9. Ski - Europameisterschaften der Gehörlosen
08.03. bis 15.03 in Seefeld/AUT
Abschlussbericht
Ein fünfter und zwei sechste Plätze waren die Ausbeute des Deutschen Alpinteams des DGS bei den 9. Ski-Europameisterschaften im österreichischen Seefeld. Mit etwas mehr Glück hätte man durchaus noch ein, zwei bessere Platzierungen herausfahren können.
Das DGS-Team, das ohne seinen Medaillengarant Matthias Becherer auskommen musste, konnte schon nach dem ersten Tag erkennen, dass die Medaillen diesmal sehr hoch hingen. Selbst Matthias Becherer, der aus beruflichen Gründen passen musste, hätte durch die beiden Neulinge Ciacomo Pierbon/ITA und Thomas Luxcey/FRA ernsthafte Konkurrenz bekommen, wobei der Italiener Pierbon eine Extraklasse darstellte. Er gewann nicht nur alle vier Wettbewerbe, somit vier Mal Gold, sondern fuhr auch dem gesamten Feld um Sekunden voraus.
Mit Matthias Becherer fehlte nicht nur ein Konkurrent, sondern es fehlte auch ein Motivator für das restliche Team, das durch einen möglichen Medaillengewinn zusätzlichen Anschub erhalten hätte. Trösten kann sich das Team damit, dass selbst die sieggewohnten Skinationen wie Österreich (1 Bronzemedaille) und die Schweiz (ebenso ohne Medaille) fast leer ausgingen.
Bei den Damen fast das gleiche Bild, nur das die Nationen wechselten. Alle Gold- und Silbermedaillen gingen nach Tschechien und mit Rea Hraski blieben alle Bronzeplätze in Kroatien. Den Generationskampf in Tschechien gewann die junge Teresa Kmochova diesmal vor der älteren Petra Kurkova. Britta Schnalzger konnte mit ihren zwei guten Platzierungen zufrieden sein.
Eine große Hoffnung für Deutschland könnte der erst 13jährige Simon Glatt werden. Schon jetzt zeigt er einen sehr guten Fahrstil, mit dem er in den zwei Wettbewerben Riesenslalom und Slalom, eine für einen Debütanten sehr gute Platzierung erreichte. Mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Michael, der auch schon bei den Europameisterschaften als Vorläufer startete, wachsen also zwei große Talente heran.
Neben den sportlichen Leistungen hatten auch die Aktiven, aber insbesondere auch die Servicemänner, mit den schnell wechselnden Schneeverhältnissen zu kämpfen, was manchmal zu einer großen Herausforderung wurde. Hierfür gab es leider keine Medaillen.
Die nächsten Ski-Europameisterschaften werden 2012 voraussichtlich in der Schweiz stattfinden.