc Christ, der sein 60.!!! Länderspiel für Deutschland hatte, Robin Bayer wurde für 40 Länderspiele geehrt und Steven Nowark macht zusammen mit David Plank die 25 voll! Danke für euren Einsatz bei so vielen Spielen!
Tore:
1:0 David Plank – 17. Minute, 1:1 Mbaye Serigne (SEN) – 20. Minute, 2:1 David Plank – 44. Minute, 2:2 Sarr Alassane (SEN) – 57. Minute, 2:3 Marro Khadim (SEN) – 95.Min. Foulelfmeter, 3:3 Robin Bayer – 99. Minute und 4:3 Jonathan Sedlmayer 103.Minute
Aufstellung GER
David Seiberlich, Nico Knappe, Luca Ballmann, Marc Eisenberg – Robin Völkel (99), Steven Nowark, Jonathan Sedlmayer, Robin Plank – Marc Christ (75), David Plank – Bastian Hoffmeyer (58), Kevin Bayer, Robin Bayer – Florian Kralani (108), Robert Hofmann, Fabian Kuppe
Beachvolleyball
Im Beachvolleyball-Wettbewerb konnten beide deutschen Teams sich fürs Viertelfinale qualifizieren. GER 1, Max Pähler/Henrik Templin trafen dabei auf das italienische Team und waren erfolgreich.
Duo Pähler/Templin gegen das Team aus Italien
GER 2, Marko Sudy/Maximilian Schmidt schlugen in der „Lucky Loser“ Runde als Letztes noch das Duo aus Tschechien.
Marko Sudy und Maximilian Schmidt im Einsatz das Duo aus Tschechien
Im Viertelfinale treffen GER 1 auf die Finnen Ahola/Ropponen und GER 2 auf das Team UKR 1, Tsapkalenko/Poltoratskyi, gegen die GER 1 in Vorrunde unterlegen war.
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