Bei den Australian Open 2023
Text: Anne Köster, Fotos: DGS-Archiv
Datum: 02. Februar 2023
Ein unvergleichliches Erlebnis!
Die 111. Australian Open, kurz AO, eröffneten vom 16. bis 29. Januar die Saison der vier Grand-Slam-Turniere 2023 traditionell im Melbourne Park. Seit 1988 ist der Park mit seinen 24 Hard Courts Schauplatz des größten Sportereignisses Australiens mit bis zu knapp 800.000 Besucher*innen. Allein die Rod Laver Arena umfasst über 14.800 Tribünenplätze.
Während Rollstuhl-Tennis seit 1998 bei den Grand Slams dabei ist, erobern nun auch die Gehörlosen aus aller Welt die Courts auf dem fünften Kontinent. Acht Damen und acht Herren der Weltrangliste aus insgesamt vier Kontinenten waren dazu eingeladen worden, darunter die beiden Top-Tenistas aus Deutschland, Heike Albrecht-Schröder und Urs Breitenberger.
Die Deutschen trafen dort auf dem Hartplatz bekannte Spieler*innen, ehemalige Gegner*innen bei Europa- und Weltmeisterschaften sowie den Deaflympics – die Gehörlosen Tennis – Elite hatte sich eingefunden. Neu waren die beiden jungen Australierinnen, Ashlee Narker und Macy Lane.
Breitenberger hatte mit Vasques, Smedek und Kegl in seiner Fünfergruppe ein sehr hartes Los, er konnte nicht, wie gewünscht, auf den ersten drei Rängen abschließen.
Albrecht-Schröder scheiterte in ihrer Gruppe in einem spannenden Match an dem australische jungen Ass Aslee Narker, eine 17jährige hochklassige Spielerin, noch unbekannt im Tennisreigen der Gehörlosen. Sie schloss souverän auf Platz drei ab.
Heike Albrecht-Schröder
Jede Spielerin, jeder Spieler, dessen Herz für den Sport mit Schläger und Filzball schlägt, träumt davon, bei einem Grand Slam dabei zu sein, so auch die Teilnehmer*innen des ersten AO der Gehörlosen. Das Rampenlicht gehörte sicher den Größen im internationalen Tennis wie diesjährigen Gewinner Novak Djokovic oder der Weißrussin Aryna Sabalenka, für die Stars der Gehörlosen Tenniswelt war diese erste Teilhabe an einem der größten Turniere weltweit ein beeindruckendes Erlebnis und zudem eine willkommene Gelegenheit, ihre Leistung in Hinblick auf die Weltmeisterschaft im Sommer auf den Prüfstand zu stellen.
Urs breitenberger
Urs Breitenberger kommentiert: „Die AO waren für mich eine lehrreiche Erfahrung auf höchstem Niveau, gleichgestellt mit Hörenden. Auf der berühmten Tennisanlage der AO zu spielen dürfen, ist ein unvergessliches Erlebnis. Bin dankbar für alles und arbeite weiterhin an mir und werde 2024 wiederkommen.“
Heike Albrecht schließt sich dem an: “Das Privileg, zu den AO zu fliegen, um dort mitzuspielen, ist der Traum einer jeden eingefleischten Tennisspielerin. Dass ich das erleben konnte, ist für mich immer noch unglaublich. Alles war sauber und super organisiert, wie es sich eben für ein Grand Slam gehört, insgesamt ein Erlebnis, wovon viele träumen. … Dazu noch erfolgreich zu sein und mit einem 3. Platz im Einzel Wettbewerb abzuschneiden, erfüllt mich mit Stolz. Ich hoffe, ich bin nächstes Jahr wieder dabei.“
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