Die 20. Winter Deaflympics - Der DGSV - wieder erfolgreicher!
Text: Anne Köster, Fotos: Anton Schneid, Peter Schöler
Datum: 19. März 2024
Seit der damalige Alpinist Mathias Becherer 2007 mit zweimal Gold- und einmal Silber Medaille in Salt Lake City für einen 6. Platz in der Nationen Wertung der Winter Deaflympics sorgte hatten sich die Wintersportler*innen schwergetan, sich wieder zu etablieren. Mit Bronze von Phillip Eisemann 2015 in Khanty Mansiysk/RUS und Silber für das Schach Team 2019 in Valtellina Valchiavenna/ITA gelang es nicht mehr, sich wieder bedeutend ins Spiel zu bringen. Im türkischen Erzurum sollte sich das ändern, der Verband entsendete erneut die aktuelle Leistungsspitze in den Wintersportarten und durch das um Futsal als Mannschaftssportsart erweiterte Programm des Weltverbandes ergab sich neben Ski Alpin und Schach die Chance auf ein besseres Abschneiden für Deutschland.
Und diese Chance wurde genutzt – allen voran durch das kleine, aber feine Ski Team, dass mit drei jungen Wilden in fünf Disziplinen auf den Pisten von Palandöken und Konakli an prominent besetzten und anspruchsvollen Rennen teilnahm. Neben den konsequent unter den TopTen Platzierten Männern, Luca Eberle und Marco Rehle, trat die junge Alpinistin Nele Schutzbach an und holte mit überraschend hoher Leistung die entscheidenden Erfolge für Deutschland – fünf Rennen, vier Medaillen, davon dreimal auf Platz 2. Auch wenn ihre Teamkollegen noch keine Medaillenränge erreichten, zeigen die beiden jungen Fahrer alle Anlagen für eine vielversprechenden Karriere auf den Brettern.
Die Futsalfrauen hatten sich fest vorgenommen an alte Form und Erfolge anzuknüpfen und sich den Einzug in die Finalrunde verdient erkämpft. In neuer Formation, aber auch mit erfahrenen Spielerinnen, stellten sie sich der Herausforderung. Wie oft in Gehörlosen Teams, müssen Mannschaften mit herausragenden Einzelspieler*innen durch Spieler*innen mit großer Leidenschaft für ihren Sport ergänzt werden und nur dank einer guten Mannschaftsleistung kann ein erfolgreiches Zusammenspiel gelingen – diesen Spagat schafften die Frauen und holten sich Bronze!
Die Schach Mannschaft hatte, wie vier Jahre zuvor in Italien, erneut eine Medaille anvisiert als unerwartet der Favorit unter ihnen, Sergey Salov, ausfiel. Mohammadreza Ghadimi holte im Blitzschach Einzel den 6. Platz von 61, die Mannschaft fiel auf Platz 5.
22 Aktive aus Deutschland sichern den 12. Platz von 34 in der Nationenwertung. Die Ukraine führt den Medaillenspiegel an, gefolgt von China und Österreich, das ergibt sich vor allem aus den Starts und Erfolgen in den Einzelsportarten, Melissa Köck aus Österreich holte z.B. allein fünf von sechs Goldmedaillen nach Hause.
Fazit aus deutscher Sicht: Die DGSV-Verantwortlichen für die Nominierungen für die Winter Deaflympics hatten die richtigen Entscheidungen getroffen, die Trainer*innen und Betreuer*innen hatten die Sportler*innen gezielt vorbereitet und vor Ort hervorragend begleitet und diese wiederum haben die deutschen Farben engagiert und würdig vertreten - für die Zukunft des Wintersports sind hier neue Weichen gestellt worden.
Weitere Informationen auf diese Seiten:
förderer
partner & ausstatter
unterstützer
medienpartner