Deutsche Gehörlosen - Meisterschaften im Blitzschach
am 1. – 2. Mai 2009 in Chemnitz

In Chemnitz (Sachsen) starteten 29 Einzelspieler und 9 Mannschaften von 8 Schachvereinen für Deutsche Gehörlosen - Meisterschaften im Blitzschach. Erstmalig fanden diese Deutsche Schach-Meisterschaften in dem neu gebauten, hellen und geräumigen Gehörlosenzentrum Chemnitz statt.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des GSV Chemnitz, Dirk Lenz, den Vorsitzenden des Stadtverbandes der Gehörlosen Chemnitz, Günter Arnold, den Fachwart der DGS Sparte Schach, Holger Mende, und Schach-Abteilungsleiter Chemnitz, Manfred Gläser, eröffneten die angereisten Spieler mit Eifer das beliebte Gehörlosen-Schach-Turnier.

Unser bekannter langjähriger Schachspieler Günter Arnold (Chemnitz) wurde vor kurzem von dem pflichtigen Tragen des Schutzhelms (Bauherr für Gehörlosen-Zentrum über 1 Jahr lang) wieder mit Freude zurück ans Schachbrett gesetzt.

Einzelmeisterschaft:
Es wurden bei dem Einzelturnier 3 Vorrundengruppen mit je 9 - 10 Spielern nach der Spielstärke vom Schach-Computer aufgeteilt.

Die ersten 4 Plätze berechtigten zur Teilnahme im Meisterklassen – Finale. Die anderen qualifizierten Schachspieler durften im A-Finale weiterspielen. Beim Blitzschach hat jeder Spieler nur 5 Minuten Bedenkzeit pro Partie. Das heißt, innerhalb von 10 Minuten muss der Gegner Schachmatt gesetzt sein, oder bei Zeitüberschreitung verliert der Spieler.

Die einzige weibliche Spielerin, A. Mucha, vom Dresdner GSV schaffte in der Gruppe A mit Schach-Großmeister S. Salov (Hamburg) den 3. Platz und qualifizierte sich für das Meisterklassen-Finale.In der Gruppe B schaffte überraschend unser Spartenkassierer C. Gottwald (Neuwied) den Sprung ins Meisterklassen-Finale. In der Gruppe C belegte M. Gründer (Dresden) den 1. Platz mit 8,5 Pkt. und A. Jahnke (Berlin) den 2. Platz mit 7,5 Pkt.

Im Meisterklassen - Finale gab es 5 Favoriten um den Meistertitel. 3 Runden vor Schluss lag A. Jahnke (Berlin) überraschend auf dem 1. Platz vor S. Salov. Am Ende verlor er leider die Nervenkraft, verpasste den Anschluss und belegte den undankbaren 5. Platz mit 8 Pkt. Großmeister S. Salov (Hamburg) schlug den auf den 2. Platz gelangten M. Gründer und wurde glücklicher Deutscher Blitz-Meister mit 9 von 11 möglichen Punkten. Bronze belegte überraschend Andre Heidenreich (Berlin) mit 8 Pkt. Er schlug souverän den späteren Vizemeister M. Gründer und remisierte den Großmeister S. Salov. Bravo dem Nachwuchsspieler!

Einzel – Meisterklasse

1.	Salov, Sergey	Hamburger GSV	9,0 Pkt.
2.	Gründer, Michael	Dresdner GSV	8,5 Pkt.
3.	Heidenreich, Andre	Berliner GSV	8,0 Pkt. Wp. 39
4.	Jahnke, Andreas	Berliner GSV	8,0 Pkt. Wp. 37,75
5.	Jentsch, Dieter	Hamburger GSV	7,0 Pkt.
6.	Gottwald, Carsten	GSV Neuwied	5,5 Pkt.
7.	Dr. Kössler, Wolfgang	Dresdner GSV		5,0 Pkt.
8.	Krause, Stefan	Dresdner GSV	4,5 Pkt.
9.	Mende, Holger	GSBV Halle/S.	3,5 Pkt
10.	Israel, Ingo	Berliner GSV	3,0 Pkt Wp. 13
11.	Mucha, Annegret	Dresdner GSV	3,0 Pkt Wp. 9,5
12.	Krabbe, Wolfgang	Dresdner GSV	1,0 Pkt.

