Leichtathletik Hallen-Europameisterschaften der Gehörlosen
26.02. bis 02.03 in Genua/ITA
Der neue König der Leichtathletik heißt Christoph Bischlager
Gold im Siebenkampf
Mit einem guten Polster ging Chr. Bischlager in den zweiten Wettkampftag. In der Aufwärmphase über die 60m Hürden machte er einen guten Eindruck, doch im Wettkampf strauchelte er schon leicht an der ersten Hürde. Er blieb jedoch ruhig und konnte den Lauf in 9.30 sec für sich entscheiden. Sein Vorsprung wuchs auf 190 Punkte an. Klar war jedoch, dass Paukson aus Estland und Shaydetskiy aus Russland hervorragende Stabhochspringer sind und Christoph versuchen musste, das Maximale herauszuholen. Er begann vorsichtig mit einer Höhe von 2,80 m und steigerte sich alle 10cm auf eine für ihn zufrieden stellende Höhe von 3,40m. Für mehr reichte die Kraft nach nunmehr neun Sprüngen nicht aus. Paukson überwand die Höhe von 3,80 m und Shaydetskiy 3,90m.
Bischlagers Vorsprung schmolz auf 85 Punkte zusammen was hieß, dass er höchstens neun Sekunden auf Paukson im abschließenden 1000m Lauf verlieren durfte. Mit diesem Wissen ging Christoph die qualvollen 1000 m an und biss die Zähne zusammen. Die letzte Runde konnte er den Kopf kaum noch hoch halten, die Füße wurden immer schwerer doch verbissen hielt sich Bischlager an Paukson und kam in persönlicher Bestzeit von 3.00,81 min nur knapp als Zweiter ins Ziel. Die Goldmedaille war gewonnen mit 4275 (PB) Punkten, vor Paukson 4196 Punkte und Shaydetskiy 4045 Punkte.
Zwischenzeitlich starteten Thomas Göpfert und der Neuling David Marschner über die 3000m. Thomas kämpfte verbissen um den vierten Platz, der ihm leider auf der Zielgeraden vom Russen streitig gemacht wurde. In 8.44,37 min lief Göpfert neuen deutschen Rekord. D. Marschner wurde bei seinem ersten internationalen Einsatz in 9.26,38 min neunter.
Zum Abschluss startete die 4x400m Staffel, in der für Deutschland lediglich M. Fischer als erfahrener Läufer antrat. L. Pudschun, M. Rapp und D. Helmis, der Nachwuchs des DGS machten das Quartett komplett. Es traten sieben Staffeln in zwei Zeitendläufen an und die Deutschen trafen auf Russland und Polen. Im ersten Lauf hatten die Ukrainer bereits eine Zeit von 3.18,75 min vorgelegt. Obwohl alle deutschen Läufer im Schnitt eine 52 liefen, reichte es zum Schluss nur für den undankbaren vierten Platz.
Das deutsche Team fährt mit 2 Gold- und 3 Bronzemedaillen nach Hause. Ein Dank geht an dieser Stelle auch an die Heimtrainer, die das ihrige zum Erfolg beigetragen haben.