Basketball-EM 2008
Anne Köster / Katja Kluttig
Datum: 22. Juni 2008
9. Gehörlosen Basketball-Herren- und
5. Gehörlosen Basketball-Damen-Europameisterschaften 2008

in Bamberg/GER vom 20. bis 28. Juni 2008
Deutschland hält Griechenland am Rand der Niederlage
Griechenland – Deutschland 62 : 57 (12:12, 16:17, 18:12, 16:16)
Im 2. Gruppenspiel traf die deutsche Herrenmannschaft auf Vizeweltmeister Griechenland. Beide Mannschaften trafen durch die vorhergehenden Spiele gegen Italien gut vorbereitet aufeinander. Es war zu erwarten, dass es eine Verteidigungsschlacht geben würde und ein Sieg nur erzielt werden konnte, wenn es der deutschen Mannschaft gelingen würde, das Niveau bis zum Ende zu halten.
Bilder vom Spiel GRE - GER
Offizielle EM-Website
Information
TV Oberfranken zeigt am Montag den 23. Juni ab 18.00 Uhr in der Nachrichtensendung einen Zusammenschnitt des Spiels Deutschland gegen Griechenland und anschließend Interviews. Alles mit Untertitel.

Ein weiterer Bericht von der Eröffnungsfeier der EM ist noch im Internet unter www.tvo.de vom 20. Juni abzurufen.
Mit dem klaren Ziel vor Augen, dieses Spiel zu gewinnen und dem Sieg über Italien aus dem ersten Meisterschaftsspiel im Rücken, startete die deutsche Mannschaft selbstbewusst und mit hohem Tempo ins Spiel und erzielte mit Kevin MacNeil und Waldemar Fliemann bereits in den ersten 1 ½ Minuten zwei Dreier. Immer wieder gelang es Deutschland, sich eine knappe Führung zu erkämpfen, die sie aber nicht ausbauen konnten. Aber auch Griechenland gelang es nicht, sich einen sicheren Vorsprung vor den Deutschen zu verschaffen und das 1. Viertel endete mit 12:12. Deutschlands einziger Zweimetermann Jens Goetz war schnell mit drei Fouls belastet und wurde zum Ende des Viertels von den Trainern vorsorglich vom Spielfeld genommen.
Auch das 2. Viertel verlief in einem sehr hohen Tempo. Kurze Zeit führte Deutschland mit 5 Punkten und vorsichtiger Optimismus spornte die Mannschaft zu erstaunlicher Leistung an. Kevin Mac Neil entwickelte sich in der ersten Hälfte des Spiels mit zwei weiteren Dreiern zum Topscorer der deutschen Mannschaft. Deutschland entschied das 2 Viertel mit 16:17 für sich und ging mit hauchdünner Führung (28:29) in die Halbzeit.
Im dritten Viertel wurden durch die statische Offensive der Deutschen zuwenig Körbe erzielt. Darüber hinaus verlangte die Körperlichkeit der Griechen mit drei 2 Metermännern von den Deutschen eine aufwendige Verteidigung. Unter dem Korb hatte die Nummer elf der Griechen, Panagiotis Ntikoudis, absolute Lufthoheit und machte der Mannschaft trotz seiner scheinbaren Unbeweglichkeit sowohl Angriff als auch Verteidigung schwer. Die Taktik der Griechen baute auf die individuellen Stärken der Spieler, während die deutsche Mannschaft im Team spielte. Mit einer knappen Führung (46:41) der Griechen von 5 Punkten endete das vorletzte Viertel.
Die Körbe im letzten Viertel fielen in schnellem Wechsel und bis 42 Sekunden vor Spielende war das Ergebnis des Spiels völlig offen. Mit einem Dreier von Max Hoischen kämpfte sich die Mannschaft auf zwei Punkte heran und die Zuschauer bereiteten sich schon auf eine Verlängerung vor. Zwei Individualfehler führten jedoch letztendlich zum glücklichen Sieg der Mannschaft aus der Griechenland.
Der begeisterte Fanblock, der vom Vizeweltmeister einen sehr viel deutlicheren Sieg erwarte hatte, hielt bis zur letzten Sekunde den Atem an. Morgen trifft Deutschland in der Zwischenrunde auf die Ukraine und die heute gezeigte Leistung verspricht eine aufregende Begegnung auf hohem Niveau
Korbschützen
Kevin MacNeil – 17 Pkt.
Ingo Grothmann – 9 Pkt
Marc Schwanemeiner – 9 Pkt
Max Hoischen – 7 Pkt
Mesut Arslan – 6 Pkt
Roberto Scheuerer – 6 Pkt
Waldemar Fliemann – 3 Pkt
Weitere Spiele vom 22. Juni 2008
Herren
Ukraine – Russland 69:60 (18:17, 24:8, 7:11, 20:24)
Die in diesem Spiel favorisierten Ukrainer wurden ihrer Rolle gerecht und besiegten die Russen mit 69:60. Überraschend war, dass die schwach eingeschätzten Russen im ersten Viertel gut mithielten, erwartet dass sie im zweiten einbrachen. Sie konnten sich dann aber noch einmal steigern und die letzten beiden Viertel für sich entscheiden. Den Vorsprung der Ukraine konnten sie jedoch nicht mehr aufholen.
Slowenien – Weißrussland 99:55 (18:16, 35:10, 18:15, 28:14)
Nicht die kleinste Chance ließen die starken Slowenen den Spielern aus Weißrussland. Im ersten Viertel spielten die Slowenen noch mit angezogener Handbremse, doch nachdem diese gelöst war, lief das Spiel wie von alleine und führte zum hoch verdienten Sieg von 99:55.
Damen
Weißrussland – Schweden 41:77 (4:16, 8:11, 14:17, 15:33)
Die Europameisterinnen aus Schweden mussten sich gegen die Weißrussinnen nicht verausgaben und siegten mühelos mit 77:41. Nicht ein Viertel wurde abgegeben und die Weißrussinnen hatten zu keinem Zeitpunkt auch nur den Hauch einer Chance das Spiel zu drehen.
Polen – Ukraine 24:93 (9:22, 1:33, 7:23, 7:15)
Wie erwartet verloren die schwachen Polinnen ihr Spiel gegen die Ukraine hoch mit 24:93. Die Favoritinnen in der Gruppe der deutschen Damen müssen aber noch gegen die starken Litauerinnen gewinnen, um sich den Gruppensieg zu sichern. Mit diesem Sieg schwand auch die letzte Hoffnung der Deutschen auf den Einzug ins Halbfinale.
In den Platzierungsspielen könnten die deutschen Damen jedoch noch Fünfte werden.
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