Dresse und Maere Cup 2011
Bericht: Johannes Bildhauer,Peter Fiebiger, Fotos: Johannes Bildhauer und Verena Fleckenstein
Datum: 19. Juni 2011
Dresse & Maere Tennis Cup 2011
World Deaf Tennis Team-Championships 2011
vom 18. – 25. Juni 2011 in Izmir/Türkei
1. Wettkampftag in Izmir
Nach der Eröffnungsfeier des Dresse & Maere Cup, die inoffiziell auch Mannschafts-Weltmeisterschaften der Damen und Herren bezeichnet werden fanden gleich die Erstrundenmatches statt. Die deutschen Damen und Herren hatten einen mühlosen Start ins Turnier.
Insgesamt 13 Nationen marschierten in die von zahlreichen Zuschauern besuchte Tennisarena von Izmir ein und wurden von mehreren Präsidenten bzw. Vorsitzenden türkischer Verbände, sowie dem Technischen Direktor des ICSD Tobias Burz, empfangen. Nach den Begrüßungsansprachen des Vorsitzenden der türkischen Tennissparte, des Bürgermeisters von Izmir, sowie ICSD-Vertreter Tobias Burz wurde wie immer mehr unter Gehörlosen üblich, die Nationalhymne des Gastgeberlandes Türkei in Gebärdensprache zelebriert. Für alle Teilnehmer ein wunderschöner Anblick. Es folgte noch landesübliche Folklore und eine Pantomimevorführung zweier Damen. Viele waren schon mit ihren Köpfen bei der Vorbereitung auf den Turnierstart, schließlich geht es ja um die Weltmeisterschaft.
Auftakt der Damen
Pünktlich um 12 Uhr Mittag, bei 32 Grad auf dem Court, ging Verena Fleckenstein im Einzel in das Auftaktspiel des Maere-Cups. Ihre Gegnerin Megumi Matsushita, die Nr. 2 in Japan, konnte Verena aber kaum in Bedrängnis bringen. Nach 1 Stunde und 25 Minuten hieß es 1:0 für die deutschen Damen. Dank ihres konstanten Spiels, das man von Verena gewohnt ist, konnte sie viele Punkte direkt machen. Lange Bälle, die von Verena oft variiert in die lange Ecke gingen, waren für die Japanerin kaum zu erreichen. Trotz einer gewissen Gegenwehr und Versuchen, den Ball lange im Spiel zuhalten, ging der 1.Satz mit 6:2 zu Ende. Der 2. Satz glich in der Spielweise dem Auftakt, aber auch hier setzte sich Verena Fleckenstein klar mit 6:1 durch. Froh über den 1:0 Auftaktsieg und zufrieden, trotz der Hitze, schickte sie Heike ins Turnier.
Heike Albrecht hatte nach dem Sieg von Verena Fleckenstein die Japanerin Mizue Tsujioka als Gegnerin und konnte mit einem Sieg das vorentscheidende 2:0 machen. Nach 55 Minuten Spieldauer hatte sie mit ihrer Gegnerin mit 6:0; 6:0 kurzen Prozess gemacht. Heike Albrecht, die im Vorjahr eine lange Verletzungspause einlegen musste, begann sofort aggressiv. Mit ihrer unheimlich starken Vorhand brachte sie ihre Gegnerin sehr oft zum Staunen, so dass sie mit ihrer Power viele direkte Punkte für sich buchen konnte. Bundestrainer Ronald-Oliver Krieg, früher selbst Tennis-Weltmeister, hatte Heike Albrecht sehr gut eingestellt. Trotz der vermeintlichen Papierform ihrer Gegnerin forderte er von Heike volle Konzentration und eine faire Spielweise. Heike Albrecht setzte die Anweisungen voll um, die Japanerin hatte kaum Chancen zur Gegenwehr, da Heike, vielleicht auch wegen ihres vor wenigen Tagen bestandenen Abiturs sehr motiviert in das Turnier ging. Am Ende der Partie war sie selbst sehr zufrieden.
