5. Schwimm-Weltmeisterschaften in Buenos Aires - Zweimal Gold einmal Bronze
Text/Foto: Katja Kluttig/Schwimm-Team
Datum: 13. September 2023
5. Schwimm-Weltmeisterschaften in Buenos Aires - Zweimal Gold einmal Bronze
Zur 5. Schwimm-WM in Buenos Aires/ARG entsendete der Deutsche Gehörlosen-Sportverband erneut nur ein kleines Team:
Die Starschwimmer Lars Kochmann und Niklas Müller, und Paula Pichier, das große Nachwuchstalent.
Lars Kochmann überzeugte von Anfang an mit Spitzenleistungen. Den ersten Titel holte er sich über 100m Disziplin, in der er als Favorit antrat.
Anweisung von Trainer Björn Koch war: mutig sein, sauberen Übergang schwimmen und auf der zweiten Bahn alles zu geben. Die Rechnung ging auf und Kochmann sicherte sich nach einem Kopf and Kopf Rennen mit Vla Kremiliakov aus der Ukraine den ersten Platz.
Bei den 50m Brust schwamm Kochmann im Vorlauf noch nicht ganz rund, im Finale lief es besser mit einem guten Start und guter Tauchphase. Mit der Bronzemedaille im Endergebnis verteidigte Kochmann hier seine Platzierung der letzten WM.
Über 50m Rücken war Lars Kochmann erneut als Favorit am Start, um seinen Titel von 2019 zu verteidigen. In Hochform setzte er die Traineranweisungen um und schwamm mit mehr als einer halben Sekunde Vorsprung erneut vor dem starken Ukrainer Vla Kremliakov ins Ziel.
Aufgrund eines Missverständnisses wurde Kochmann für die 50m Freistil disqualifiziert, da er mit fünf Minuten Verspätung im Call-Room antrat.
Seinen letzten Wettkampf schwamm er über 100m Brust. Er schaffte es locker ins Finale und schwamm mit neuem Deutschen Rekord auf den vierten Platz.
Bei Niklas Müller lief die WM nicht so gut wie erhofft. Müller hatte als Langstreckenspezialist nach einer Erkrankung Anfang des Jahres noch nicht wieder zu seiner gewohnten Form und Ausdauer gefunden.
In seinem ersten Wettkampf über 400m Freistil machte sich dies trotz guter Gesamtleistung bemerkbar. Trainer Björn Koch hatte aber ohnehin zunächst Einstimmung auf den Wettkampf empfohlen. Müller war mit dem 16. Platz trotzdem unzufrieden.
Über die 200m Freistil lief es deutlich besser und Niklas Müller lag im Ergebnis nur knapp über der Bestzeit von 2021. Nationaltrainer Björn Koch war zufrieden und auch Müller konnte sich mit dem Resultat anfreunden, da es nahe an seiner persönlichen Bestzeit lag.
Deaflympicsniveau in seiner Form erreichte Niklas Müller für die 800m Freistil. Er schwamm konstant und druckvoll und qualifizierte sich auf Platz 8 im Vorlauf fürs Finale.
Dort steigerte er sich noch einmal und erreichte das Ziel als Fünfter mit gleicher Zeit wie bei den Deaflympics 2022. Ein optimistisches Resultat, mit dem auch Müller zufrieden war.
In seinem härtesten Wettkampf, den 1500m Freistil erreichte Niklas Müller im Finale den 5. Platz.
Paula Pichier konnte sich bereits im ersten Wettkampf über 50m Brust fürs Finale qualifizieren. Leider gestalteten sich die Finals an diesem Tag chaotisch, so es Änderungen ohne Vorankündigung gab, die für die junge Schwimmerin zusätzliche mentale Belastungen bedeuteten.
Das Endergebnis, Platz 7, trotzdem ein guter Einstieg ins Turnier.
Bei den 100m Freistil gelang es Paula Pichier die erste Runde zu überstehen. Im Semifinale machten eine nicht ideale Tauchphase und unruhige Atmung ihr aber einen Strich durch die Rechnung, sie verpasste den Einzug ins Finale und erreichte nur Platz 11. Pichier war unzufrieden mit dem Ergebnis, da mehr möglich gewesen wäre.
In ihrem umfangreichen Programm schwamm Paula Pichier auch die 200m Lagen. Ihre Schmetterling-und Freistil-Bahnen waren dabei sehr gut, schwächste Bahn waren die 50m Brust. Trotz guter Form reichte es nicht für den Finaleinzug.
Besser lief es im 100m Brust Wettkampf. Paula Pichier schwamm Saisonbestzeit, qualifizierte sich mit Platz 6 im Vorlauf und Platz erreichte Platz 7 im Finale.
Mit den 400m Lagen stand bereits der 5. Wettkampf für die Nachwuchsschwimmerin an. Nationaltrainer Björn Koch gab Anweisung, vor allem Ruhe zu bewahren und auf den letzten 100m alles zu geben.
Pichier schwamm persönliche Bestzeit und erreichte das Ziel als Fünfte. Kraftausdauer reicht noch nicht ganz für die Spitze aber die Leistung über die Rückenstrecke war so gut, dass dies möglicherweise eine neue Lage für kommende Wettkämpfe werden könnte.
Paula Pichier war selbst zufrieden mit ihrer Leistung, die ihr auch ein bisschen mehr Selbstsicherheit gegeben hat.
Eine weitere Finalteilnahme sicherte Pichier sich über 200m Freistil und erreichte Platz 8.
Nach einer anstrengenden Wettkampfwoche, in der das kleine Spitzenteam erneut bei einer internationalen Großveranstaltung mit hervorragenden Leistungen überzeugte, reiste die Delegation aufgrund eines Flugausfalls einen Tag verspätet mit zwei Titeln und drei Medaillen nach Hause.
Team:
Lars Kochmann (SSV 70 Halle-Neustadt), Niklas Müller (GSV Heidelberg), Paula Pichier (Wasserfreunde Spandau 04)
Delegation:
Björn Koch (Bundestrainer), Stefan Pichier (Betreuer), Alina Flemming-Dieckmeyer (Physiotherapeutin)
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