Sportschießen
Mit Colin Müllers Goldmedaille im KK-liegend scheint der Bann gebrochen zu sein: am Mittwoch gab es weitere Goldmedaillen.
Gut eingestellt für den Wettkampf: Colin Müller
Im Kleinkaliber 3-Stellungskampf der Herren traten Colin Müller und Erik Heß für Deutschland an, Müller als Favorit.
Bundestrainer Manfred Zißelsberger hatte beiden Schützen aufgetragen nicht an Zahlen, sondern an Technik zu denken und der Plan ging auf.
Mit einem unglaublich starken Wettkampf der Deutschen war im Finale schon nach der ersten Serie klar, wer den Ton angab.
Mit einem Endergebnis von 417,5 Punkten gewann Colin Müller seine zweite Goldmedaille gefolgt von Teamkollegen Erik Heß, der mit 415,9 Punkten Silber gewann. Dritter wurde der Ukrainer Oleksandr Kostyk mit 410,7 Punkten.
Erik Hess mit Silber und Colin Müller mit Gold
Damit holten die Schützen ihre dritte und vierte Medaille bei diesen Deaflympics. Ein Wettkampf steht noch aus, die Damen schießen heute KK 3-Stellungen mit Sabrina Eckert am Start.
Beachvolleyball
Beide deutsche Teams hatten sich für das Viertelfinale des Beachvolleyball-Turniers qualifiziert.
GER 1, Max Pähler/Henrik Templin trafen auf das finnische Team Ahola/Ropponen. Pähler und Templin gingen das Spiel langsam an, setzten aber konsequent ihre Taktik durch und machten nur wenige Fehler. Die Finnen konnten nicht standhalten. Mit einem 2-1 Sieg zog zum ersten Mal bei den Deaflympics ein deutsches Team ins Halbfinale ein.
Irre! Pähler und Templin haben die Finnen geschlagen und sind im Halbfinale.
„Was für ein Spiel“ freute sich Bundestrainerin Tonya Slacanin.
GER 2, Marko Sudy/Maximilian Schmidt fanden gegen UKR 1 nicht ins Spiel und machten zu viele Fehler. Sie unterlagen mit 0-2.
Das anschließende Spiel gegen die GER 1 unterlegenen Finnen begann ebenso langsam. Leider unterliefen Sudy/Schmidt zu viele Fehler, so dass sie den ersten Satz abgaben. Im zweiten Satz konnten sie punkten und holten wieder auf. Der dritte Satz war ein Kopf an Kopf rennen, das die Finnen gewannen. 1-2 Niederlage und damit noch Spiel um den 7. Platz.
Golf
Die Betreiber des Golfclubs Caxias do Sul hatten sich vor Beginn der Finals größte Mühe gegeben, die wetterbedingt beeinträchtigte Strecke durch erneutes Mähen und zweimaliges Walzen optimal vorzubereiten. Das machte sich deutlich beim Spieltempo bemerkbar, das erheblich schneller war als an den vorherigen Wettkampftagen.
Allen John trat als Titelverteidiger im Kampf um Gold an. Sein Gegner, Russel Bowier aus Kanada, führte anfangs 1 up. Nach dem dritten Loch übernahm jedoch John die Führung.
Bowier beeindruckte mit langen Putts und ließ sich nicht leicht abhängen. Aber John gab nur ein Loch an den Kanadier ab. Danach holte er den Rückstand schnell wieder auf und baute seinen Vorsprung bis zum 14. Loch weiter aus, wo er mit dem 2. Schlag bereits unter 50cm an die Fahne schlug. Bowier, der keine Chance sah, hier noch aufzuholen schenkte John den entscheidenden Punkt zum Sieg.
Erneuter Deaflympics-Sieger: Allen John (m.)
Alter und neuer Deaflympics-Meister ist damit Allen John.
Nico Guldan spielte im kleinen Finale gegen den Kenianer Isaac Ogolla Makokha der mit guten Putts punktete. Guldan konnte anfangs immer wieder in Führung gehen, sie aber nicht halten. Auf dem 17. Green hatte Guldan die Chance mit einem 20cm Putt zum All Square auszugleichen und damit eine Verlängerung zu erreichen. Leider kippte der Ball aus und lief 1,5m am Loch vorbei.
Konzentration beim Putt: Nico Guldan
Am Ende der nervenaufreibenden Aufholjagd musste der junge Deutsche den Sieg an Ogollo Makokha abgeben und erreichte einen guten vierten Platz.
Tennis
Heike Albrecht-Schröder vs Chiu-Mei Ho 6:0, 6:0
Chiu-Mei Ho (TPE) hatte schon bei den vergangenen Deaflympics in Samsun nicht mehr die gewohnt starke und überzeugende Leistung abrufen können, in Caxias besiegelt sie ihren Niedergang im Einzel Wettkampf, trotzdem sie es erstaunlicherweise noch geschafft hatte, mit Bye und gegen unerfahrene Spielerinnen ins Halbfinale einzuziehen.
Albrecht-Schröder hat im wahrsten Sinne des Wortes ‚leichtes Spiel‘ gegen die Gegnerin, die ihren Schrecken endgültig verloren hat. Es entsteht kein nennenswerter Ballwechsel – Aufschlag – Vorhand Albrecht-Schröder – Punkt. Der erste Satz geht ohne Spielverlust an die Deutsche.
Freude über den Einzug ins Finale
Im zweiten Satz findet Ho noch einmal kurzfristig zu ihrem früher so erfolgreichen Spielstil, den langen Bogenlampen zurück, aber Albrecht-Schröder kennt die aus vorherigen Begegnungen zu gut und weiß souverän zu parieren- wieder kann Ho keinen Punkt erzielen.
Kräftige Unterstützung für Heike
Damit steht die deutsche Topspielerin am Samstag gegen Ho’s Doppelpartnerin Chia-Wen Lin, Deaflympicssiegerin 2017, auf dem Court.
Heute ist das Finale gegen das Duo aus Taipeh im Doppel zusammen mit Partnerin Verena Fleckenstein. Hier wird es auf die junge Lin ankommen. Gemeinsam hatten die Taiwanerinnen, die deutschen Frauen bei den Mannschaft Weltmeisterschaften 2018 noch schlagen können.
Es bleibt also spannend, welche Farbe die kommenden Medaillen für die deutschen Frauen haben werden.