Basketball-EM 2008
Anne Köster / Katja Kluttig
Datum: 23. Juni 2008
9. Gehörlosen Basketball-Herren- und
5. Gehörlosen Basketball-Damen-Europameisterschaften 2008

in Bamberg/GER vom 20. bis 28. Juni 2008
Damen
Wach im letzten Viertel
Deutschland – Polen 53 : 41(10:14, 18:10, 12:11, 13:6)
Nach zwei Niederlagen gegen starke Gegner traf die deutsche Damen Mannschaft des DGS mit Hoffnung auf ihren ersten Sieg im letzten Gruppenspiel dieser Meisterschaft auf Polen.
Zögerlich ging die Mannschaft in das erste Viertel, das sie den Polinnen mit 10:14 überlassen mussten. Im zweiten Viertel konnte die deutsche Mannschaft ihre stärkste Leistung im Angriff in diesem Spiel abrufen und mit einem dünnen Vorsprung von 4 Punkten (28:24) ging sie in die Halbzeit.
Svenja Kalcher, die bereits die ersten 2 ½ Viertel durchgespielt hatte, wurde vom Gegner hart in die Zange genommen und nach vier Spielminuten wegen Foulspiels vom Feld genommen. Die Mannschaft musste kurzfristig ohne sie auskommen und konnte trotzdem den Vorsprung auf sechs Punkte ausbauen, wurde aber sofort wieder von den Polinnen eingeholt.
Erst im letzten Viertel übten die deutschen Damen erhöhten Druck auf Polen aus und die Verteidigung stand, so dass die Polinnen über einen längeren Zeitraum keinen Korb erzielen konnten. 1 ½ Minuten vor Ende das Spiels nahm Trainer Jakob Muziol eine Auszeit, nach der die Deutschen das Spiel für sich entschieden. Als das Team mit dem größeren Willen zum Sieg ging Deutschland mit einem hart umkämpften Sieg von 53:41 aus dieser Begegnung hervor.
Svenja Kalcher – 20 Pkt.
Katja Bardt – 16 Pkt.
Doris Klaus – 10 Pkt.
Olivia Voelker – 2 Pkt
Claudia Voigt – 2 Pkt.
Friederike Walz – 2 Pkt.
Sonja Wucher – 1 Pkt.
weitere Damenspiele:
Russland – Griechenland 26:59 (3:20, 4:16, 7:11,12:12)
Mit ihrem zweiten Sieg in der Gruppe B sicherte sich das Team aus Griechenland den Einzug ins Halbfinale der EM. Unerwartet enttäuschend war das Auftreten der Russinnen, von denen man mehr erwartet hätte.
Herren:
Kein Rezept gegen die Ukraine
Ukraine - Deutschland 56:39 (16:8, 13:11, 9:9, 18:11)
Dass es eine harte Partie werden würde, war bereits nach den ersten Sekunden klar. Die Ukrainer fackelten nicht lange und waren auch nicht zimperlich. Das deutsche Team reagierte mit Hektik und konnte sich zunächst schwer auf den Gegner einstellen. Innerhalb der ersten 3 Minuten lagen die Ukrainer schon 8:0 vorn. Diese 8 Punkte sollten auch im weiteren Verlauf des Matches die magische Zahl bleiben, die nicht überwunden werden konnte.
Im Vergleich zum gestrigen Spiel gegen Griechenland wollte der Spielaufbau im deutschen Team nicht so recht klappen. Weder Kevin Mac Neil noch Routinier Marc Schwanemeier gelang es, Ruhe ins Spiel zu bringen. Trotzdem blieb es spannend. Denn schwach in den Freiwürfen und trotz aggressiver Verteidigung waren auch die Ukrainer nicht in Höchstform.
Aber dem DGS-Team fehlten die Dreier, der sichere Spielaufbau und die konzentrierte Verteidigung von gestern. Im zweiten Viertel hielten sie gut mit und spielten im dritten sogar Gleichstand, aber der 8 Punkte Vorsprung blieb und vergrößerte sich sogar noch.
Im letzten Viertel hieß es dann für die deutschen Herren zu retten, was zu retten war. Sie nahmen jede Gelegenheit wahr, einen Dreier zu versuchen und kämpften verbissen, leider ohne Erfolg. Die Ukrainer, angefeuert von ihren weiblichen Teamkolleginnen, zogen uneinholbar davon und machten mit zwei spektakulären Dunkings das Endergebnis von 56:39 komplett.
Obwohl auch die ukrainischen Herren nicht in Bestform spielten, hatten sie doch insgesamt mehr Druck und Tempo in den Rebounds. Der deutschen Mannschaft fehlte heute im Angriff der Biss. Trotzdem war es ein interessantes und schnelles Spiel, das auf weitere hoffen lässt.
Jens Goetz - 2 Punkte
Max Hoischen - 8 Punkte
Marc Schwanemeier - 14 Punkte
Roberto Scheuerer - 4 Punkte
Ingo Grothmann - 8 Punkte
Waldemar Fliemann - 3 Punkte
weitere Herrenspiele
Spanien – Griechenland 68:74 (15:21, 15:9, 22:21,16:23)
Zu Anfang des Spiels schienen die favorisierten Griechen ihrer Rolle gerecht zu werden und führten schnell mit 11:2 und entschieden auch das erste Viertel für sich. Im zweiten Viertel legten die Spanier dann zu und mit einem Unentschieden gingen beide Teams in die Halbzeit. Zwischenzeitlich wankten die Griechen, ließen sich dann jedoch im letzten Viertel den Sieg nicht nehmen und haben somit bereits 4 Punkte in der Gruppe E.
Slowenien – Israel 67:42 (11:16, 23:11, 12:10,21:5)
Auch das Team aus Israel bekam den überragenden Slowenen Sasa Lukic nicht in den Griff. Lukic gehört zu den wenigen gehörlosen Sportlern, die hochklassig Basketball im hörenden Verein spielen. 26 von 67 Punkten gingen auf sein Konto. Israel bleibt somit ohne Punkte in der Zwischenrunde.
Türkei – Litauen 31-108 (13:16, 4:38,8:27,6:27)
Im ersten Viertel überraschten die Türken, indem sie gegen die Litauer in Führung gingen und das Viertel nur knapp verloren. Dann wachten die Litauer jedoch auf und spielten die Türken an die Wand. Das Ergebnis zeigt, dass die Türken bei ihrer ersten EM-Teilnahme doch noch Lehrgeld bezahlen werden.
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