Ski-Alpin EM 2008
Peter Fiebiger, DGS-Vizepräsident (Bericht und Fotos)
Datum: 11. März 2008
9. Ski - Europameisterschaften der Gehörlosen
08.03. bis 15.03 in Seefeld/AUT
Kein guter Tag für das DGS - Alpinteam
Obwohl die Ausgangslage für das deutsche Team recht gut war, denn Britta Schnalzger lag nur mit einer halben Sekunde Rückstand aus dem vorhergehenden Super-G auf dem 4.Platz in der Kombination. Trotz der Tatsache, dass ihr der Slalom nicht so liegt, hoffte sie auf eine gute Platzierung. Mit großem Glück wäre sogar eine Medaille möglich gewesen.
Wie erwartet wurde am heutigen Dienstag durch den Wetterumschwung der Super-G nicht wiederholt. Die Ergebnisse des 2. Laufs vom Montag wurden stattdessen in die Wertung genommen. Zur Austragung kam also nur der Kombinationsslalom, der wieder vom Österreicher Kurt Zechmeister gesteckt wurde. Ein sehr langer Slalom über 300 Höhenmeter und durch 59 Tore musste also die Entscheidung in der Kombination bringen. Die Strecke teilte sich auf in 2 Steilhänge mit einem flacheren Mittelstück.
Britta Schnalzger musste als Viertletzte ins Rennen, da in umgekehrter Reihenfolge des bisherigen Klassements gestartet wurde. Im oberen Teil des Steilhangs legte sie eine saubere Fahrt hin, welche die bisherige Hoffnung noch bestätigte. Aber dann am Ausgang des Mittelstücks, kurz bevor es in den 2. Steilhang ging, fädelte sie an einer scheinbar leichten Stelle ein und verlor ihren Ski. Sie konnte zwar noch schnell den Ski wieder anlegen, aber wertvolle Zeit war verloren. Anzuerkennen ist der Kampfgeist, den sie mit ihrer Weiterfahrt bewies, auch wenn sie nur auf Platz 11 landete.
Vorn siegten die Favoritinnen, die ihre Plätze aus dem Super-G bestätigten.
1. Teresa Kmochova CZE 54,25 (Sup.-G) 46,73 (Slalom) 1:40,98 Gesamt
2. Petra Kurkova CZE 56,41 (Sup.-G) 48,64 (Slalom) 1:45,05 Gesamt
3. Rea Hraski CRO 57,96 (Sup.-G) 49,63 (Slalom) 1:47,59 Gesamt
11. Britta Schnalzger GER 58,50 (Sup.-G)1:28,06   (Slalom) 2:26,56 Gesamt
Die Ausgangsposition bei den Herren war wesentlich schlechter, denn nur ein 10. Platz durch Philipp Eisenmann und ein 14.Platz standen zu Buche. Das Motto war also, beherzt fahren und im Slalom noch Plätze gut machen. Den Anfang machte Thomas Meiler, der gleich als Dritter ins Rennen geschickt wurde. Den oberen Teil und das Mittelstück bewältigte er sehr souverän und schnell. Aber dann am Tor 53, bis dahin hatte er schon 4 Sekunden gut gemacht, ein Blackout. Einen Moment fehlte die Aufmerksamkeit und er fuhr am Tor vorbei. Damit war er draußen und die Chance auf eine bessere Platzierung verloren.
Etwas besser machte es Philipp Eisenmann, der sich um einen Platz, auf den 9. Rang verbessern konnte. Auch er verdarb sich im oberen Teil durch leichte Patzer eine schnellere Zeit. Insbesondere im Mittelstück verlor er erheblich an Fahrt, was letztendlich entscheidend für die Gesamtzeit war.
Sieger wurde wieder, wie am Montag, der Italiener Ciacomo Pierbon, der damit seine Ausnahmestellung bestätigte. Mit über 5 Sekunden Vorsprung deklassierte er das gesamte Feld.
1. Ciacomo Pierbon ITA 50,93 (Sup.-G) 44,33 (Slalom) 1:35,26 Gesamt
2. Thomas Luxcey FRA 54,08 (Sup.-G) 46,34 (Slalom) 1:40,42 Gesamt
3. Andrea Santini ITA 54,20 (Sup.-G) 47,25 (Slalom) 1:41,45 Gesamt
9. Philipp Eisenmann GER 55,47 (Sup.-G) 49,84 (Slalom) 1:45,31 Gesamt
  Thomas Meiler GER 57,07 (Sup.-G) ausgeschieden (Slalom)    
Der morgige Mittwoch ist Ruhetag und am Donnerstag geht es dann mit dem Riesenslalom weiter. Der letzte Wettbewerb wird dann am Freitag mit den 2 Durchgängen des Slaloms stattfinden. Einen klassischen Abfahrtslauf gibt es aufgrund der fehlenden Abfahrtsstrecke im Rahmen der Europameisterschaften nicht.
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