In dem bedeutungslos gewordenen Doppel war es Ziel des Trainers, sich für die nächsten Doppel einzuspielen. Da die deutsche Mannschaft nur aus 2 Damen besteht, also ohne Ersatz in Izmir antritt, ist es sehr wichtig ihre Einzel zu gewinnen, oder sehr eingespielt den entscheidenden Punkt zu holen. Diese Vorgabe setzten Albrecht/Fleckenstein gegen die Japanerinnen Matsushita/Toyota 100%ig um. Nach nur 50 Minuten gingen sie mit 6:0 und 6:0 vom Court und gewannen sehr souverän mit 3:0 gegen Japan.
Weitere Ergebnisse Damen:
Türkei – Großbritannien 1:2
Chinese Taipeh – China 3:0
Spanien – Russland 3:0
Die Herren mussten ebenfalls gegen Japan ran
Für seinen 2. internationalen Einsatz, nach den US-Open im letzten Jahr, machte der Debütant im Dresse-Cup, Sebastian Schäffer gegen den Japaner Kazushige Sato seine Sache sehr gut. Die Anweisungen von Bundestrainer Torsten Vonthein vor dem Spiel hießen: ruhig bleiben, mit Konzentration spielen, Gegner und seine Spielweise beobachten, gut bewegen, konnte er zu Beginn des Matches nicht umsetzen. Übermotiviert musste Sebastian sein 1. Aufschlagspiel abgegeben und spielte in ersten 3 Spiele sehr unsicher. Danach steigerte er seine Form und konnte den 1. Satz doch noch klar mit 6:1 für sich entscheiden. Der 2. Satz ging mit einem glatten 6:0 Satzgewinn sehr schnell und nach nur 50 Minuten führten die deutschen Herren mit 1:0. Ein zufriedenstellender Auftakt für Trainer Vonthein.
Trotz der beruhigenden 1:0 Führung ging Urs Breitenberger ebenfalls etwas zu engagiert sein Erstrundenspiel gegen den Japaner Tetsuya Matsushita an. Obwohl Urs den 1. Satz schnell mit 6:0 gewann und im zweiten Satz bis zum 2:0 fehlerlos spielte, wurde sein Gegner immer stärker. Überraschend nahm er Urs Breitenberger 2 Spiele hintereinander ab. Breitenbergers starkes Spiel am Netz brachte aber die Entscheidung mit 6:2 zu Gunsten des Deutschen. Urs selbst und Trainer Vonthein waren mit dem 1. Spiel sehr zufrieden.
Wie bei den Damen mussten die Herren ein bedeutungsloses Doppel bestreiten. Urs Breitenberger und Sebastian Schäffer gewannen alle ihre Aufschlagspiele, ebenso der Japaner Tetsuya Matsushita. Nur sein Doppelpartner Masaki Ashino patzte bei seinen Aufschlägen, so dass es am Ende klar mit 6:2 und 6:2 für Deutschland ausging. Der Versuch der Japaner die Deutschen mit langen Ballwechseln zu Fehlern zu zwingen wurde von Breitenberger/Schäffer immer wieder durch schnelles Netzspiel durchkreuzt. Nach nur 55 Minuten stand der klare 3:0 Sieg fest.
Weitere Ergebnisse der Herren:
Türkei – Griechenland 3:0
Großbritannien – Chinese Taipeh 3:0
Österreich – Slowenien 3:0
Frankreich – Australien 3:0
Russland – China (korrigiert auf 0:3
Beide Teams, sowohl die Herren und die Damen zeigten eine gute Form und spielten sehr konzentriert. Beide Trainer waren vollauf zufrieden und sahen sich bestätigt, dass der 3. Lehrgang der Nationalmannschaften direkt vor Ort durchgeführt werden konnte. Die Spielerinnen und Spieler konnten sich dabei sehr gut an die Hartplatzverhältnisse, sowie an die doch beeinflussende Hitze gewöhnen.
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