Leichtathletik Hallen-Europameisterschaften der Gehörlosen
26.02. bis 02.03 in Genua/ITA
1 Gold- und 2 Bronzemedaille
Mit einstündiger Verspätung begann heute die Eröffnungsfeier der 3. Hallen-Leichtathletik-Europameisterschaften der Gehörlosen. Die Sportler marschierten mit der Musik einer Carabinieregruppe ein und ein bunter Reigen stellte sich in der Mitte der Halle auf. Leider war die deutsche Fahne nicht vorhanden, aber die DGS-Delegation war gut vorbereitet und konnte dem Ausrichter mit einer Fahne aushelfen.
Als erste musste heute die 14jährige Veronika Scheuerer über 800 m an den Start. In ihrem Vorlauf wurde sie nach einem taktisch sehr klugen Rennen Zweite und qualifizierte sich damit für das morgige Halbfinale mit einer Zeit von 2.33,40 min.
Danach starteten die 60m Vorläufe der Frauen, bei denen die junge Jessica Urbanski ihre Konkurrentinnen schon mit einem Sieg schockte. Georgina Schneid verpasste als 10. leider das Finale.
Bei den Herren qualifizierten sich Florian Schlosser und Matthias Fischer problemlos für das Finale.
Im nachfolgenden Stabhochsprung-Wettkampf entschied sich Manuel Rapp für die Anfangshöhe von 3,50 m, die er leider drei Mal riss und somit aus dem Wettkampf ausschied.
Somit konnte sich M. Rapp voll auf die 400m konzentrieren. In diesem Wettkampf qualifizierte er sich für das Halbfinale wie auch Neuling Lukas Pudschun, der seinen Vorlauf gewinnen konnte.
Als nächstes begann der Kugelstoßwettkampf, indem Neuling Hanjo Klimpel und Siebenkämpfer Christoph Bischlager gegen starke Konkurrenz aus der Ukraine, Türkei, Russland und Italien antreten mussten. Im Geheimen hoffte Trainer Peter Kassubek zwar auf eine Medaille, aber auch mit guten Platzierungen wäre man schon zufrieden gewesen. Hanjo Klimpel jedoch überraschte alle und holte sich mit 13,43 m (SB) die Bronzemedaille hinter dem Ukrainer und dem Türken. Da er normalerweise noch im Jugendbereich mit der 6,0 kg Kugel stößt und sich hier unter den Herren mit der 7,25 kg Kugel beweisen musste, war die Überraschung um so größer. Die Freude war nicht nur bei ihm, sondern im gesamten Team riesengroß. Ein großer Dank gilt hier seinem Arbeitgeber, der ihm ermöglichte, die Vorbereitung gut zu gestalten. Chr. Bischlager belegte mit einer guten Weite von 12,47m (SB) einen nicht erwarteten 5. Platz.
Zwischenzeitlich starteten die 60 m Finals. Zuerst musste Jessica Urbanski an den Start und wieder ging sie in 7,94 sec. (PB) als erste durchs Ziel. Der neue Stern am DGS-Leichtathletikhimmel ging somit auf. Die nur 1,55 m große 14jährige Rennmaus konnte ihr Glück kaum fassen und wurde von allen Seiten für diese herausragende Leistung beglückwünscht. Trainerin Petra Klein ist stolz auf dieses kleine/große Nachwuchstalent.
Im 60m Finale der Männer konnte sich Altmeister Matthias Fischer in 7,17 sec. in den Reigen der Medaillengewinner mit der Bronzemedaille hinter dem Ukrainer (7.10 sec.) und dem Polen (7,08sec.) einreihen. Florian Schlosser wurde mit 7,40 sec. Achter.
Im Anschluss musste F. Schlosser direkt im Weitsprung antreten. Die ersten beiden Versuche waren knapp ungültig. Im dritten Versuch traf er den Balkan voll, brach den Sprung aber leider mittendrin ab und konnte damit seiner Mitfavoritenrolle nicht gerecht werden. Er schied damit aus dem Wettkampf aus.
Der letzte Wettkampf am heutigen Tage war das Halbfinale im 400m Lauf der Männer. Beide Athleten befolgten die Anweisungen von Trainer Wolfgang Irle und gingen ausgangs der zweiten Kurve auf die Innenbahn. M. Rapp wurde zwei Mal durch die erfahrenen Gegner aus seinem Laufrhythmus gebracht und erreichte leider nur als Vierter das Ziel. L. Pudschun gab alles und verfehlte mit 52,12 sec. (PB) nur knapp den dritten Platz, der zur Qualifikation für das Finale gereicht hätte, obwohl er taktisch besser lief als im Vorlauf.