1. Leichtathletik-WM 2008
1. Leichtathletik Weltmeisterschaft der Gehörlosen
20.9. bis 29.9. in Izmir/Türkei
Zwei Medaillen und ein Junioren Weltrekord!
Eine großartige Leistung zeigte Georgina Schneid auch am 2. Tag im Siebenkampf der Frauen. Mit 4,87 m im Weitsprung erkämpfte sie sich den 2. Platz und baute ihn beim Speerwurf mit 29,22 m aus. Endgültig wurde ihre Leistung dann im abschließenden 800 m Lauf mit 2:49,94 min bestätigt. Georgina Schneid hatte sich im Verlauf des Siebenkampfes mit der Estin Marja-Liisa Maendsoo (3719 Pkt. – Platz 4) und der Tschechin Teresa Wangerova (3762 Pkt. – Platz 3) ein hartes Kopf an Kopf Rennen um Platz 2 und 3 geliefert – die Leistung der Favoritin Kairit Olenko von 5062 Punkten, ebenfalls aus Estland, bleibt vorläufig unerreicht. Aber nicht nur, dass Georgina Schneid mit dem Endergebnis von 3.794 Punkten Silber holte, sie knackte darüber hinaus den Juniorenweltrekord der Frauen im Siebenkampf, der 2005 bei den Deaflympics in Melbourne mit 3386 Punkten ebenfalls von einer deutschen Athletin, Lidia Bednarek, aufgestellt wurde. Ein stolzes Ergebnis für die junge Athletin, die dieses Jahr in das Programm der Talentförderung der Stiftung Deutsche Sporthilfe aufgenommen worden war.
Ein weiteres Talent aus dem Programm der Stiftung Deutsche Sporthilfe eroberte Bronze für Deutschland. Im Finale des 1.500 m Laufs konnte Daniel Helmis seine Leistung vom Vortag von 4:07:41 min auf 3:57:03 min noch einmal erheblich steigern, was angesichts der starken Konkurrenz auch notwendig war. Er lief ein taktisch kluges Rennen und rollte nach der 2. Stadionrunde, in der er noch auf Platz 8 mitlief, in einer unglaublichen Aufholjagd und einem sehenswerten Endspurt das Teilnehmerfeld von hinten auf. Hinter dem Polen Rafel Nowak (3:54,80 min) und dem Spanier Javier Soto Rey (3:55,74 min) durchlief er nach 3:57,08 min als Dritter die Ziellinie. Der Platz auf dem Treppchen ist für ihn ein verdienter Lohn für seine hier erbrachte persönliche Bestleistung.
Unter 28 Werfern erreichte Henry Schmidt in der Diskus-Qualifikation der Männer als Drittbester mit einer konzentrierten Leistung und einer Weite von 38,67 m das Finale, für das er sich viel vorgenommen hat, um seine indiskutable Leistung im Kugelstoßen vom gestrigen Tag vergessen zu machen.
Für Bastienne Bischof, die zum 1. Mal im Nationaltrikot startete, war dieser Wettkampftag ein schwarzer Tag. In der Weitsprung – Qualifikation der Frauen zeigte sie im Wettbewerb gegen 16 weitere Athletinnen Nerven und mit drei ungültigen Versuchen verpasste sie ihre Chance auf den Einzug ins Finale.
Auch bei der Medaillenvergabe im Kugelstoß-Finale der Frauen mit 14 Teilnehmerinnen konnte Katja Friedrich mit einer Weite von 12,13 m leider kein Wörtchen mitreden und belegte Platz 8.
Im Weitsprung-Finale der Männer fand Florian Schlosser seinen gewohnten Antritt nicht und setzte beim Absprung auf ein großes Risiko, was sich jedoch im Nachhinein als Schuss nach hinten erwies, denn das Ergebnis waren 4 Fehlversuche. Nach dem viel versprechenden stolzen Einzug ins Finale am Vortag auf Platz 2 bleibt ihm damit Platz 7 von insgesamt 24.
Ebenfalls 24 Athleten starteten in das Halbfinale über 400 m. Für Manuel Rapp im 1. Lauf als 4. mit 51,69 sec und Lucas Pudschun im 2. Halbfinale als 7. mit 52,46 sec war hier Endstation. Mit Platz 12 bzw. 16 in der Gesamtwertung konnten sie sich nicht für das Finale qualifizieren.
Der deutsche Sprinter Matthias Fischer hatte sich im 3. Halbfinale beim 100 m Lauf der Männer mit 11,16 sec den Einzug in das Finale erkämpft, eine Leistung, die er nicht bestätigen bzw. steigern konnte. Mit einer Zeit von 11,30 sec belegte er am Ende den 8. Platz.
In einem Teilnehmerfeld von zehn Wettbewerbern beginnt heute für Christoph Bischlager der Zehnkampf und während die Frauen einen Tag lang die Möglichkeit haben, sich zu erholen, wird es bei den Männern ein weiteres internationales Kräftemessen im Halbfinale über 800 m für Daniel Helmis und im Finale im Diskus für Henry Schmidt geben. Matthias Fischer tritt zum Vorlauf über 200 m Sprint an.