Gründung des DOSB
Peter Fiebiger, Vizepräsident für Öffentlichkeitsarbeit
Datum: 22. Mai 2006
Historische Momente in der Frankfurter Paulskirche
Am 20. Mai 2006 wurde in der Frankfurter Paulskirche, nach mehr als 2jähriger Vorbereitungszeit, der neue Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) aus der Taufe gehoben. Vor vielen Ehrengästen, angeführt vom IOC Präsidenten Jacques Rogge und der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, wurde an geschichtsträchtiger Stelle das Entstehen des weltgrößten Sportverbandes in einem Gründungsfestakt besiegelt. Weitere Ehrengäste waren unter anderem Innen- und Sportminister Dr. Wolfgang Schäuble, Hessens Minsterpräsident Roland Koch, WM-Organisationschef Franz Beckenbauer, Frankfurts Oberbürgermeisterin Dr. Petra Roth und viele Mitglieder des Sportausschusses des Deutschen Bundestages. Die Gästeliste ließe sich noch beliebig weiterführen. Den DGS vertraten Präsident Karl-Werner Broska, Vizepräsident Peter Fiebiger und Generalsekretär Winfried Wiencek. Durch den Festakt führte leitete Franziska Schenk, Medaillengewinnerin im Eisschnelllauf bei den Olympischen Winterspielen 1998 in Nagano.
Den seit 1950 existierenden Deutschen Sportbund und das Nationale Olympische Komitee gibt es nun seit dem 20. Mai 2006 nicht mehr und der DOSB ist durch die Fusion dieser beiden Organisation entstanden. Der DOSB ist mit 27 Milllionen Mitgliedern und 4,5 Millionen ehrenamtlicher Mitarbeiter in fast 90.000 Sportvereinen der grösste Sportverband der Welt. Als erster Präsident des DOSB wurde Dr. Thomas Bach vor über 400 Delegierten gewählt. Dr. Bach betonte in seiner Antrittsrede, dass dieser neue Sportbund sich vielen neuen Feldern im Sport stellen will, aber auch auf bereits Vorhandenes aufbauen wird. Der deutsche Sport muss sich neu positionieren, um im Sport in der Welt mithalten zu können. Durch die Fusion sollte dazu eine großartige Grundlage geschaffen werden.
Eingeleitet wurde der Gründungsfestakt durch die Frankfurter Oberbürgermeisterin, Frau Dr. Petra Roth, mit einem Empfang der Stadt Frankfurt im ehrwürdigen Frankfurter Römer auf dem Römerberg.
Zuvor fand die Gründungsversammlung des DOSB im Saal Harmonie des Frankfurter Congress-Center statt. Hauptthema der Gründunsgversammlung war die Wahl des ersten Präsidiums des neuen Sportbundes. Eingeleitet wurde die Versammlung mit den Abschiedsreden der scheidenden Präsidenten des DSB, Manfred von Richthofen und NOK-Präsident Dr. Klaus Steinbach. Beide betonten, dass sie die Fusion wollten und befürworteten und dass sie nun den deutschen Sport in guten Händen wissen. Vom neugewählten Präsidenten Dr. Thomas Bach, der auch Vizepräsident des IOC ist, wurde Freiherr Manfred von Richthofen zum ersten Ehrenpräsidenten des DOSB ernannt. Der Gründungsversammlung wohnten, neben den Vertretern der Olympischen Spitzenverbände, der Nichtolympischen Verbände, der Landessportbünde, auch viele aktive und ehemalige Spitzensportler wie z.B. Heike Drechsler, Rosi Mittermaier-Neureuther, Claudia Pechstein, Willi Holdorf, Roland Bahr usw. bei. Einer von ihnen, der ehemalige Turner und jetziges Mitglied im Sportausschuss des Deutschen Bundestages, Eberhard Gienger wurde zum Vizepräsidenten für Leistungssport des DOSB gewählt. Für die Wahlen gab unser Präsident Karl-Werner Broska die Stimmen des DGS ab. Am Tag zuvor vertrat Vizepräsident Peter Fiebiger den DGS auf den letzten, abschließenden und vorbereitenden Sitzungen der Nichtolympischen Verbände und der gemeinsamen Sitzung der Spitzenverbände unter dem Dach des DSB.
Das DOSB-Präsidium will seine Arbeit bereits in der kommenden Woche aufnehmen. Es wird sich dafür zu einer 4-tägigen Klausurtagung zurückziehen, um die Arbeitsschwerpunkte der nächsten Zeit festzulegen und sein Vorgehen allen Mitgliedern transparent machen. Aus diesem Grunde wird noch in diesem Jahr eine Außerordentliche Mitgliederversammlung stattfinden.
Zum Schluß noch ein paar Anmerkungen: Der Deutsche Gehörlosen Sportverband muss sich auch im neuen DOSB neu positionieren, denn der bisherige Zustand, dass der DGS zwar zu den Nichtolympischen Verbänden gezählt wird, aber mit der Teilnahme an den Deaflympic-Games einen Sonderstatus inne hat, kann so nicht bleiben. In den Kreis der Nichtolympischen Verbände, die als Höhepunkt die World-Games haben, passen der Behindertensport mit den Paralympics und der Gehörlosensport mit den Deaflympic-Games nicht hinhein. Ob der Kreis der Olympischen Spitzenverbände, der richtige Platz für beide Organisationen DBS und DGS ist, muss zukünftig in Gesprächen mit dem neuen DOSB ausgelotet werden. Ziel muss es sein, dass der Behindertensport und der Gehörlosensport, jeder Verband für sich alleine, ihren anerkannten Platz im Kreise der großen Sportfamilie erhalten. Der Gehörlosensport muss in der Satzung, den Richtlinien, Bestimmungen und sonstigen Ordnungen im DOSB wörtlich erwähnt werden und darf nicht in einen Topf unter dem allgemeinen Begriff "Behindertensport" untergebracht sein.
Weitere Informationen auf diese Seiten:
förderer
partner & ausstatter
unterstützer
medienpartner