Die deutsche Nationalelf war rechtzeitig angereist, um sich vor Ort in einem intensiven Trainingslehrgang mit dem Rasen und der erhöhten Luftfeuchtigkeit dieser Region Bulgariens am Schwarzen Meer vertraut zu machen. Die Motivation, den ersten Titel dieser kleinen ersten Europameisterschaft mit nach Hause zu nehmen war groß, entsprechend groß war dann die Enttäuschung, als es am Tag der Eröffnung hieß, dass die Frauenmannschaft aus Griechenland nicht erscheinen würde und das nicht nur für die Deutschen, die damit am 06.06. um ihr ersehntes Auftaktspiel gebracht wurden.

Zwei weitere Tage mussten die Mannschaft auf ihren ersten Einsatz warten, das Spiel gegen England verlief trotz des 1:0 Führungstreffers durch die Britin April Malin erwartungsgemäß; die deutschen Frauen stiegen nervös ins Spiel ein, um dann im weiteren Verlauf mit konzentriertem, druckvollem Spielaufbau und einer starken Verteidigung einen klaren 4:1 Sieg davon zu tragen. Weniger handfest war die Mannschaftsleistung im Spiel gegen die technisch und körperlich überlegene russische Auswahl, Deutschland konnte die stabile Leistung aus der ersten Halbzeit in die zweiten 45 Minuten nicht mitnehmen und musste eine 1:4 Niederlage hinnehmen.

Der insgesamt enttäuschende Verlauf dieses ersten Versuches, den europäischen Frauenfußball aus der Taufe zu heben, sollte jedoch weder für die deutsche Auswahl noch für die Fußballerinnen Europas das Aus bedeuten. Auch der UEFA Fußball der Frauen hat klein begonnen - der erste Durchbruch kam 1989 bei der EM in Deutschland, bei der der Titel von gerade mal vier Nationalmannschaften im KO System umkämpft wurde. Für die Zukunft, in der die Europameisterschaft der Frauen im Gehörlosensport gemeinsam mit der der Männer ausgetragen werden wird, kann man erwarten, dass sich die Teilnehmersituation verändern und der Frauenfußball eine weitere Chance bekommen wird. Unabhängig davon, dass Deutschland nicht den Sieg über Russland davontragen konnte, ist die Mannschaft stolz, beim Auftakt dafür mit dabei gewesen zu sein.

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