5. Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Taipeh/TPE – 7 Medaillen für Deutschland
Text: DGSV-Sparte Leichtathletik, Fotos: OC Taipei, Archiv: P. Klein
Datum: 26. Juli 2024
Junioren-WM:
Vor Beginn der eigentlichen Weltmeisterschaft fand der Jugendwettbewerb statt. Das Wetter war sehr heiß mit Temperaturen zwischen 35° und 39°C und einer Luftfeuchtigkeit von über 80 %. Trotz dieser schwierigen und für die deutschen Teilnehmer*innen ungewohnten Bedingungen qualifizierten sich Tessa Lange und Jelisa Gräf souverän für das 100-Meter-Finale.
Tessa Lange, Juniorsportlerin des Jahres 2023 der Stiftung Deutsche Sporthilfe, gewann im Finale Gold mit einer Zeit von 12,62 Sekunden.
Jelisa Gräf, die zum ersten Mal an einer großen Sportveranstaltung teilnahm, erreichte mit 13,04 Sekunden einen erstaunlichen 4. Platz.
Beide Athletinnen waren sehr zufrieden mit ihren Leistungen.
Beiden gelang auch am nächsten Tag der Einzug ins Halbfinale und Finale des 200-Meter-Laufs. Lange bewies auch hier ihre Klasse und holte ihre zweite Medaille: Silber. Gräf kam erneut auf den 4. Platz und lief persönliche Bestleistung.
Bundestrainer*in Petra Klein und Dirk Rohwedder waren mit dem großartigen Ergebnis der jungen Läuferinnen hochzufrieden.
Leichtathletik-WM:
Auch im Hauptwettkampf der Weltmeisterschaften gab es für Deutschland Medaillen.
Langstreckenspezialist Alexander Kleiner-Bley belegte im 1500-Meter-Lauf den 2. Platz mit einer Zeit von 3:58:11, nur knapp 1 ½ sec hinter Aliaksandr Charniak, der als NDA (Neutral Deaf Athlets) antrat.
Hannah Peters konnte sich im Kugelstoßen (4kg) nicht gegen die starke Konkurrenz durchsetzen. Sie erreichte Platz 6 mit einer Weite von 9,86 m. Der Sieg ging an Daniela Colmenares Penaloza aus Kolumbien mit 14,59 m.
Über die 100m Sprintstrecke bei den Frauen traten Delia Gaede und Tessa Lange an. Gaede kam nicht zurecht und trotz technischer Unklarheiten und nach erfolglosem Protest schied sie im Halbfinale aus.
Lange erreichte das Finale. Leider startete sie zu früh und wurde ebenfalls disqualifiziert.
Beim 200m Lauf konnte Delia Gaede ihr unglückliches Ausscheiden über 100m wettmachen. Mit einer Zeit von 25,59 sec holte sie, nur eine Hundertstelsekunde schneller als die Niederländerin Elaine Janice Den Exter, die Bronzemedaille.
Emelie Mehlitz debütierte bei der WM im Speerwurf und konnte sich lange Zeit auf dem 3. Platz behaupten. Erst mit dem letzten Wurf musste sie sich der Bulgarin Elena Ilieva Uzunova geschlagen geben und belegte mit 40,02 m den undankbaren vierten Platz.
Newcomerin Fiona Proba gewann sensationell Gold im 5000-Meter-Lauf mit einer Zeit von 19:55:49 und lag dabei mehr als eine halbe Minute vor der Zweiten Long Hoi aus Macao.
Mit den beiden Spitzensprinterinnen Tessa Lange und Delia Gaede war auch die 4x100-Meter-Staffel der Frauen gut aufgestellt. Hannah Peters und Jelisa Gräf ergänzten das Team. Mit 48,27 Sekunden holten sie die Silbermedaille hinter dem Team aus der Ukraine und brachen dabei den deutschen Rekord nach 29 Jahren. Vor 29 Jahren, im Jahr 1995, hatte die Staffel (Petra Klein, Gabriele Meissen, Sabine Dorn geb. Hosen, Myriam Brunke) in Lausanne, Schweiz, den Rekord mit 48,57 Sekunden aufgestellt. Nach 29 Jahren konnte die deutsche Bestmarke von der Staffel in Taipeh gebrochen werden.
Alexander Kleiner-Bley trat seinen zweiten Wettkampf im 5000-Meter-Lauf unter schwierigen Wetterbedingungen an. Wegen einer Taifun-Warnung wurde das Rennen sogar noch vorgezogen. Kleiner-Bley ließ sich davon nicht beeindrucken und konnte trotz allem seine beste Leistung abrufen. Mit einer Zeit von 15:54:99 holte er Bronze für Deutschland hinter Otto Kingstedt aus Schweden (15:22.67) und Takuro Aoyama aus Japan (15:37.64).
Die größte Herausforderung dieser Weltmeisterschaften in Taipeh war das Klima: die erdrückende schwüle Hitze mit hoher Luftfeuchtigkeit bedeutete für die deutschen Athlet*innen, die darüber hinaus auch durch den Zeitzonenwechsel belastet waren, ganz andere Bedingungen als in Deutschland. Doch exzellente Vorbereitung und Leistungsstärke spiegelte sich im Medaillenregen wider.
Insgesamt war es eine erfolgreiche Meisterschaft für das deutsche Team.
Der DGSV ist sehr stolz und gratuliert allen Athlet*innen, von denen fast alle eine Medaille mit nach Hause nehmen konnten und Deutschland hervorragend vertreten haben.
Insbesondere für die jungen Athletinnen, von denen einige bei dieser WM ihr internationales Debüt hatten, waren die Weltmeisterschaften ein eindrucksvolles Erlebnis, bei dem sie für ihre zukünftige Sportkarriere wertvolle Erfahrungen sammeln konnten.
Unser Dank geht vor allem an den Trainerstab, Petra Klein und Wolfgang Irle, an Teamleiter Dirk Rohwedder, Betreuer und Spartenleiter Thomas Göpfert, sowie Physiotherapeutin Jette Müller.
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