Einzel - A-Finale

1.	Müller, Burkhard	Dresdner GSV	12 Pkt.
2.	Nendza, Jan	Hamburger GSV	8,5 Pkt.
3.	Gläser, Manfred	GSV Chemnitz	8,0 Pkt. Wp. 38
4.	Heidenreich, Jürgen	Berliner GSV	8,0 Pkt. Wp. 37
5.	Metzner, Dietrich	Berliner GSV	8,0 Pkt. Wp. 36
6.	Paul, Volker	Berliner GSV	7,5 Pkt.
7.	Nitzsche, Eberhard	Dresdner GSV	6,5 Pkt.
8.	Papperitz, Jürgen	Dresdner GSV	5,5 Pkt
9.	Valtin, Kevin	GSV Oldenburg	4,5 Pkt.
10.	Ravensberg, Lothar	GSV Oldenburg	3,0 Pkt. Wp. 14
11.	Schan, Peter	GSV Oldenburg	3,0 Pkt. Wp. 12
12.	Keil, Torsten	GSV Oldenburg	2,0 Pkt.
13.	Zickert, Wilfried	Dresdner GSV	1,5 Pkt.

Bei den Mannschaftswettkämpfen meldeten sich 9 Mannschaften an.

In diesem Wettbewerb gab es ein Kopf an Kopfrennen. Erstaunlich die Leistung der 1, Mannschaft vom Berliner GSV (I. Israel, A. Jahnke, A. Heidenreich, Y. Sobolev), die sich von Beginn an zum Meistertitel auf 1. Platz gesteigerten. Der Hamburger GSV (S. Salov, A. Kevorkov, D. Jentsch, A. Kwasny und J. Nendza) musste Runde für Runde immer auf die Berliner Mannschafts-Erfolge schielen, doch dank der Computer-Wertung belegte er punktgleich mit dem Berliner GSV glücklich den 1. Platz. Den 3. Platz schaffte mühevoll der Dresdner GSV I (M. Gründer, W. Kössler, S. Krause, B. Müller). GSV Chemnitz belegte überraschend nach langer Zeit wieder mal den guten 5. Platz.

Hauptschiedsrichter A. Kwasny und Turnierleiter H. Mende hatte es am Ende des Turniers viel Zeit und Kraft bei der Auswertung gekostet. Bis zum Schluss zur Entscheidung um den Meistertitel der Mannschaftsmeisterschaft musste lange Zeit mit dem Computer um die 4. Feinwertung gerechnet werden. Überraschend blieb der Schach-Computer mit dem neuesten FIDE (hörender Weltschachverband) Turnier-Programm stur. Bei Punktgleichheit entschieden 1.die Mannschaftspunkte, 2. die Brettpunkte und 3. das Sonnenberger-Buchholz –System die Wertung.

Es blieb nichts weiter übrig und so wurde es auf einer gesonderten Spartenmitarbeiter-Sitzung beschlossen, als beiden Mannschaften (Berlin I und Hamburg) der Meistertitel zuzuerkennen. Beim nächsten Mal wird die Sparte noch einen entsprechenden Stichkampf in die Ausschreibung stellen. Bis heute hat es in der Gehörlosen-Schachgeschichte so etwas noch nicht gegeben.

Der ehemalige deutsche Trainer für die Gehörlosen-WM 2004 und 2006, Sportfreund Sobeck (Chemnitz), besuchte uns und wir haben uns über das Wiedersehen sehr gefreut.

Wir dankten dem Ausrichter GSV Chemnitz für den reibungslosen Ablauf im Gehörlosen-Zentrum mit einer schönen Erinnerungstafel. Die nächste Meisterschaft für Blitzschach 2010 findet in Dresden statt

1.	Berliner GSV I	15 – 1 Pkt Wp. 28, Wp. 49,50
1.	Hamburger GSV	15 – 1 Pkt Wp. 28, Wp. 49,50
3.	Dresdner GSV	12 – 4 Pkt
4.	Dresdner GSV II	9 – 7 Pkt Wp. 18
5.	GSV Chemnitz	9 – 7 Pkt Wp. 15,5
6.	GSV Leipzig I	5 – 11 Pkt
7.	Berliner GSV II	3 – 13 Pkt Wp. 8,5
8.	GSV Oldenburg	3 – 13 Pkt Wp. 6,5
9.	GSV Leipzig II	1 – 15 Pkt

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